Mit dem Fahrrad in und um Köln

Ein Watchblog für Kölner Radverkehrspolitik

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Verschwendete Zeit – „Radverkehrskonzept“ Innenstadt

Dezember 14th, 2015 · 19 Kommentare

Heute, Montag den 14. Dezember 2015, fand sie also statt, die dritte (und letzte) Bürgerversammlung zum „Radverkehrskonzept“ Innenstadt (RVKI) Köln. Naja, genau genommen läuft sie wohl noch, denn ich bin früher gegangen.

Nachdem diese Versammlung eigentlich überfällig war (die erste fand vor über 1,5 Jahren statt!), dann verschoben wurde (sie hätte eigentlich schon vor der Oberbürgermeisterwahl im September stattfinden sollen – „I smell a rat“, warum sie das nicht tat!), hatte man also kurz vor Weihnachten getrommelt. Und jetzt soll auch alles ganz schnell gehen. Wer allerdings die Gepflogenheiten in Köln kennt, der sollte aufmerksam sein, wenn hier etwas „ganz schnell“ gehen soll, denn man kann fest davon ausgehen, dass irgendetwas im Argen liegt. Ich habe das vor 1,5 Jahren schon gesagt und ich schreibe es hier noch einmal deutlich in aller Öffentlichkeit: Die Stadtverwaltung benutzt Bürger dazu, ein halbgares, autogerechtes Konzept durchzusetzen, um später sagen zu können, „wir haben die Bürger aber doch daran beteiligt!“ Behördliches Greenwashing.

Während europäische Metropolen wie Paris, London, Amsterdam oder Kopenhagen einfach konsequent anfangen, ihre Innenstädte autofrei und wieder lebenswert zu machen, zeigt Köln uns, dass wir einfach in der Provinz leben und man das auch nicht großartig zu ändern gedenkt.

Ein Omen war es wohl schon, dass am Veranstaltungsort die Fahrradparkplätze sehr rar gesäht waren, entsprechend sah es dann auch etwas später (ich habe einen der zwei „regulären“ Anstellplätze ergattern können) vor dem Museum aus: gut zwei Dutzend Fahrräder kreuz und quer aneinander gekettet oder an Baustellenabsperrungen angeschlossen. Alle Taschen und Jacken mussten an der Garderobe abgegeben werden, da sorgten Sicherheitskräfte für. Ich sah Damen, die den Inhalt ihrer Handtasche in ein Plastiktütchen kippen mussten (kein Scherz!) um ihn mit in den Saal nehmen zu dürfen. Das nenne ich mal Willkommenskultur!

Herr Hupke begrüßte die Bürger (und freute sich später -er hatte (wohl aus lauter Langeweile beim Votrag Gwiasdas) durchgezählt- stolz über „mehr als 200 Teilnehmer“. Von denen dann aber rund die Hälfte (wie ich) nach dem Vortrag gingen), dann übergab er an Klaus Harzendorf, den Leiter des Amt für Straßen und Verkehrstechnik. Herr Harzendorf stellte die „Bedeutsamkeit“ des Konzeptes heraus und meinte, daß man „die Ziele des Programm 2025 erreichen“ könne. Man hätte gerade in den letzten Wochen noch an dem Konzept gearbeitet und zwar an der Fragestellung „sehen wir denn Chancen das auch alles so technisch umzusetzen, wie wir es ihnen hier vorstellen“ und er meinte, daß es „wichtiger ist, daß wir hier Qualitäten haben und daß wir dann schon sehr wohl uns die Zeit dann genommen haben“. Ja, ich hab’s auch nicht verstanden, was er sagen wollte. So ging das dann noch eine Weile weiter und ehrlich gesagt …. ich hab abgeschaltet.

Herr Möllers, der „Fahrradbeauftragte“ der Stadt Köln erläuterte den bisherigen Ablauf des „Radverkehrskonzeptes“ Innenstadt und übergab dann an Peter Gwiasda vom Planungsbüro VIA. Herr Gwiasda stellte noch einmal die groben Züge des RVKI vor, dazu hingen an den Wänden an verschiedenen „Stationen“ Stadtpläne, Tafeln, Diagramme, etc. – und zwar Dutzende!. Die Stationen, also die „Überbegriffe“, z.B. Rheinufer, Nord-Süd-Verbindung, Fahrradstraßen, etc. erläuterte er kurz in seinem Vortrag. Man konnte vor der  Veranstaltung schon einen Blick darauf werfen und hatte dann 45 Minuten (!) Zeit, um sich diese ganzen Informationen (mehrere Dutzend Pläne, Grafiken, usw.!) anzuschauen und dann in einer folgenden Diskussionsrunde Fragen zu stellen. Ganze 45 Minuten!!!

Dazu kommt: ich bezeichne mich mal als versierten Laien, der vieles versteht. Ich habe mich in den letzten Jahren recht gut weitergebildet, was fahrradverkehrstechnische Dinge angeht und trotzdem: das in so kurzer Zeit aufzunehmen – mir erschien das unmöglich. Wie soll das nun einem „normalen“ Bürger, der sich mit solchen Dingen noch nie beschäftigt hat, gehen? Das Bild zeigt Station 1, man hätte also gut 5 Minuten Zeit, das „durchzuarbeiten“ und das war noch eine der einfachen Stationen. Mit Transparenz haben es unsere Stadtoberen nicht so, das war mir aber auch schon vorher bekannt.

Kapiert?!?

Kapiert?!?

 

Herr Gwiasda arbeitete die einzelnen Stationen ab und -wie ich oben ja schon erwähnte- man konnte auch im Bild recht deutlich sehen, dass Köln auch in Zukunft weit davon entfernt sein wird, eine Fahrradstadt zu sein, denn man WILL es sich mit dem MIV gar nicht verscherzen. Da wird über jede Fahrspur und über jeden einzelnen Parkplatz diskutiert, gekämpft und geworben werden. Aber das wird uns gar nicht verschwiegen, sondern ganz offen gezeigt, denn diese Karte zeigt das geplante zukünftige „Fahrradnetz“ und alles, was gelb ist, bedeutet „der MIV hat Vorrang (Radfahren auf Radverkehrsinfrastruktur)“. Nichts neues. Und bereits beschlossen.

Nachrang des Radverkehrs

Nachrang des Radverkehrs

 

Aber ich habe dann doch noch was gelernt, nämlich, dass man im Rheinufertunnel (die Nord-Süd-Verbindung am Rhein ist ein großes Thema, bereits 1994 sollte diese gewährleistet werden, hat die Verwaltung aber leider noch nicht geschafft) nicht Fahrradfahren kann aus …
EMISSIONSSCHUTZGRÜNDEN!

Kein Scherz, das wurde so gesagt! Und so stand es auch auf dem Poster, auf dem auch behauptet wurde, Radfahren wäre dort ein Problem, weil „Tempo 70“ gelten würde, was schlicht nicht stimmt. Im Rheinufertunnel gilt „Tempo 50“. Ich fahre da regelmäßig lang. Meiner Meinung nach emissionschutztechnisch einwandfrei, übrigens. Was soll man sagen? Das läuft irgendwie alles nach dem Motto „was fällt uns denn noch ein, um den Radverkehr ums verrecken nicht auf die Fahrbahn zu lassen?„. Wenn es keine veraltete Ampelschaltung ist, dann also Emissionsschutz. Hoffentlich lebt da nicht noch ne seltene Fledermausart, die auf Kfz sensibilisiert wurde und weniger Krach nicht vertragen kann.

Aber immerhin, es wurde uns nichts verschwiegen. Es wurde uns eigentlich ganz offen gesagt, daß dieses „Radverkehrskonzept“ gar kein wirkliches Konzept ist und was man als Verkehrsplaner der Stadt Köln, bzw. für die Stadt Köln denn so vom Fahrrad als Verkehrsmittel hält, als Herr Gwiasda sein spezielles Konzept einer Fahrradstraße erläuterte:

„Fahrradstraße ist im Prinzip ’ne Straße auf der der Radverkehr gleichberechtigt ist.“

Gleichberechtigt? Das wäre der Radverkehr dann sonst also nicht? Und: ist eine Fahrradstraße nicht eher eine für den Radverkehr vorgesehene Straße, die die Attraktivität des Radverkehrs steigern und Vorteile gegenüber dem Kraftfahrzeugverkehr schaffen soll? Man merkte eigentlich, wie immer, dass da vorne Männer saßen, die ihr Fahrrad sonntags bei schönem Wetter zum cruisen am Rheinufer nutzen.

Ich habe nun mit einer guten Stunde am Schreibtisch eigentlich schon zu viel Zeit für dieses Thema verschwendet, zusätzlich zu den 1,5 Stunden, die ich vorhin vor Ort war (ich habe die Pause wenigstens halbwegs sinnvoll genutzt und mich mit ein paar Leuten konstruktiv über ein paar überflüssige Radwegebenutzungspflichten, bzw. deren nötige Aufhebung unterhalten). Die folgende „Diskussion“ wollte ich mir einfach nicht mehr antun. Was soll ich zum x-ten Male dumme Fragen stellen, die sowieso nicht, zögerlich oder mit falschen Versprechungen beantwortet werden? Was soll man zum x-ten Male bemängeln, dass Kreuzungen, an denen Menschen wegen der diskriminierenden Radverkehrsführung gestorben sind, immer noch nicht entschärft wurden?  Dass „Fahrradinfrastruktur“ in Köln gemeinhin als zusätzlicher Parkraum gesehen wird, durch den „Parkdruck“ vom städtischen Ordnungs- und Verkehrsdienst geduldet (dazu in Kürze mehr!), nicht sanktioniert und somit gefördert und erlaubt? Daß die Neuregelung der StVO von 1998 (!) in Köln immer noch nicht umgesetzt wurde? Im Gegenteil, sah der Gesetzgeber damals vor, dass auf eine „qualifizierte Gefahrenlage“ geprüft wird, überprüft man in Köln lieber „auf Benutzungspflicht“, hier zu sehen auf amtlichem städtischen Büttenpapier im Namen der Oberbürgermeisterin:

alte Männer freuen sich über Fahrbahnverbote

alte Männer freuen sich über Fahrbahnverbote

 

Aber, hey, alles groovy! Wir Bürger dürfen natürlich noch weitere Anregungen geben und man gibt uns dafür richtig viel Zeit! Denn das Konzept wird „noch ins Internet“ gestellt (wann genau wurde nicht gesagt) und dann kann man eine e-mail an den „Fahrradbeauftragten„schicken und zwar …. bis zum 15. Januar 2016! Da kann man die Feiertage ja mal richtig nutzen! Oder seinen Winterurlaub! Ich werde ganz bestimmt auf Mallorca sitzen und das alles mal durcharbeiten und dem Jürgen ne e-Mail schicken …. nicht!

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Tags: Allgemein

19 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 siggi // Dez 15, 2015 at 00:13

    Tja Marco
    Was soll man sagen.
    Weiter gegen Benutzungspflichten & Co klagen und sich dann gebenseitig virtuell und monatelang auf die Schulter klopfen?
    Wenn Du mich fragst – alles vergeudte Lobbyarbeit.

  • 2 olaf // Dez 15, 2015 at 08:23

    Ich dachte die Stadt will super Radfahrerfreundlich sein, ja sogar alle Benutzungspflichten aufheben? Und nun lese ich so etwas?

  • 3 Dr. Klaus Fritze // Dez 15, 2015 at 10:22

    Supertext, und ich finde es super, daß Du Dir die Pseudobürgerdürfenwasfragen Runde nicht angetan und in der Zeit den Text geschrieben hast. Ich glaube es wäre Zeit für massenhaften zivilen Ungehorsam gegen SVO und Ordnungsamt. Der wird ja bereits jetzt aus Not insbesondere in den unsäglichen Weihnachtsmarktzeiten von Verkehrsteilnehmer und Staustehern praktiziert, es würde vielleicht Spass machen, das Flashmob mässig gemeinsam zu praktizieren, das mein kleiner Vorschlag. Beste Grüße von Klaus

  • 4 Richard // Dez 15, 2015 at 10:52

    Sehr gute Einschätzung der typisch kölschen Verkehrspolitik unter dem MIV-Mann Harzendorf: „so tun als ob“ und die drei großen Parteien im kölschen Stadtrat scheuen jede wirkliche Veränderung. Mal sehen wie die DuMont-Presse über diese Veranstaltung berichtet.

  • 5 Rolf // Dez 15, 2015 at 11:30

    super Bericht, danke.

    Das Wortgeklingel dieser Leute ist genauso hohl wie die Ankündigung unserer neuen OB, das zu ändern. Schon die große Ankündigung dieses Vorhabens heute im KStA war Generalfehler Nummer 1. Die Dame und ihre Seilschaft werden sich schon alsbald aus Wolke 7 in der rauen und tristen Kölner Wirklichkeit wiederfinden und den Rest ihrer Wahlperiode absitzen wie die Vorgänger auch. Wo sollen auch die Mittel für was Sinnvolles herkommen, wenn Hunderte Millionen in einen Elitebunker namens Oper vergraben werden, der eher ins 18. Jahrhundert passt als ins Jahr 2016.

  • 6 Jupp // Dez 15, 2015 at 11:59

    Wen wunderts. Einfach das Köllsche Grundgesetz lesen. Da ist für jeden Konfliktfall was dabei.
    Fahrradstraße? Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet.
    Benutzungspflicht aufheben? Et es wie et es.

    Usw…

  • 7 Jochen G. // Dez 15, 2015 at 12:19

    Heute war im UrBlatt (vulgo Zeitung) des Transatlantikers Dirk Ippen, ein Artikel über die neue OB Reker und was sie sich wünscht: Köln wieder zurück in die Premium Liga der Großstädte zu führen.
    Mein sehr spontaner Gedanke, der sich hier nun bestätigt sieht (oder fühlt?): Sie soll mal realistisch sein und nicht von unerreichbaren Trauben träumen. Wenn Köln sich überhaupt wieder ins Mittelmaß hochkämpfen könnte, wäre bereits sehr viel gewonnen. Vielleicht mal Beratung beim FC einholen?

    Aber Reker nannte ja auch Kultur… Jou, Kultur ist wichtig. Eine sichere und funktionierende Infrastruktur ist das aber auch und sogar noch bedeutender, denn es bringt ja nichts zur Kultur fahren zu wollen und dort aufgrund Hochkonjunktur der Verkehrsunkultur nie anzukommen.

    In einem Punkt ist die Domstadt aber bereits „Premium“: Im Träumen.

  • 8 Martin // Dez 15, 2015 at 13:04

    @olaf: Dein Irrglaube entsteht dadurch, dass man als normaler Mensch denkt, dass gewählte Vertreter z.B. im Stadtrat etwas zu sagen haben, während aber die Verwaltung auch nach der x. Wahl nicht ausgetauscht wird und somit immer so weitermacht wie bisher. Der Beschluss hätte eine enorme Strahlkraft auf andere Städte haben können, aber so verpufft er wieder und alles bleibt wie es ist.

  • 9 Michael // Dez 15, 2015 at 15:15

    Ich freue mich auf den Artikel zum „Parkdruck“. Hier ein Beispiel aus München:
    https://goo.gl/photos/2FA3BVbE2jHkBTYm6
    Das ist da ganz normal. Die Strasse war früher 2-spurig für Autos. Jetzt mit dem neuen Schutzstreifen ist also eine zusätzliche Spur Parkplätze entstanden. Ganz nach Einführung des Schutzstreifens habe ich mal 2 Polizisten angesprochen, und die haben mir versichert dass da jetzt intensiver drauf geachtet wird. Ja klar. In 90% meiner Fahrten steht da Minimum ein Fahrzeug. Tendentiell eher mehrere.

  • 10 Michael // Dez 15, 2015 at 15:16

    Den Link oben könnte man evtl. damit hier ersetzen:
    https://lh3.googleusercontent.com/h8rnps3rneB3EsAx-GY3_wjpK9pgHJkBds-GpV36vlNeB0PXrl_AME1zY5g5kaqmdF_y4WioCknBd8ZPXWpchHplY6gmo30AdlOiclAacEJoCYaGhQ82jJ6va7uDz5YddIX_3CZmn01DPMXGvdUEnI32vdZnMsl4yYoCBjA6ZTYId18PoDtc9CaO0rx8LxAFoGj-6vrenll1pjf_fb77NRUYjKnYK9xX2GdTZav_SlidSdRabxnsYssnzfEfbKipux9Nls2cy2-DxaUy2FOWQM6zTUbw77B217xD5_sC3d_7AzVmef41Wco4quKK3Us5DvoXXl5JnGITkwOgLE1XruM4E2D5SldimA_ISc6xUaqg-cY7tDVAgyTuuQESBX1Rq3ryvizc7_ayz51ab_kfxgPfAUnGWgvJzN5OZInY6Yf9UgN49QteKUpUCJ5NQL0K1qf9xYMpbevThNWC0-R8TlwFm8ZgGU8H91pXTo8NzX_hs8I0wBp_3gAH3Uht236HO3Hg5PB7LoBqqb2Liq-aLdCb6Q5oQvcLecylt-gcnxpsvdqGrJE29LMxT38rrS7qU8js=w887-h1084-no

    Danke

  • 11 Jupp // Dez 15, 2015 at 16:40

    Aber auch diese Verwaltung hat doch eine Fachaufsicht.
    Oder raucht die vom gleichen Strauch?

  • 12 Jochen G. // Dez 15, 2015 at 20:27

    Martin, ja und aus dem Grund habe ich hier an anderer Stelle auch sehr deutlich gesagt, daß wenn sich etwas ändern soll, auch die schlimmsten Betonköpfe und die unfähigsten Verkehrsplaner der Verwaltung, versetzt gehören und neues Blut mit Entscheidungsbefugnissen her muss. Und das könnte die Reker durchaus leisten, denn als OB ist sie ja nicht allein Amtskettenschwenker, sondern auch oberste Dienstchefin der Stadtverwaltung.

  • 13 Anja Vorspel // Dez 15, 2015 at 21:40

    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht aus Köln!
    In Düsseldorf läuft es natürlich ähnlich und wir sollten mal überlegen, ob wir ähnlich wie die Wuppertaler mit ihrer Nordbahntrasse bei uns den Radschnellweg Rhein, den RS 2 in die Diskussion bringen.
    Der RS 1, der viele Ruhrgebietsstädte über 100 km miteinander verbindet, braucht einen würdigen Nachfolger:
    Den RS 2 von Duisburg bis nach Bonn. Über Köln und Düsseldorf.
    Das ist eine Forderung die Kraft hat. Mit weniger solltern wir uns nicht mehr beschäftigen.
    Alles andere ist genau wie Du schreibst: Zeitverschwendung.

  • 14 Jens2 // Dez 15, 2015 at 21:45

    Ich war am Montag auch da und bin ebenfalls enttäuscht vom Ergebnis dieser Veranstaltungsreihe. Zwar sehe ich es nicht ganz so negativ wie du, aber tatsächlich konnte ich auch nicht wirklich viel erkennen, was mich frohen Mutes in die Zukunft blicken lässt:

    Rheinufer: Noch mindestens 10 Jahre bleibt alles beim alten. Dass man auch die Belange der Fußgänger im Blick haben muss, wie Herr Hupke es ansprach, ist ja durchaus richtig, aber wenn’s außer dem Wegräumen von etwas Gerümpel auf der Rheinpromenade 10 Jahre lang nichts gemacht wird, ist das doch ziemlich dürftig. Kann sich jemand vorstellen, wie Autofahrer reagieren würden, wenn man gesagt hätte: „Ach, den Kalker Autobahntunnel sanieren wir erst in 10 Jahren, bis dahin sperren wir ihn einfach – ihr könnt ja außenrum fahren“.

    Hohenzollenbrücke: Vielleicht wird’s auf der Nordseite ein provisorische Rampe zum Breslauer Platz geben, sicher ist das aber nicht. Toll.

    Deutzer Brücke: Die gefährliche Situation vor dem Maritim-Hotel (Südseite, linksrheinisch) wird nicht wirklich entschärft.

    Diese Punkte gehören für mich zu den größten Sorgen im Radfahreralltag. Und wenn ich dann mitbekomme, dass offenbar hauptsächlich dünne Bretter gebohrt werden sollen, finde ich das sehr schade. Was mich da am ehesten noch aufmuntern kann ist die Ansage, dass es immerhin hier und da auch provisorische Lösungen geben soll. Natürlich kann man das auch als Kapitulation vor der Realität sehen, aber man kann es eben auch als Pragmatismus auffassen. Deshalb will ich da mal nicht ganz so schwarz sehen.

    Wenn ich allerdings daran denke, dass das ja alles nur ein Konzept ist und bei der Umsetzung das noch weiter verwässert werden wird und sich alles jahrelang hinzieht, bis wirklich mal etwas passiert, dann verliere ich schon ein wenig die Hoffnung.

  • 15 Michel Voss // Dez 16, 2015 at 09:58

    Befahrbare Rampe zum Breslauer Platz – genau genommen nur zum Rheinufer – auf Hohenzollern-Nordseite gab es früher: Nach Sanierung der älteren Brückenteile wurde die provisorische Holzrampe ~ 1992 wieder abgebaut.

  • 16 Peter Zapp // Dez 23, 2015 at 12:31

    Der Bürger wird mit einem Feuerwerk radverkehrspolitscher Worthülsen eingedeckt und mit Informationen überfrachtet.

    Fahrrad- oder wenigstens Fahrrad-Vorrang-Strassen werden mit Vorliebe dort ausgewiesen, wo eigentlich gar keiner fahren will oder muss, etwa entlang „Im Zollhafen“.

    Da wo alle fahren wollen oder müssen wird der Radfahrer im Zweifel aus dem Weg geräumt, darf sich in Schrittgeschwindigkeit die zugewiesenen, beengten Wege mit spielenden Kindern, träumenden Spaziergängern und dem radelnden Gegenverkehr teilen.

  • 17 Piet Pelle op zijn Gazelle // Jan 7, 2016 at 10:10

    Ein Radverkehrskonzept für die Innenstadt im Jahr 2015 …
    … gab es damals 1993 von der Stadt Köln ein Konzept für die Aktivitäten in der AGFS nach der selbstverliehenen Urkunde „fußgänger und fahrradfreundliche Stadt“ ? Es bleibt zu prüfen, was davon in 22 Jahren realisiert wurde. Und warum danach ein so laut angekündigtes modernes Konzept notwendig ist …

    Für mich sind nach 24 Jahren Radfahren in der Möchte-Gern-Weltstadt (3000 km/Jahr) die Umstände die gleichen geblieben: lebensgefährlich für Nicht-Motorisierte. Der AGFS-Titel ist pure Volksverkackeierung und vom Radverkehrskonzept Innenstadt ist der gleiche Pfusch zu erwarten wie von seinen Vorgängern!
    Den „Besuch“ der hier beschriebenen Bürgerversammlung habe ich mir realistischerweise erspart.

  • 18 Jessica // Jan 24, 2016 at 16:01

    Schade das die Stadt nicht viel dafür tut! ;(

  • 19 #dankhelm freut sich die Kölner Radstation // Feb 3, 2016 at 19:27

    […] ← Verschwendete Zeit – „Radverkehrskonzept“ Innenstadt […]

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