Mit dem Fahrrad in und um Köln

Ein Watchblog für Kölner Radverkehrspolitik

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Radverkehrskonzept in der Kölner Innenstadt?

März 26th, 2014 · 25 Kommentare

Der „Fahrradbeauftragte“ der Stadt Köln hat einen Newsletter, den ich -nach einigen erfolglosen Anmeldeversuchen- mittlerweile auch beziehe. Üblicherweise geht es dort eher um Belangloses und Selbsthuldigung, denn um wirklich innovative Themen, geschweige denn um Kritik an dem, was die Stadt Köln unter „Radverkehrskonzept“ versteht.

Kürzlich kam dann jedoch ein Newsletter, der zumindest mutmaßlich vorgibt, daß man offen für konstruktive Vorschläge wäre. Der Text ist hier zu finden und er weist auf eine Veranstaltung am 7. April 2014 um 18:00 Uhr in der Aula des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in der Severinstraße hin. Dort stellen die Kölner Verkehrsplanungsbüros „VIA“ und „Planerbüro Südstadt“ die Ideen für die linksrheinische Innenstadt und große Teile von Köln-Deutz gemeinsam mit dem Amt für Straßen und Verkehrstechnik bei einem Informationsabend öffentlich vor. Der Bezirksbürgermeister der Innenstadt, Andreas Hupke, und der „Fahrradbeauftragte“, Jürgen Möllers, werden persönlich anwesend sein und -vermutlich- Separation anpreisen.

Immerhin: „Hinweise und Anregungen zum Radverkehr in der Innenstadt können interessierte Bürgerinnen und Bürger bereits im Vorfeld der Veranstaltung –bis spätestens zum 3. April 2014– per Mail an das Amt für Straßen und Verkehrstechnik senden. Der Betreff der Mail muss lauten „RVK Innenstadt“.“, man gaukelt also sowas wie „Mitsprache“ vor und da ich immer erstmal Optimist bin, habe ich doch eben mal meine Hinweise und Anregungen per e-Mail verfasst:

Ich bitte darum, die seit 1998 geltenden gesetzlichen Anforderungen bzgl. Radverkehr, bzw. Benutzungspflicht von „Radwegen“ umzusetzen. Dies soll folgendermaßen geschehen:

– *umgehende* Aufhebung der „noch“ per VZ 237, 240 oder 241 benutzungspflichtigen Radwege
– danach ggf. Prüfung nach qualifizierten Gefahrenlagen gemäß StVO §45.9
– Einrichtung/Umbau der nun evtl. noch benötigten Sonderwege für den Radverkehr nach den gesetzlichen Grundlagen, bzw. den vorhandenen Regelwerken & Empfehlungen unter besonderer Berücksichtigung der *Regel*maße.

Vielen Dank für Ihre Mühen!

Es wäre sicherlich wünschenswert, wenn möglichst viele interessierte Bürger und Radfahrer an dieser Veranstaltung teilnehmen und auch vorher ihre „Hinweise & Anregungen“ kundtun.

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Tags: Allgemein · Fahrradbeauftragter · Innenstadt · Kölner Stadtteile · Kommunikation · Radwege

25 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 Sabine // Mrz 26, 2014 at 15:32

    „Ihre E-Mail ist beim Fahrradbeauftragten der Stadt Köln im Amt für Straßen und Verkehrstechnik eingegangen….

    Es wird um Verständnis gebeten, dass die Prüfung und Bearbeitung, aufgrund der Vielzahl an Anfragen, einige Zeit in Anspruch nehmen kann.“

    Ob die das bis 03. April schaffen???

  • 2 siggi // Mrz 26, 2014 at 21:19

    Köln macht ein Radverkehrskonzept!!!
    O-Man.
    Das klingt für mich eher wie eine Drohung.
    Dieser Stadt auch noch Tips dafür zu geben halte ich für den grössten Fehler den man machen kann.
    Lasst sie bauen wie sie wollen. Um so eher habe ich die Hoffnung, dass sie mit ihrer Radverkehrspolitik irgendwann mal endgültig vor die Wand fahren. Oder endlich mal ein Verantwortlicher auch zur Verantwortung gezogen wird wenn sie mit ihrer unsäglichen Fahrradfreundlichkeit wieder Tote Radfahrer produzieren.

  • 3 Ralf // Mrz 26, 2014 at 22:53

    Das war lange angekündigt und ist glaube ich Teil des Bürgerhaushalts. Das soll wohl ähnlich laufen wie das Radverkehrskonzept in Lindenthal.

  • 4 Holger // Mrz 27, 2014 at 10:32

    Ich finde auch, dass jeder Stadtteil sein eigenes Radverkehrskonzept haben sollte, ist ja jetzt schon fast so.

    Als Vorschlag hätte ich blaue Radspuren in Deutz (so wie in Bonn).

    Rote Fußwege in der Innenstadt (so wie in Frankfurt).

    Aufstellflächen an Ampeln, aber nicht wie in der ERA 5m lang, sonder nur 50cm, damit man sich quer vor die Autos stellen kann.

    Aufstellfächen für Linksabbieger rechts von der Geradeausspur auch für KFZ.

    Sperrung aller Tunnel, aber nur an ungeraden Tagen. (ok, jetzt ist die Phantasie mit mir durchgegangen)

  • 5 Peter Zapp // Mrz 27, 2014 at 14:14

    Und was sieht man auf der verlinkten Website der Stadt?

    Einen überfüllten Fahrradunterstand, an dem Fahrräder „ordentlich“, aber nur schlecht gesichert abstellt werden können (=am Rahmen anschliessen).

    Billige „Schutzstreifen“

    Ein schikanös angelegter und bereits zugeparkter Radweg.

  • 6 Karl Kreidbaum // Mrz 27, 2014 at 23:05

    Wer will, kann das Projekt „Radverkehrskonzept Lindental, Sülz und Klettenberg“ als Vergleich heranziehen. Hier der Link:
    http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/verkehr/radfahren/radverkehrskonzept-lindenthal-suelz-und-klettenberg
    Es empfiehlt sich, den Downloadservice und den Link zum „Büro für Stadtverkehrsplanung“ zu beachten.

  • 7 siggi // Mrz 28, 2014 at 10:05

    @Karl Kreidebaum
    Super diese Bildchen mit den Radstreifen und Fahrspuren. Wie dort Radfahrer und PKW nebeneinander gemalt werden.
    Wer sich mal die Masse anschaut und nachrechnet der wird schnell merken, dass bei all diesen Zeichnungen der Platz zwischen Radfahrer und PKW weit unter einen Meter beträgt.
    Warum hab die Planer wohl vergessen dieses Abstandsmass in ihren Zeichnungen mit anzugeben? Sind sie der Meinung, dass man mit Radstreifen keine Überholabstände mehr einhalten muss. So wie sie es in ihren Zeichnungen dargestellt haben.
    Ich möchte nur wissen wie man es schafft für solchen lebensgefährlichen Unsinn auch noch Steuergelder zu bekommen.

  • 8 Karl Kreidbaum // Mrz 29, 2014 at 00:27

    Siggi, Treffer!!

    Den Link oben habe ich angegeben, damit man aus den Ergebnissen für die eigenen Vorschläge lernen kann.
    Eine Kritik zu Schutzstreifen findet sich hier:
    http://bernd.sluka.de/Radfahren/Schutzstreifen.html
    Wir können jetzt einen Vorschlag einreichen: Schutzstreifen, so sie denn angelegt werden, so weit von parkenden KFZ führen, dass sie nicht im Schwenkbereich von Fahrzeugtüren liegen und sie so breit gestalten, dass KFZ die Radfahrer gemäß StVO §5(4) bei Nicht-Benutzung des Schutzstreifens automatisch korrekt überholen. Ich zitiere den Paragraphen: „…Beim Überholen muss ein ausreichender Seitenabstand zu anderen
    Verkehrsteilnehmern, insbesondere zu den zu Fuß Gehenden und zu den Rad Fahrenden, eingehalten werden. …“. Also Schutzstreifen so breit, dass der ausreichende Abstand gewährt wird.

  • 9 Markus Koßmann // Mrz 29, 2014 at 18:49

    Ausreichend breite Schutzstreifen werden immer eine seltene Ausnahme bleiben. Denn Schutzstreifen wurden meiner Ansicht nach nur erfunden um Separation auch dort zu ermöglichen, wo es keinen Platz für ordnungsgemäße ( dann benutzungspflichtige) Radstreifen hat, die laut ERA eben diese Maße haben müssen.

  • 10 siggi // Mrz 29, 2014 at 20:29

    Hier mein Standardspruch für solche Streifen:

    Eine Fahrbahn die Platz für einen regelkonformen Radstreifen hat muss mindestens so breit sein, dass sie letztendlich auch wieder ohne auskommt.
    Daher gibt es bei diesen Dingern nur zwei Kategorien – entweder überflüssig oder illegal.

  • 11 Karl Kreidbaum // Mrz 29, 2014 at 22:51

    Siggi,

    Deine Ansicht lässt sich verallgemeinern:
    „Zeige mir einen guten Radweg, und ich sage dir, was du übersiehst.“ Quelle: http://radwege.udoline.de/versprechen.html

  • 12 siggi // Mrz 30, 2014 at 11:33

    Hab mal ein paar Masse aus diesem Projekt genommen.
    http://www.radverkehr.eu/pdf/koeln/massnahmen/S3_Suelzburgstr_A1-Plot.pdf
    und dann mal versucht die realen Proportionen darzustellen.
    http://siggis-seiten.de/Radstreifen.jpg

  • 13 Peter Zapp // Mrz 31, 2014 at 09:17

    Wenn es nur Aktionismus wäre, der nur Steuergeld kostet. Man könnte es schmunzelnd als Beschäftigungstherapie für hilflose Fahrradbeauftragte oder als erfolgreiche Lobbyarbeit der Straßenmalerzunft abtun.

    Aber mit der Strassenbemalung werden Verkehrsteilnehmer dazu angehalten Sicherheitsabstände zu unterschreiten, Radfahrer zu parkenden Autos wie auch Autofahrer beim Überholen von Radfahrern.

  • 14 Lucius Thon // Apr 2, 2014 at 11:39

    Was sind das für schmalgebaute Menschen bei der „AB Stadtverkehr GbR“? Ist deren Schaffen noch versicherbar, wenn nicht bei Axa, dann vielleicht beim Formel-1-Abstandsstreifensponsor Zurich, wenn man ihm verschweigt, daß da Radfahrer drauf fahren sollen? Oder fällt sowas schon unter versuchten gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr?

  • 15 siggi // Apr 3, 2014 at 15:32

    @Lucius Thon
    Warum VERSUCHTER gefährlicher Eingriff in den Strassenverkehr?
    Ich würde sagen vorsätzliche Wiederholungstäter.
    Immerhin planen sie so etwas. Trotz heftiger Proteste und Toten und Verletzten tun sie es immer wieder.

  • 16 Christoph C. // Apr 3, 2014 at 17:47

    Ich habe auch mal was dahingeschrieben. Freigabe des Tunnels unter der Kölnarena und mangelnder Abstand bei Schutzstreifen. Sicherlich gibts noch vieeeeeel mehr Themen, aber da es sich bei denen leider eh nicht festsetzt bzw. dass sich irgendwas tut, ist es vergebene Mühe.

  • 17 Pitter // Apr 9, 2014 at 09:44

    Wenn wir in der Kölner Innenstadt endlich mal ein funktionierendes Konzept haben, mache ich drei Kreuzzeichen.
    Als Fahrradverleih & Tourenveranstalter hängt meine Existenz davon ab. Auf Fahrradmessen sprechen mich 80 % der Leute mit „Was Köln mim Fahrrad?! -ist das nicht gefährlich?“
    Liebe Leidensgenoßen, da liegen noch Jahrzehnte Arbeit vor uns 🙁
    Beste Grüße Peter

  • 18 Markus // Apr 9, 2014 at 13:43

    http://www.ksta.de/innenstadt/-versammlung-radweg-im-rheinufertunnel,15187556,26790852.html

  • 19 Peter Zapp // Apr 15, 2014 at 11:30

    Wozu die ständigen Veranstaltungen, wenn die Entscheider in Rat oder Ämtern doch nicht die Radlerwünsche umsetzen?

    Endlose Wunschlisten mit Einzelmaßnahmen lassen sich mit den Argumenten „kein Platz“ oder „kein Geld“ zuverlässig abbürsten.

    Aber die Überschtrift lautet doch regelmäßig (Rad-) Verkehrskonzept. Was wollen Ämter und Rat unternehmen, damit Pendler, Besucher der Behörden, Einkaufsmeilen und kulturellen Einrichtungen nicht mehr mit Auto kommen zu glauben müssen, sondern auf öffentliche Verkehrsmittel oder eben das Fahrrad umsteigen? Dann entfallen auch die o.g. Argumente.

  • 20 siggi // Mai 13, 2014 at 15:28

    Radverkehrskonzept – ich habs befürchtet.
    http://siggis-seiten.de/Berliner-Str/Berliner.html

  • 21 Matthias // Sep 6, 2014 at 16:45

    Wo kann man denn den besagten Newsletter abonnieren? Googeln ergab wenig hilfreiche Treffer. Oder gibt es diesen Newsletter mittlerweile nicht mehr? Es wäre nett, wenn hier ein Link eingestellt würde.

  • 22 Oliver // Apr 4, 2015 at 09:04

    Ich bin erst vor kurzem auf diesen Blog gestossen und hoffe, dass er weiter gepflegt wird. Ich kenne solche Geschichten auch nur zu gut aus einer anderen (Möchtegern-)Metropole am Rhein.
    Hier hat man sich andere Gemeinheiten in Bezug zu Radwegen ausgedacht: Da werden Radwege innerorts gebaut, wo es nicht notwendig ist und baut auch zwischen Kraft- und Radverkehr noch eine Parkspur, ohne einen großen Abstand zu den Velos einzuhalten.
    An anderer Stelle gibt es dann dafür Duelle zwischen Radfahrer und Strab. Da gibt es eine abenteuerliche Konstellation, dass Radfahrer erst auf einen gemeinsamen Rad- und Fußweg gezwängt werden. Dieses führt durch eine Haltestelle, um dann den Radverkehr an der nächsten Kreuzung wieder auf die Fahrbahn zu zwängen, die dann vom Schienenverkehr bedient wird.

    Also es gibt da immer noch seltsame Ansichten im Jahr 2015.

  • 23 beobachterAC // Apr 10, 2015 at 12:31

    Tut sich was in der Stadt, dass solche Foren sogar in anderen Städten beworben werden?

    http://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/stadtentwicklung/koelner-perspektiven-zur-mobilitaet

  • 24 Köln kann kein Konzept! // Aug 27, 2015 at 14:34

    […] ja, es gab eine (öffentliche) Auftaktveranstaltung, an der ich auch teilgenommen und meine Vorschläge (umgehende (!) Umsetzung der Anforderungen der […]

  • 25 Verschwendete Zeit – „Radverkehrskonzept“ Innenstadt // Dez 14, 2015 at 23:17

    […] diese Versammlung eigentlich überfällig war (die erste fand vor über 1,5 Jahren statt!), dann verschoben wurde (sie hätte eigentlich schon vor der Oberbürgermeisterwahl im September […]

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