Mit dem Fahrrad in und um Köln

Ein Watchblog für Kölner Radverkehrspolitik

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Wie man getötet wird – reloaded

Oktober 22nd, 2012 · 89 Kommentare

Heute befuhr ich die Mülheimer Brücke, die hier ja schon oft Thema war und an deren Gefahrenstellen für Radfahrer (und Fußgänger) sich trotz energischer Proteste von verschiedenen Seiten schlicht nichts getan hat. Es ist offensichtlich, daß weder Stadtverwaltung, noch Polizei oder Politik ein Interesse an gefahrlosem Verkehr an einem Knotenpunkt, der das Rechtrheinische mit der linken Rheinseite verbindet, haben. Eine ausführliche Dokumentation, gestartet noch lange bevor ich aktiv wurde, über die seit fast 10 Jahren andauernde Untätigkeit der Behörden, findet sich hier.

Nachdem ich ja vor ein paar Jahren bereits einen Film über eine regelkonforme Fahrt über die Brücke gemacht habe, möchte ich heute nun kurz belegen, wie man dort -auf offiziellem Wege, weil die Fahrbahn für Radfahrer angeblich eine außerordentliche Gefahrenlage darstelle- recht leicht getötet werden kann (und das ist ja dort auch schon geschehen!):

Gottlob -und das möchte ich ganz deutlich sagen- ist der Dame in dem Video offensichtlich nichts passiert. Man kann -bei einer Brückenüberquerung von ca. 500 Metern Länge- satte 23 Geisterfahrer zählen, sich also leicht ausrechnen, wie schnell vergleichbare oder schlimmere Unfälle passieren können.

Ich habe den Unfall soeben bei der Kölner Polizei angezeigt, damit er in der Unfallstatistik auftaucht und wegen der hochfrequenten illegalen Nutzung in Gegenrichtung gefordert, eine Verkehrsschau nach VwV-StVO zu §44.1 StVO zu initiieren, „um zu ermitteln, wo sich die Unfälle häufen, worauf diese zurückzuführen sind, und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um unfallbegünstigende Besonderheiten zu beseitigen.“ (so heißt es in der VwV-StVO). Was passieren wird, könnt Ihr Euch selber ausmalen – oder in obigem Link nachlesen.

Um etwaigen Diskussionen vorzubeugen: meine Forderung ist ganz klar zunächst einmal die Wiederherstellung des Zustands von vor 2005, d.h. die Aufhebung des Fahrbahnverbotes. Somit wird der „Radweg“ zu einem „anderen Radweg“, der benutzt werden kann, aber nicht muss!

Zusätzlich ist vonnöten:

  • eindeutige Beschilderung der Brückenaufgänge
  • rigorose und konsequente tägliche Kontrolle von Geisterfahrern durch die Polizei
  • Entschärfung der Situation an den Pylonen durch Verbreiterung/Auskragung
  • sofortige Ausbesserung des Bodenbelages. Dort bilden sich „Blasen“, die bereits Unfälle verursacht haben
  • dies alles JETZT und nicht in den für Köln üblichen nächsten 12-20 Jahren!
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Tags: Kölner Stadtteile · Mülheim · Mülheimer Brücke · Polizei · Radwege

89 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 Jakob // Okt 22, 2012 at 06:39

    Vorweg: Ich kenne die Strecke nur aus dem Video und Google Maps/StreetView. Es kann also sein, dass meine Informationen falsch/veraltet sind.

    In dieser Fahrtrichtung entfernt sich der Radweg in deiner Fahrtrichtung nach der Brücke um deutlich mehr als 5 Meter von der Fahrbahn. Daher würde ich davon ausgehen, dass es sich um einen eigentständigen Radweg handelt, der nur zufällig davor eine gewisse Strecke neben der Fahrbahn verläuft und das Radwegschild damit kein Verbot der Fahrbahnnutzung bedeutet. Außerdem gibt es beim Ende des Radwegs keine Möglichkeit zum Wechsel auf die Fahrbahn der Straße „Niehler Gürtel“ und man muss statt dessen auf eine andere Straße (Kuhweg) ausweichen. Ein Radwegschild kann jedoch grundsätzlich nur die Wahl des Straßenteils innerhalb einer Straße vorschreiben. Welche Straße man benutzt, kann jeder Verkehrsteilnehmer selbst entscheiden, sofern die Straße nicht explizit für bestimmte Verkehrsarten gesperrt ist (z.B. Autobahn, Kraftfahrstraße oder Verbot für Fahrräder). Wenn der Radweg weg von der gewählten Straße führt, dann darf man natürlich rechtzeitig vorher bei der letzten geeigneten Stelle (z.B. abgesenkter Bordstein) auf die Fahrbahn wechseln. In diese Fahrtrichtung würde ich also einfach auf der Fahrbahn fahren und es im Zweifelsfall auf ein Verfahren ankommen lassen.

  • 2 kogabulls // Okt 22, 2012 at 07:01

    wenn man das Video der ADFC-Gruppe „Torkelradler“ und dann das hier sieht, drängt sich der Wunsch nach einer Führerscheinprüfung, theoretisch UND praktisch, für Radfahrer auf… – Oder zumindest verpflichtende Kurse zum Thema „Bremsen“ und „Hindernissen ausweichen“.

  • 3 Ralf // Okt 22, 2012 at 07:09

    @Jakob: Prinzipiell richtig. Aber die Gefährdung auf der Strasse ist höher, wenn daneben blaue Schilder stehen. Im Vergleich zur gleichen Situation ohne blauen Schilder. Viele Autofahrer denken nämlich, der Radfahrer müsste auf dem Radweg fahren, er hat hier keine Rechte. Es wird dann gehupt und gedrängelt.

  • 4 glx // Okt 22, 2012 at 09:06

    @ Ralf:
    das macht doch in der Regel nichts aus ob da Benutzungspflicht-Schilder stehen oder nicht. Wenn wer pöpeln will dann pöpelt er wenn er etwas Radwegähnliches sieht. Ich wurde schon bei Konstrukten angepöpelt die man noch nicht mal benutzen durfte.

    Wie breit ist denn der Radweg an der engsten Stelle?

  • 5 Hilmar Steinhauer // Okt 22, 2012 at 09:52

    Ich hoffe doch sehr, dass Deine Geisterfahrer-Rufe nur für’s leichtere Zählen der Verstösse im Video waren, und Du nicht der Illusion erliegst, Verkehrserziehungsversuche durch mehr oder weniger sachliche Zurufe wären der Sache nützlich. So sehr ich den Impuls dazu verstehen kann (ich muss ihn selber täglich unterdrücken), so sehr muss ich davon abraten, weil es schlicht kontraproduktiv ist – erst recht, wenn es mit Beleidigungen ergänzt wird.

  • 6 Marco // Okt 22, 2012 at 10:02

    @Hilmar:
    ich warne üblicherweise die (Mit)Fahrer hinter mir vor Geisterfahrern. Und Warnungen vor Todesgefahr sehe ich auch nicht als Verkehrserziehung. Geisterfahren ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine immense Gefährdung. In Köln gar Unfallursache Nummer 1 unter Radfahrern.

    Das „Vollidioten“ habe ich im Affekt entnervt in den Bart genuschelt – das würde ich auf der Autobahn aber wohl auch machen, käme mir dort jemand entgegen.
    Sollte sich jemand angesprochen oder gar beleidigt fühlen: meine Adresse steht im Impressum.

  • 7 aufmerksam // Okt 22, 2012 at 10:42

    @Ralf:

    das Gedrängel und Gehupe ist keine Gefährdung, sondern nur Generve.

    Erste Regel: nicht nerven lassen. Wenn einer hupt einfach zurück grüßen. Und: wer sie anhupt hat sie gesehen. Das ist schon mal besser als auf dem Radweg/Todesstreifen.

    Zweite Regel: Fahren Sie weit genug links, damit sie rechts Platz zum Ausweichen haben. Aber auch beim engen Überholen passiert nichts. Denn die meisten Autisten haben zumindest etwas Moral und werden sie zwar ärgern wollen, ihnen aber nicht ernsthaft etwas tun. Der Rest hat einfach Angst um sein Blech. Sind sie Mal beim Überholt werden einem Gully ausgewichen? Dann schauen Sie Mal, wer da ins Schwitzen kommt.

    Richtig ist natürlich, dass Autisten und Verkehrsplaner hier (unbewusst) zusammenarbeiten, um Radler an den Rand zu drängen.

    @Herr Laufenberg: Das Benennen von Tatsachen stellt regelmäßig keine Beleidigung dar.

    aufmerksam

  • 8 aufmerksam // Okt 22, 2012 at 10:45

    @glx: Jo, Gelegentlich wird man auch Mal gefragt, warum man denn nicht auf dem Gehweg fahrem das täten doch andere auch.

    Ansonsten sind die Regeln um Benutzungspflicht, Freigabe, Radfahr-, Schutz-, Schmutz- und Putzstreifen ohnehin zu kompliziert für den Verkehrsalltag. Selbst von einem bemühten Autisten kann man nicht erwarten, dass er sie beisammen hat.

    aufmerksam


    „Schutzstreifen“ mit „Schutz“ wie in „Schutzhaft“

  • 9 Marco // Okt 22, 2012 at 10:57

    @Herr Schulz:

    es geht mitnichten nur ums Anhupen, das handhabe ich genauso wie sie incl. Verlangsamung meiner Geschwindigkeit um 3-5 km/h pro Hupvorgang (da Gefahrenhinweis!), wenn das Hupen von hinten kommt. Im Zweifelsfall bis zum Stillstand.

    Der Kölner an sich ist aber oftmals recht einfach gestrickt und belässt es nicht beim Hupen, sondern drückt seine Mißgunst schlicht durch eklatantantes Unterschreiten der Individualdistanz aus, wenn jemand „sein (vermeintliches) Revier“ betritt. Reviermarkierung sind in dem Fall blaue Schilder.

  • 10 aufmerksam // Okt 22, 2012 at 12:41

    @Laufenberg:

    Knappes Überholen gibt es auch außerhalb Kölns. Da hilft cool zu bleiben und vorzusorgen (nicht zu weit rechts fahren). Aber — wie gesagt — nicht alles, was unangenehm ist, ist auch gefährlich. Die Autisten versuchen einen damit von der Fahrbahn zu nötigen. Lassen wir das nicht zu.

    Ansonsten sollte man natürlich im brems- und ausweichbereit sein.

    aufmerksam

  • 11 Marco // Okt 22, 2012 at 12:45

    @aufmerksam:

    Ich weiß. Und ich fahre selbstverständlich cool, offensiv (nicht aggressiv!) und in besagtem Sinne vorsorglich. Gibt aber -zumindest hier- genügende, die trotzdem mit purer Absicht drangsalieren. Zeigt man die an, wird das „mangels öffentlichem Interesse“ eingestellt. Da hab ich übrigens auch noch ein feines Video zu … das gibt es demnächst.

  • 12 Ralf // Okt 22, 2012 at 13:29

    @Marco: Noch zu den Geisterfahrern selbst, wenn ich hier Korinthen kacken darf:

    Wer auf dem Gehweg entgegen kommt, ist kein Geisterfahrer. Das ist „nur“ ein Gehwegradler und stört mich als Radfahrer genauso wenig, wie ein Fussgänger, der entgegen kommt.

    Ein Gehweg ist keine Fahrbahn und damit gibt es keine Fahrtrichtung (und keine Geisterfahrer).

  • 13 Micha 2 // Okt 22, 2012 at 13:50

    Heftig, heftig.

    Der Zweck heiligt die Mittel – das ist wahr. Aber hier wirds schon ganz schön brutal, und ich beginne, an der Redlichkeit von Marcos Absichten zu zweifeln.

    Geht’s Dir um CO2-Reduktion, mehr Lebensqualität in der Stadt, schnelles, bequemes und sicheres Radfahren? Alle Deine Schlüsse aus der wirklich ätzenden Verkehrssituation sind völlig richtig. Du zeigst uns hier. Wie der typische Verkehrsunfall an dieser Stelle aussieht.

    Aber anders als ca. 95% der Beteiligten weißt Du, wo hier die Gefahr ist. Du bist nicht gedankenvorloren um den Pylon herumgefahren. Du hast der Frau, die Deine Mutter sein könnte, ein rechthaberisches „Geisterradler!“ zugerufen, statt auszuweichen. Du bist vorsätzlich nicht defensiv gefahren, obwohl Du weisst, dass das hier besonders notwenidig ist und hast diesen Unfall absichtlich herbeigeführt.

    Mir scheint, Dir geht’s nur noch um Deine Blauschilder, um’s Recht bekommen – es wird wohl ein Pyrrhus-Sieg werden. Du bist hochintelligent, aber Mitgefühl scheint Dir ziemlich fremd zu sein. Dein Film dokumentiert reichlich Dummheit: Von Linksradlern und auch von Herrn Harzendorf und seinen Kollegen, quasi Schwarm-Dummheit. Deine fügt sich da leider gerade auch mit ein.

    Du begehst auf dem Film eine Straftat.

  • 14 aufmerksam // Okt 22, 2012 at 14:09

    @Micha 2:

    Sehen Sie Mal genau hin, Herr Laufenberg hält an. Sie können das an der Relativbewegung des Brückenpfeilers sehen. Erst als er schon steht, ruft „Geisterfahrer“. Die entgegenkommende Frau reagiert erst später und auch völlig falsch. Sie steuert auf das Geländer zu, anstatt zu bremsen.

    Der sichtversperrende Brückenpfeiler allerdings sorgt dafür, dass man kaum rechtzeitig anhalten kann.

    Ein aufmerksamer Zuseher.

  • 15 wilko // Okt 22, 2012 at 14:26

    Ich habe jetzt nur das Video bis zum Unfall und ohne Ton gesehen. Wie redlich Marcos Absichten mit dem Verhalten vor Ort und der Veröffentlichung des Videos sind, mag ich hier jetzt nicht diskutieren. Fakt ist, dass die Gefährlichkeit dieser Stelle auf der Brücke sehr anschaulich dargestellt wird.

    Meiner Ansicht nach wird auch ein allgemeiner Punkt sehr deutlich: Es gibt – bei der Begegnung auf Konfrontationskurs mit einem Geisterradler – einfach keine Konvention darüber, wer wohin ausweicht. Dies ist einer der Gründe, warum Geisterradeln so verdammt gefährlich ist und kommt hier quasi noch oben hin drauf.

  • 16 Holger // Okt 22, 2012 at 14:31

    @Micha 2:

    „Du hast der Frau, die Deine Mutter sein könnte, ein rechthaberisches “Geisterradler!” zugerufen, statt auszuweichen. “

    Dann erzähl mir mal in welche Richtung Du ausgewichen wärst?

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man absolut nicht Vorhersagen kann, in welche Richtung falschfahrende entgegenkommende Radfahrer ausweichen.

    Hier mal ein Beispiel:
    http://www.youtube.com/watch?v=xEXKZtLbcH8

    Daher bevorzuge ich es auch anzuhalten, wobei ich in bei obigen Video noch genügend Reserven für ’nen Stoppi gehabt hätte.

    Ein Problem der Dame in Marcos Video war, dass Sie offensichtlich nicht dazu in der Lage ist einen Gefahrenbremsung mit ihrem Rad durchzuführen.

    Mangelnde Fahrzeugbeherrschung.

  • 17 Ralf // Okt 22, 2012 at 15:04

    @Holger: Gefahrenbremsung?

    Die Frau hatte beide(!) Hände oben am Lenker. Die Bremse ist aber unten. Sie konnte also gar nicht bremsen und fuhr ungebremst ins Geländer. Hat das Geländer eigentlich Kratzer abbekommen? Wenn ja, war das (von der Frau) Fahrerflucht. Die Polizei hätte gerufen werden müssen.

  • 18 siggi // Okt 22, 2012 at 16:05

    2003 las ich von dem Antrag der Mülheimer Fahrradgruppe, die Radfahrsituation auf dem Radweg der Mülheimer Brücke zu verbessern.
    Ich schrieb damals der Fahrradgruppe, dass die Brücke doch gar keinen Radweg hat und man doch ganz normal auf der Fahrbahn fahren kann.
    Das wäre absolut sicher, ich mache das grundsätzlich so.
    Daraufhin wurde ich von der Fahrradgruppe sinngemäß als Chaot hingestellt und ich sollte nicht solche Ansichten verbreiten.
    Ja, so war das damals.
    Übrigens hat die Brücke, in West-Ost Richtung, bis heute noch keinen benutzungspflichtigen Radweg.
    Siggi fährt da immer noch auf der Fahrbahn.

  • 19 Micha 2 // Okt 22, 2012 at 16:06

    o.k., ich nehme den Vorwurf (@13) zurück, Ihr habt recht. Marco stand, die Frau ist ohne Sicht reichlich flott gefahren.
    Leid tut sie mir trotzdem.

  • 20 siggi // Okt 22, 2012 at 16:22

    Noch was zum Thema Mülheimer Brücker vor der Radwegbenutzungspflicht.
    Sommer 2000, es war Wochenende früh um sechs Uhr. Ich radelte mit meinem Rennrad zur GEW-Radtouristikfahrt nach Ehrenfeld.
    Ich fuhr über die Mülheimer Bücke in der linken Spur und war schon wieder in der Abfahrt mit etwa 45 m/h.
    Plötzlich hatte ich 20 cm links neben mir ein Polizeiauto welches dann sofort nach rechts zog und mich bis an die Leitplanke drückte – bei über 40Km/h.
    Man zwang mich dann mein Rad über die Leitplanke zu heben.

    Noch etwas zu Geisterfahrer und Polizei.
    Seit 22 Jahren radle ich täglich von Köln nach Leverkusen.
    Bereits drei mal wurde ich in der S-Bahnunterführung am Bayerwerk von der Polizei angehalten weil ich auf der Fahrbahn fuhr.
    Das Problem dort ist nur, daß fast 100% der Radfahrer, in Richtung Bayerwerk als
    Geisterfahrer den Radweg durch die
    Unterführung benutzen und das sind zu Schichtbeginn nicht Wenige.
    Jedesmal wenn die Polizei mich dort ermahnte wies ich auf die Geisterfahrer hin die in dieser Zeit massenhaft durch die Unterführung kamen.
    Es hat die Polizei nicht interessiert.
    Ich muss sowieso vorsichtig fahren und auf der Fahrbahn wollen sie mich nicht noch mal erwischen.

  • 21 siggi // Okt 22, 2012 at 16:25

    @Micha 2
    Die Frau ist eine von Vielen die nicht verstehen können was an Radwegen so gefährlich sein soll.
    Ganz einfach weil sie die Gefahr nicht erkennen.
    Wie blöd kann man sein als Geisterfahrer auf eine uneisehbare Stelle zuzufahren und noch nicht mal die Finger an der Bremse zu haben.
    Von der nicht vorhandenen Fahrradbeherrschung will ich gar nicht rden.

  • 22 Nico // Okt 22, 2012 at 17:08

    Mangelndes Risikobewusstsein, schlechte Fahrzeugbeherrschung und Brezellenker – eine höchstgefährliche Kombination. Danke für diesen Einblick in den Radfahreralltag.

    glx schrieb:
    „[…] pöpeln […] pöpelt […] angepöpelt […].“

    Zu oft „Leben des Bryan“ geschaut? 🙂

  • 23 Marco // Okt 22, 2012 at 18:01

    @Ralf: das ist mir schon klar, ändert aber kaum was an der Gefährdung durch entgegenkommende Radfahrer, wo mir dort sogar schon Polizisten vorschlugen, ich könne doch über die Linie ausweichen. Kostet genau genommen auch 10.- Euro weniger.

    @Micha2:
    Du hast Deinen Kommentar ja schon relativiert, das nehme ich einfach mal als Entschuldigung an.

    Ich möchte dennoch ein paar Dinge klarstellen, die mir am Herzen liegen:

    Selbstverständlich bin ich nicht unfehlbar, habe auch nicht immer Recht und mache sicher Fehler. Denen Stelle ich mich dann auch aufrichtig.

    Ich möchte dennoch entschieden zurückweisen, daß ich zur Berichterstattung irgend etwas, schon gar keinen Unfall, provozieren wollte. Meine Kamera ist fast immer an und mein erster Gedanke galt der Frau, ich war mir ehrlich gesagt gar nicht bewußt darüber, daß ich den Unfall gefilmt hatte.

    Es wurde ja schon erwähnt, ich stand während des Unfalls und man sieht auch deutlich, wie schnell ich zum stehen kam. Meine Geschwindigkeit vor der Pylone betrug laut meinem Garmin 18 km/h. Das ist eine Geschwindigkeit, die ich mit zwei Pedaltritten erreiche. Ob ich nun rufe, klingel oder hupe – in dem Moment des drohenden Frontsllunfalls musste ich auf mich aufmerksam machen.

    Ich finde, daß ich sehr wohl defensiv gefahren bin und ich hätte auch nicht ausweichen können.

    Ich kann den Vorwurf der sensationsgeilheit (Fahrradaktivist provoziert Unfall für seinen Weblog) nachvollziehen, weise solche Gedankenspiele jedoch deutlich zurück! Solch Verhalten liegt mir fern.

    Ehrlich gesagt, ist das auch nicht der erste Unfall oder Fastunfall, dem ich dort beiwohnte, es ist nur der erste, bei dem eine goPro lief.

    Mitarbeiter der Straßenverkehrsbehörde haben ja die Brücke ja schon begangen und keinerlei Gefahren feststellen können, vielleicht sieht man das jetzt anders.

    Ich bin ernsthaft froh, daß sich die Dame weiter nichts getan hat. Auch das hatte ich schon erwähnt.

  • 24 Thomas // Okt 22, 2012 at 18:37

    MEINE FRESSE! 23!
    Um welche Uhrzeit war das denn? Ich fahre dieselbe Strecke auch täglich, allerdings morgens um 7:30 Uhr, nachmittags gegen 17:00 zurück. In Spitzenzeiten (Sommer, gutes Wetter) hat`s dann 6-7 Geisterfahrer, und das finde ich schon zuviel. Vielleicht wars ja eine ADFC-Ausfahrt?
    @ Marco: Was meinst du denn mit „eindeutige Beschilderung der Brückenaufgänge“? Ich glaube, eindeutiger geht`s eigentlich nicht mehr. Abgesehen von dem Kölner Grundproblem (hatten wir hier schon), nach Lust und Laune Radwege dort in Gegenrichtung freizugeben (z.B. Deutzer Brücke) und hier nicht: ich fürchte, die meisten Radfahrer sind nicht etwa aus Versehen auf der falschen Seite oder weil sie die Beschilderung nicht gesehen oder verstanden haben, sondern schlicht mit Vorsatz. Da können eigentlich nur häufigere Polizeikontrollen helfen, auch wenn es dann wieder heißt: die pöse Polizei, die kassiert wieder bei den armen unschuldigen Radfahrern ab …
    Schöne Grüße,
    Thomas

  • 25 Malte // Okt 22, 2012 at 21:43

    Ich empfinde die Situation dort als brandgefährlich. So ein Unfall kann auch glatt mal über das Brückengeländer verlaufen, beispielsweise wenn einer der beiden Beteiligten noch schneller unterwegs ist, und spätestens dann gibt es Tote. In Kiel ist vor zwei Jahren mal ein Radfahrer über ein solches Geländer gestürzt, der genaue Unfallhergang ist aber offenbar noch immer ungeklärt.

  • 26 Marco // Okt 23, 2012 at 00:07

    @Thomas:
    ich fahre da wirklich ziemlich oft lang – selten sooo früh, eher ab mittags. Ich zähle sonst nicht mit, aber zweistellig bin ich ziemlich oft. Übrigens: in Ost-West Richtung ist die Zahl der Geisterfahrer definitiv höher als auf der anderen Seite.

    Die Beschilderung ist ab dem Kuhweg die touristische Radroutenbeschilderung (rote Veloroute ) und einfach überhaupt nicht eindeutig (ich selbst bin 2003 nach Mülheim gezogen und habe ehrlich gesagt, den richtigen Weg zunächst auch nicht gefunden), u.a. viel zu klein. Weiterhin ist an den Treppenaufgängen, die von vielen benutzt werden, eben nicht ersichtlich, daß man sich gegen die Fahrtrichtung bewegt.

    Dazu kommt -ganz klar- die typische Ignoranz, Faulheit und oftmals auch Dummheit, den richtigen Weg zu nehmen. Eine gute Verkehrsführung würde aber selbst den Ignoranten keine andere Wahl lassen …

    In diesem Sinne bin ich -wie auch bei Gehwegradlei u.ä.- ganz klar für repressive Maßnahmen seitens der Polizei, allerdings verbunden mit einer vorherigen offensiven Aufklärung aller Radler, also auch der Gelegenheits- und Torkelradler durch StVB über Presse, etc. Und dazu gehört auch, wie es die StVO und VwV eigentlich fordern, grundsätzlich keine Freigabe von Radwegen gegen die Fahrtrichtung. Was in Köln aber eben oft genug der Fall ist. Das was einerseits angeordnet ist, ist eine Straße weiter nicht erlaubt und führt zu solchen Unfällen … das verstehen Gelegenheitsradler definitiv nicht.

    Und um es nochmal deutlich zu machen (das ist hier alles nachzulesen): das, was die 23 Geisterfahrer dort tun war für ein paar Monate von der Behörde an dieser Stelle offiziell angeordnet! Und ich habe es schriftlich, daß man dort keine Gefährdung erkennen konnte.

  • 27 Sepp // Okt 23, 2012 at 08:55

    Neben der Stadt ist der größte Feind des Radlers der Radler. Fehlendes Verständnis für Verkehrsregeln und fehlende Fähigkeit der Fahrzeugbeherrschung sind sicher die größten Probleme. Da nimmt sich die falsche Anordnung von Verkehrsvorgaben durch die Stadt fast harmlos aus. Hier erkennt man lediglich, dass die Radwegbenutzungsvorschrift und Umsetzung in deutschen und städtischen Amtsstuben von Menschen erdacht wurde, die ein Fahrrad nur akademisch kennen.

    Aber die Mühlheimer Brücke ist schon ein Paradebeispiel für sinnlose Verkehrsführung. Liebe Deine Stadt! 😉

  • 28 Arne // Okt 24, 2012 at 12:04

    Vor vier Jahren habe ich da ja auch mal ein Video gemacht:

    http://www.radgefahren.de/et-hatt-noch-immer-joot-jejange-70/

    Hat sich ja wenig geändert.

  • 29 dothebart // Okt 24, 2012 at 13:13

    hm, Zum Thema „Kritische Masse“ im Kommentar deines Beitrags Arne, kann man ja hier nur auf die 23 Geisterfahrer verweisen… Hilft trotzdem nicht…

  • 30 Tobi // Okt 24, 2012 at 20:08

    Ich stelle mir diese Situation nun mit einem dieser elektrisch betriebenen Fahrrädern vor… Ohje…

  • 31 Campagnolo // Okt 25, 2012 at 11:41

    „Hallo“ erstmal von einem „Webblog -Neuling“.

    Vor einigen Tagen stieß ich auf folgende Meldung im KStA:
    „Tausende Skater legen Verkehr lahm“.
    http://www.ksta.de/panorama/demonstration-tausende-skater-legen-verkehr-lahm,15189504,20670806.html

    Kann man eine vergleichbare Aktion nicht mal in Köln durchziehen?

    Dagegen ist unsere Critical Mass ja ein Kindergeburtstag. Man stelle sich tausende RADLER auf der Zoobrücke vor, und das am besten jede Woche.
    Wohlgemerkt: Auf der Fahrbahn, nicht auf dem „Radweg“.

  • 32 siggi // Okt 25, 2012 at 20:35

    @Campagnolo
    Ich stelle mir da ganz etwas anderes vor.
    Eine Woche Fahrradverbot in Köln und nur wer keine Möglickeit hat mit einem Auto zu fahren darf öffentliche Verkehrsmittel benutzen.
    Eventuell sehen dann Einige Ignoranten mal etwas klarer.

  • 33 aufmerksam // Okt 25, 2012 at 20:42

    @Campagnolo:

    Woe stellen Sie sicher, dass eine solche Veranstaltung nicht als Demo für Radwege verstanden wird?

    aufmerksam

  • 34 Hein Bloed // Okt 26, 2012 at 05:42

    Also ich wäre nicht links sondern rechts der Linie gefahren. Schon allein um möglichst früh zu sehen, was sich auf der anderen Seite der Pylonen abspielt.

    Da ist mir mein Sicherheit deutlich wichtiger als die StVO.

  • 35 Campagnolo // Okt 26, 2012 at 07:15

    @aufmerkasam

    Über die Details habe ich mir jetzt noch keine Gedanken gemacht. Aber dieses Probelm lässt sich sicher lösen. Denke halt nur, daß solche Aktionen der einzige Weg sind, um langfristig etwas zu erreichen.

    Aber ich denke

  • 36 aufmerksam // Okt 26, 2012 at 12:12

    @Canpagnolo:

    Die Frage sollte aber geklärt sein, becor Tausende Radler zur Teilnahem aufgerufen werden.

    Viel Erfolg!

  • 37 Torsten // Okt 31, 2012 at 09:31

    Wie ich die Stadt kenne, macht sie die Kontrollen ohne vorher eine Beschilderung einzurichten.

    Ich kenne die Situation an der Mülheimer Brücke nicht näher, aber zum Beispiel die an der Severinsbrücke. Wer da verkehrsregelgerecht den Weg auf die richtige Brückenseite sucht muss viele Straßenzüge abfahren und landet dennoch immer vor einer nicht freigegebenen Einbahnstraße, wird mitten in eine 70er-Zone geleitet oder muss schmale Fußwege abfahren.

    Geisterfahrer hier wundern mich daher auch nicht — zum Glück ist genug Platz da.

  • 38 der_simon // Nov 3, 2012 at 17:23

    @Hein_Bloed: Das hat der Opa auch getan, den ich auf der anderen Seite extra erst nach dem Pilon überholt habe. Leider ist er genau in dem Moment wieder auf den „Fahrradweg“ gefahren und mit mir kollidiert. Er konnte sich nicht abfangen und hatte eine Riesenplatzwunde am Kopf und wurde vom RTW weggefahren.

    Es war so eine Scheiß-Situation, vor allem weil mir die Gefahr dieser Pilonen bewusst ist und ich extra nachher überholt habe.

    Aber im Grunde genommen passiert folgendes: Es ist eine nicht stetige Verkehrsführung, die sich nicht am Standard orientiert, sondern für die meisten Verkehrsteilnehmer viel zu komplex ist.

    Des Weiteren ist Fahrradfahren eh nur Spielkram für die meisten. Die führen kein Fahrzeug, bei dem man sich um Verkehrsregeln, technische Ausstattung und Beherrschbarkeit schert. Die radeln einfach nur…

  • 39 Hein Bloed // Nov 4, 2012 at 13:32

    @der_simon

    Also zum Überholen wäre mir das da wahrscheinlich auch zu gefährlich.

    Die Geisterfahrer fahren (für sie) rechts von der Linie, weil sie das ganze Konzept nicht verstanden haben und natürlich (für sich) regelgerecht rechts fahren. Das sieht man ja auch am Ausweichverhalten der Frau: Nach Rechts kann sie nicht (da sind die Strasse und der Pylon). Also zieht sie (nach langer Schrecksekunde) nach links. Bremsen kann sie nicht, weil sie die Hände oben am Butterfly-Lenker hat – also fährt sie in die Brüstung und steigt unsanft ab.

    Ich kenne solche Stellen auch. Da verkneife ich mir dann das Überholen oder fahre vorbei, wenn mich der Vordermann bemerkt und vorbeilässt.

    Für viele ist Fahrradfahren eben eine Freizeitbeschäftigung oder ein Mittel um möglichst einfach von A nach B zu kommen (und kein Thema, mit dem man sich eindringlicher beschäftigt). Ich würde auch nicht zuviel Aufwand investieren, um das zu ändern (sofern das überhaupt geht). Verkehrsregeln werden ständig von allen Verkehrsteilnehmern missachtet oder „situativ ausgelegt“. Ich würde den Aufwand lieber in die Infrastruktur investieren, um die Auswirkungen von Fehlern möglichst gering zu halten.

  • 40 Ralf // Nov 6, 2012 at 16:54

    Zurück zum Thema „Wie man getötet wird“:
    http://www.bild.de/regional/koeln/verkehrsunfall/oma-vom-lkw-ueberfahren-27051516.bild.html

    Ob Rollator oder Fahrrad spielt in diesem Fall keine Rolle.

  • 41 Mac // Nov 9, 2012 at 13:53

    da scheint der Wunsch aber gehört worden:
    Mo, Di und Do morgen 6:30 Uhr, Mülheimer Brücke: Ein Polizist mit Vespa-Roller hiehlt jeden Geisterfahrer an, wenn ich das richtig gesehen habe.

    Gruß

  • 42 Kai // Nov 14, 2012 at 17:20

    Sehr gute Dokumentation! Auch die Zwischenüberschriften in dem Video. Hier muss die Stadt einfach handeln. Wenn die sich weiterhin weigern, wäre eine Klage angebracht. Dietmar Kettler würde sich sicher über so ein eindeutiges Mandat freuen.

  • 43 Temi S. // Nov 21, 2012 at 11:38

    Schade, dass meist erst richtig was passieren muss, bis von Seiten der Verantwortlichen gehandelt wird!

  • 44 aufmerksam // Nov 22, 2012 at 16:34

    Schade, dass auch dann nicht gehandelt, wenn schon ordentlich ‚was passiert ist.

    Tödliche Unfälle auf Radwegen gab es schon zu Hauf.

    aufmerksam

  • 45 Boris // Nov 26, 2012 at 17:46

    Geisterfahrer… Haaaa….
    Wenn ich die täglich zählen würde, also auf meinem Radweg von Köln-Weiß bis zum Technologiepark in Köln-Braunsfeld, dann könnte ich mir diese Eintrittszähler kaufen! Zählen kann ich das nicht mehr, ab hundert verhaspel ich mich ständig und muss von vorne anfangen… Ihr wisst was ich meine, ja?
    Marco, gut gefilmt, und dann auch noch ungewollt. Es wird sich wohl nix ändern, der Stadtverwaltung und Co. sind Radfahrer sowas von egal, ist jedenfalls mein Gefühl.
    Ich hab eine mehrseitige Korrepondenz mit denen wegen des blockierten Radweges in Rodenkirchen, was wurde gemacht?!?
    Er wurde nachts freigegeben / Umgewandelt in einen Taxihalteplatz!!!

  • 46 maggie // Dez 11, 2012 at 22:05

    Zuerst einmal Dank an Ihr Engagement und diese Radseite, super!

    Ich verstehe nicht, warum jeder Mensch einfach überall radfahren darf, ohne Kenntnisse der Bedeutung der Verkehrszeichen zu haben.
    Im Kölner Stadtverkehr sind ganz klar Geisterfahrer eine größere Gefahr als Autos. Gefolgt wird das Ganze von unaufmerksamen Fußgängern, langen Hundeleinen und auffliegenden Autotüren. Doch die entschuldigen sich wenigstens, wenn sie mal nicht aufpassen. Aber Radfahrer, und ich fahre selbst sehr viel Rad, sind einfach unfreundlich und uneinsichtig, muss ich leider sagen und schäme mich dafür. Die geballte Wut anderer Bürger, die mal schlechte Erfahrungen mit einem Radfahrer gemacht haben, bekommt man dann natürlich auch noch oft ab. Dankeschön!
    Liebe Radfahrer, ich habe mich auch noch nie am Abend ins Bett gelegt mit den Worten: ‚Heute alles richtig gemacht!‘
    Passt wenigstens auf, wenn ihr mal was nicht ganz richtig macht, aber das setzt ja voraus, dass man weiß wie es richtig geht.

  • 47 Ano // Apr 6, 2013 at 17:45

    Geil, Du bist mit Deinem Video in der heute Show.

  • 48 Malte 2 // Apr 7, 2013 at 02:14

    Glückwunsch, du hast es in die Heute-Show geschafft 😀

  • 49 Siggi 2 // Apr 15, 2013 at 10:47

    Vorab erst mal meinen Respekt für das Engagement. Da ich selber 12 Jahre in Mülheim gewohnt habe und die Brücke gut kenne, möchte ich mal einige kritische Anmerkungen loswerden.

    Wer die Verkehrsverhältnisse am Wiener Platz kennt, der kann ja mal nachvollziehen, wie man die West-Ost-Route vorschriftsmäßig fahren muss, um noch mal eben beim Stüssgen (jetzt Rewe?) auf der Buchheimerstr. einzukaufen (ohne das Rad irgendwelche Treppen heruntertragen oder dauernd schieben zu müssen). Die reinste Odyssee.

    1. Auch ich bin häufig in die Gegenrichtung gefahren, kann mich aber nicht erinnern jemals jemanden in Gefahr gebracht zu haben. Wenn man schon die ganzen Vorschriften zitiert muss man ehrlicherweise sagen, dass viele der „Geisterfahrer“ (auch im Video) geländerseitig regelwidrig auf dem Fußgängerstreifen fahren, was dich als Radfahrer in der richtigen Richtung eigentlich nicht zu interessieren hat. Außerdem kann man so um die Pylone herumschauen und sieht, ob jemand kommt. Was mich betrifft bin ich so gefahren und bei Fußgängerverkehr Schritt, was für mich gleichbedeutend ist mit Schieben, was zulässig ist.

    2. ich habe Verständnis, nutzt man das Fahrrad als Fortbewegungsmittel
    , dass man schnell vorwärts kommen möchte. Es ist aber nun mal so, dass, wie der Radstreifen markiert ist, ein schnelles Fahren an dieser Stelle nicht möglich (und m. E. bei regem Fußgängerverkehr auf der ganzen Brücke) ist. Ich verweise hier auf §3 StVO, wonach die Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen usw. anzupassen ist. Das hat nichts mit Geisterfahrern zu tun, sondern einfach damit, dass ich jederzeit anhalten können muss. Auch wenn Mutti ihren Kinderwagen da (regelwidrig) herschiebt, jemand was hat fallen lassen oder sich mit seinem Rad dort lang gemacht hat usw.. Man kann an dieser Stelle nicht alles hinter den Pylonen einsehen.

    3. der Fahrradstreifen ist ziemlich schmal, ein Überholen von Fahrradfahrern eigentlich nicht möglich. Mal Hand aufs Herz: wer von euch fährt bis zum Ende der Brücke hinter einem Bummler her, der das Panorama genießt, und wer huscht schnell über den Fußweg rechts vorbei, wenn alles frei ist?

    4. es ist leider so, dass bei allen Brücken in Köln die Verkehrsführung der Auffahrten katastrophal ist, so auch im Osten der Mülheimer Brücke. Und ja: das hat auch mit der Faulheit, Bequemlichkeit und Gedankenlosigkeit zu tun.

    Es ist traurig, dass es hier zu tödlichen Unfällen kommt. Man mag das Geisterfahren monieren, dämlich ist es als Geisterfahrer um die Pylone herum auf dem Radstreifen zu fahren. Aber wenn ich das als korrekt Fahrrender schon weiß: scheiss auf die Vorschriften, frühzeitig rechts auf den Fußgängerweg und gucken, ob da jemand kommt und: langsam fahren.

    Mir ist mein Leben lieber als recht zu haben. Wenn man also schnell von A nach B kommen möchte, dann gibt zur Freigabe und Nutzung der Fahrbahn hier keine Alternative.

    @Marco: nochmal meine Hochachtung, ich habe schon so einige Beiträge gelesen. Vielleicht ist es zielführender sich an die Volksvertreter deines Vertrauens in den Bezirksvertretungen und an den Ausschuss für Anregungen und Beschwerden zu wenden. Meine Erfahrung ist es, dass die Verwaltung Hinweise als Belästigung betrachtet.

    Bzgl. Protokolle und Sinnhaftigkeit von Beschilderungen müsste auch die Verwaltungsvorschrift zur StVO, insbesondere zu §45 Absatz 3, weiterhelfen.

  • 50 Marco // Apr 15, 2013 at 11:01

    @Siggi 2:

    ich verstehe klar was Du meinst. Selbstverständlich werde ich *Deine* Geisterfahrerei niemals gutheißen, akzeptiere sie aber so wie Du sie beschrieben hast – umsichtig & vorsichtig. Auch ich bin an manchen Stellen umsichtig regelwidrig unterwegs, meist weil es nicht anders geht. Dein Beispiel, über den Wiener Platz zu gelangen, ist perfekt! Einen Artikel habe ich da schon in der Mache, incl. (merkbefreiter!) Korrespondenz mit Polizei und Verwaltung.

    Ich möchte aber schnell von a) nach b) kommen, z.B. zur Arbeit und dabei eben nicht „schieben“ (wie Du ja selbst schreibst). Das geht hier nicht und an vielen anderen Stellen in Köln auch nicht. Summiere ich das alles, kann ich gleich wieder ins Auto einsteigen.

    Dazu kommt: 90% der Geisterfahrer & Gehwegradler auf der Brücke fahren eben *nicht* umsichtig, wie Du es beschreibst. das sieht man ja nun hier auch eindrucksvoll …

    Es bringt auf der Brücke absolut nichts, rechtzeitig auf den Fußgängerweg zu fahren (das mache ich oft genug), zudem sehe ich das auch irgendwie nicht ein, prophylaktisch ne OWI begehen zu müssen, um heile anzukommen.

    Und wesentlich: seit mittlerweile über 10 Jahren kümmern sich Menschen in Richtung der Verwaltung darum, daß sich hier *irgendwas* ändert und es passiert … nichts!

    Mein Ziel ist ganz klar: ich möchte auf der Fahrbahn fahren dürfen, dann -ganz salopp gesagt- können die regelwidrig und nicht umsichtig fahrenden sich selbst ins Krankenhaus bringen …

    Unsere Volksvertreter in Köln habe ich in diesem Falle schon vor JAHREN alle angeschrieben (kannst Du in diesem Blog nachlesen). Entweder antworten sie gar nicht (SPD, FDP, Deine Freunde), ausführlich aber recht deutlich „da kann man nichts machen“ (Die GRÜNEN) oder aber versuchen, Initiative zu ergreifen, die im Sande verläuft (Die Linke, CDU).

    Polizei schiebt den schwarzen Peter zur Stadt, die schiebt den schwarzen Peter zur Polizei, die scheibt den …

  • 51 Katarina // Mai 8, 2013 at 23:18

    Vermutlich werde ich nun als etwas dumm angesehen, aber ich bin – als frischgebackener Radfahr-Neuling – auch schon auf der falschen Seite dieser Brücke von Nippes nach Mülheim gefahren. Der Grund – ich habe, vom Rheinufer kommend, die richtige Auffahrt nicht gefunden. Da gab’s scheinbar nur Treppen und ich kann mein Fahrrad nicht tragen. Ich habe mich auf der Brücke recht unwohl gefühlt, bin nur ganz langsam gefahren und vor den Pfeilern abgestiegen, weil ich dort nicht sehen konnte, was mir entgegenkam. Wenn man sich dort nicht auskennt, ist das schnell passiert.

  • 52 Marco // Mai 8, 2013 at 23:28

    Nein, Katarina. Als sooo dumm wirst Du nicht unbedingt angesehen. Als ich vor 10 Jahren nach Mülheim gezogen bin, habe ich die Auffahrt schlicht auch nicht gefunden … mittlerweile ist sie aber (nach jahren!) immerhin ausgeschildert. Du mußt auch gar nicht tragen, Du mußt außen rum fahren. Das rot umrandete Schild mit dem ´Fahrradsymbol hast Du aber gesehen?
    Beschwere Dich doch einfach mal bei der Stadt, wenn Leute wie Du, die „neu“ sind, denen sagen, daß die Wegweisung eine Katastrophe sind, dann … wer weiß?

  • 53 cyclist // Feb 19, 2014 at 15:17

    Was ist schlimmer? Ein nicht einsehbarer schmaler sich um Pylonen windender Radweg auf einer Brücke, auf dem Geisterradler illegal entgegenkommen, oder einer, auf dem Radfahrer legal entgegenkommen dürfen – bei gleichen Bedingungen. Der feine Unterschied: Für den Radfahrer, der den rechten benutzungspflichtigen Radweg auf der Brücke befährt, ist nicht erkennbar, dass der Gegenverkehr erlaubt ist. Das Zusatzzeichen 1000-31 ist nicht angebracht. Zu besichtigen in HAGEN auf der Fuhrparkbrücke. Die Stadt weigert sich trotz Hinweise den Unsinn zu beenden. Über den „Zweirichtungsradweg“ führt eine landesweite NRW-Radroute.

  • 54 Peter Zapp // Mrz 13, 2014 at 11:32

    Ursache ist doch der Wunsch, unbedingt per durchgezogener Linie einen Radweg ausweisen zu wollen, wo eigentlich kein Platz dafür ist, insbesondere bei dem Aufkommen an Rad- und Fußgängerverkehr. Oder kein Geld für den regelkonformen Brückenausbau. Da hat jemand nicht nur Vorschriften ignoriert, sondern auch den gesunden Menschenverstand abgeschaltet.

    Man wird nicht verhindern können, dass mangels Ortskenntnis oder zwecks Abkürzung an der Brückenauf- und -abfahrt Radfahrer den Weg in beide Richtungen benutzen. Die durchgezogene Linie verwirrt eher, als dass sie Radfahrer und Fußgänger sicher trennt. Insbesondere vor den Pylonen fassen manche der auf der „falschen“ Seite fahrenden Radfahrer sie als Trennlinie zum entgegenkommenden Verkehr auf, fahren trotzdem mit unverminderter Geschwindigkeit um das Sichthindernis herum.

    Die rückstandslose Beseitigung der Linie dürfte die schnellstmögliche und billigste Maßnahme sein, dann mit einem gemischten Rad- und Fußweg. Eine nur geschwärzte Line würde immer noch verwirren. Gewiß, die Fußgänger bremsen die sportlichen Radfahrer, so wie Radfahrer auf der Straße die Autofahrer bremsen.

  • 55 Peter Zapp // Mrz 13, 2014 at 11:48

    Bei vielen Wegen, Brücken oder Tunneln für Radfahrer geht es nicht darum, deren Sicherheit zu verbessern, sondern die den (Auto-) Verkehrsfluß bremsenden Radfahrer von der Strasse zu holen. So hier auch.

    Das Gefahren- und Konfliktpotential „schnelles Auto – langsames Rad“ wird häufig verschoben zu „schnelles Rad – langsamer Fußgänger“. Für Kreuzungs- und ampelfreien Autoverkehr dürfen diese zeitraubende Treppen und Rampen, zugige Brücken, dunkle und manchmal stinkende Tunnel benutzen.

  • 56 rakija // Aug 11, 2014 at 18:12

    Was für Probleme man in Deutschland so hat…
    Ich habe zwei Vorschläge:
    1) Rad- und Fußweg tauschen und schon hat man als Radfahrer freien Blick an den Pfeilern
    2) BREMSEN, wenn man nicht weiß, was zwei Meter vor einem geschieht – das lernt man in der Fahrradschule

    Sorry, aber das ist in meinen Augen albern.

  • 57 Marco // Aug 12, 2014 at 11:18

    @rakija:
    die „Fahrradschule“ ist wahrscheinlich direkt neben der Hasenschule, oder?

  • 58 rakija // Aug 18, 2014 at 19:42

    Die Fahrradschule ist für Kinder gut, damit sie sich beim Radfahren nicht umbringen.
    Ein Erwachsener sollte schlau genug sein, in gefährlichen Situationen vorsichtiger zu fahren.

    Die Person im Video wusste offenbar von der Gefahrenstelle. Hätte sich die Dame ernsthaft verletzt, hätte ich an ihrer Stelle den jungen Mann als Mitschuldig angeklagt.
    Mit dem Video gehe ich davon aus, dass er ortskundig ist. Daher muss er von der Gefahr gewusst haben und fuhr trotzdem schnell.

    Ich komme aus einem Land, in dem es kaum Fahrradwege gibt. Auf Autospuren zu fahren ist sehr gefährlich und auf dem Bürgersteig kann man alle paar Meter wegen Fußgängern abbremsen.
    Wahrscheinlich fahre ich darum auf deutschen Fahrradwegen seit Jahren unfallfrei, während andere Leute, die deutsche Radwege von Kindheit kennen, mit dem kleinsten Hindernis überfordert sind.

    Meine Empfehlung: In Süd- und Osteuropa mal einige Wochen lang jeden Tag viel Radfahren. Die „Radwege“ dort härten ab.

  • 59 Marco // Aug 19, 2014 at 01:07

    Wenn Sie wirklich Artikel gelesen und Video geschaut hätten, dann hätten Sie gemerkt: der Mann fährt nicht „zu schnell“, sondern er steht, als die Dame ihm ausweicht. Gottseidank! Sonst wäre da wohl schlimmeres passiert …

  • 60 rakija // Aug 19, 2014 at 22:34

    Vermutlich schauen Sie sich ein anderes Video an. Ich sehe jedenfalls in dem Video oben, dass der Fahrradfahrer mit unveränderter Geschwindigkeit um den Pfeiler herumfuhr und erst abbremste, als er die Frau sah.
    Er kam erst zum Stehen, als die Frau bereits am Stürzen war.

    Ich emfehle Ihnen, sich das Video ganz genau anzuschauen. Dann werden Sie sehen, dass der Radfahrer, dem diese Gefahrenstelle offenbar bereits bekannt ist, einen Unfall in Kauf nahm, statt einfach mal abzubremsen.
    Dass die Dame ebenfalls Fehler beging, möchte ich nicht bestreiten.

    Wieso der Radfahrer laut „Geisterfahrer“ schreit, frage ich mich allerdings heute noch. Sowas wie „Achtung“ hätte ich ja nocb verstanden…

    Wie ich sehe, werden wir beide uns wohl nie verstehen.

  • 61 Marco // Aug 20, 2014 at 08:50

    Dann sollten Sie sich das Video wohl nochmal genauer anschauen.
    Was rufen Sie eigentlich hinter Ihrer Windschutzscheibe, wenn Ihnen auf Ihrer Fahrspur jemand entgegen kommt?

  • 62 rakija // Aug 21, 2014 at 21:31

    Wenn mir auf meiner Fahrspur jemand entgegenkommt, rufe ich nichts, weil mich der Geisterfahrer nicht hört und es sowieso nichts nützen würde.
    In so einem Fall bremse ich ab und weiche aus, falls es noch möglich ist.

    Selbiges mache ich, wenn ich mit meinem Fahrrad unterwegs bin. Kommt mir jemand urplötzlich entgegen, bremse ich sofort und weiche aus, statt wie ein Irrer „GEISTERFAHRER“ zu schreien.

    Ich kaufe meist 1-2 Mal in der Woche ein und fahre mit dem Fahrrad zum Supermarkt. Ich habe auf Google Maps nachgemessen.

    Meine Fahrweise bei Hin- und Rückfahrt:
    1140m fahrend und 4 Ampelquerungen
    (Zusammengerechnet aus: 470m richtig fahrend + 470m Falschfahrt + 200m Fahren auf Fußgängerweg mangels Radweg – die Bundesstraße nebendran ist ungeeignet und gefährlich)

    Fahrweise nach dem Gesetz bei Hin- und Rückfahrt:
    870m richtig fahrend, 270m schiebend und 6 Ampelquerungen
    (zwei Ampelquerungen mehr, damit man die 400m Falschfahrt nicht schieben muss, sondern auf der anderen Straßenseite fährt)

    Ich spare viel Zeit durch Falschfahrt, Fahren statt Schieben und die zwei Ampeln weniger. Vor allem verpasse ich wegen den beiden zusätzlichen Ampeln nicht die anderen Ampelphasen und warte noch länger.

    Wenn man die folgenden Regeln beachtet, passiert NIE etwas:
    1) Entgegenkommenden Radfahrern rechtzeitig ausweichen
    2) Beim Ausweichen absteigen, wenn Fußgänger da sind
    3) Bei herausfahrenden Autos aufpassen, da sie nicht mit dir rechnen
    4) Auf dem Fußweg nicht rasen, bremsbereit sein und Fußgänger durchlassen

    Die Deutschen müssen da mal ein wenig lockerer werden, aber dennoch aufpassen.

  • 63 Marco // Aug 22, 2014 at 09:59

    Sie sind nicht der Hellste, das ist klar. Wenn man Ihren „Regeln“ folgt, ist man kein Radfahrer mehr und wenn Sie durch nen Stahlpfeiler durchgucken könne, müssen Sie Superman sein oder sowas. Glückwunsch!

  • 64 rakija // Aug 25, 2014 at 16:33

    Sie machen sich das Leben einfach schwer. Durch vorsichtiges und vorausschauendes Fahren passiert nie etwas.

    Ich kann es Ihnen wohl tausend Mal sagen und Sie werden mich nie verstehen: An dem Stahlpfeiler hat man abzubremsen, weil man nicht weiß, was sich hinter ihm verbirgt. Punkt. Das hat nichts mit Durchgucken und Superman zu tun.

    Was hätte der Radfahrer gemacht, wenn hinter dem Stahlpfeiler ein Kind stehen würde? So, wie er auf den Stahlpfeiler ungebremst zugerast ist, hätte er das Kind umgefahren. Ob er da „GEISTERSTEHER“ geschriehen hätte?

  • 65 Marco // Aug 25, 2014 at 19:10

    Nein. Da hat eine VERNÜNFTIGE Verkehrsführung zu sein, die Radfahrer nicht animiert, gegen die Fahrtrichtung zu fahren und Kinder nicht verleitet, auf der Fahrbahn zu stehen. Ich bin vorsichtig und vorausschauend gefahren, sonst wäre ich a) nict zum stehen gekommen und b) tatsächlich etwas passiert.

  • 66 smutje // Aug 31, 2014 at 02:43

    WOW, um dein „Beweisvideo“ zu erbringen musstest du die Frau anbrüllen, die wäre sonst nicht gestürzt.

    Machst groß rum weil andere die Regeln nicht befolgen und fährst selbst über die weiße Lienie in den Fußgängerbereich.

    Leute wie dich kotzen mich an.

  • 67 Hatto // Sep 28, 2014 at 13:25

    Vorige Woche musste ich einmal zu Fuß über die Mülheimer Brücke gehen (da fährt man mal mit der KVB statt mit dem Fahrrad und prompt bleibt eine Straßenbahn auf der Weiche liegen), und da sah ich tatsächlich einen (selbst mit Fahrrad ausgestatteten) Polizisten, der sehr fleißig alle in der falschen Richtung fahrenden Radler anhielt.

    Immerhin.

  • 68 Patrick // Jan 4, 2015 at 03:33

    hab Jahrelang in Mülheim gewohnt und bin ständig über die Brücke gefahren ohne solchen Situationen. Aber ich biege schon vorher auf die rechte Spur um zu sehen was kommt und brülle nicht andere an wie nen Geisteskranker damit diese Unfälle bauen.

    Dort soll also eine „VERNÜNFTIGE Verkehrsführung “ hin damit auch Idioten wie Marco damit klar kommen?

  • 69 Marco // Jan 4, 2015 at 21:29

    Besser ein -Ihrer Meinung nach- „Idiot“ (was übrigens in direkter Ansprache, wie Sie das hier tun, eine justiziable Beleidigung ist), als eine Ordnungswidrigkeit begehen, wie Sie das anscheinend „jahrelang“ sogar „ständig“ begangen haben und auch noch -dämlich genug- in aller Öffentlichkeit zugeben.

  • 70 Patrick // Jan 4, 2015 at 23:44

    haha, ich wundere mich wie sie in Mülheim noch alle Zähne behalten haben.
    Sie sollten aber mal lesen lernen, ich bin rechts gefahren aber ich bin auch so schlau bei schlecht einsehbaren Gefahrenstellen so zu fahren das ich mein Risiko minimiere. Wenn jemand knallhart auf seinem Recht beharrt und dabei die Gesundheit anderer aufs spiel setzt, so wie Sie es tun, ist für mich nun mal ein Idiot.

  • 71 Marco // Jan 5, 2015 at 12:57

    Eben. Rechts ist der Gehweg, Fahrradrambo.
    Wenn Sie die Traute haben, Ihre Beleidigungen ins Gesicht zu äußern, können wir uns gerne auf ne Radtour treffen. Wann und wo?

  • 72 Karl // Okt 4, 2015 at 17:16

    Ein Quatsch was hier einige schreiben.

    Klar, wenn wir alle vorausschauend fahren würden, das nie etwas passiert.

    Aber welcher Mensch fährt vorsichtig und vorausschauend und dann aber absichtlich falsch und dann den Helm noch am Lenker spazieren?

    Die Dame fährt völlig inakzeptabel!
    Dem Helm am Lenker!
    Die falsche Richtung!
    Und dann auch nicht vorausschauend!

    Und dann überträgt man die Verantwortung des Unfalls nur auf dem Radfahrer der auf der richtigen Seite fährt!
    Gehst noch?

    Was Marco nur mal machen kann um sich selbst auch zu schützen, das Schild mal mit ne´m Feuchttuch sauber machen.

  • 73 Marco // Okt 5, 2015 at 10:27

    Das Schild ist lang gesäubert, bzw. erneuert, trotzdem ändert das die Situation nicht. Da muss vernünftig beschildert und vor allem: kontrolliert und kassiert werden. Aber das macht die Kölner Polizei ja lieber an einträchtigeren Plätzen in der Innenstadt …

  • 74 Christian // Feb 6, 2016 at 12:54

    Mein Sohn ist sehr belustigt über einen Typen, der in einem Video wie ein Irrer den entgegenkommenden Radfahrern „Geisterfahrer“ zuruft. Ich bin da anderer Meinung.
    Ich lernte als erstes in der Fahrschule „Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme im Strassenverkehr und im Leben“. Mit Sicherheit sind solche Situationen an Verkehrsknotenpunkten nicht wünschenswert.
    Es lässt sich aber nicht überall vermeiden.
    Man kann sich nicht gegen das Leben versichern. Es gibt Ausdrücke für solche kleinkarrierten Menschen, wie im Video zu sehen, die ich hier nicht verwenden möchte. Ich hoffe, dass die Situation an der Stelle sich bessert. Wenn die Frau in dem Video bei dem Sturz verletzt worden wäre, hätte derjenige im Video wenigstens ein reines Gewissen, denn er war ja im Recht.

  • 75 Marco // Feb 6, 2016 at 12:55

    „kleinkariert“ wird mit einem „r“ geschrieben 😉

  • 76 Christian // Feb 6, 2016 at 14:12

    Ok. Man achte hauptsächlich auf Kleinigkeiten. Dann verliert man aber den Blick für’s Grosse und Ganze. Nichts für ungut.

  • 77 Marco // Feb 6, 2016 at 14:31

    Sie hätten den Artikel ja lesen können, dann hätten Sie auch die Intention verstanden. „Solche Situationen“ (für Sie, da Sie den Artikel ja scheinbar nicht gelesen oder zumindest nicht verstanden haben) haben an exakt dieser Stelle zu 2 Todesfällen und 2 Schwerverletzten, davon einer mittlerweile Invalide, geführt. Trotzdem interessiert das weder die über 20 ignoranten Verkehrsteilnehmer, die die Beschilderung nicht verstehen (wollen), noch die ausführende Verkehrsbehörde, noch die Polizei. Und Sie interssiert es offensichtlich auch nicht. Da kann man den „Irren“ zumindest nachvollziehen, selbst wenn die Art und Weise, wie er sich ausdrückt, sicherlich nicht jedermanns Sache ist.
    Wie sollte dieser sich an dieser Stelle sonst noch „vorsichtiger“ (angepaßte Geschwindigkeit, beide Hände an den Bremsen, er kommt ja -gottseidank- rechtzeitig zum stehen) verhalten? Was verstehen Sie hier unter „gegenseitige Rücksichtnahme“, außer daß er einen Unfall vermeidet? Einen Hopp über das Geländer?

    Sie werden wahrscheinlich übersehen und überhört haben, daß das erste, was der Mann macht, ist, sich nach dem befinden der Dame zu erkundigen. Das passt aber wahrscheinlich nicht in Ihre kleinkarierte Auffassung von Verkehr, geschweige denn in das Verständnis Ihres Sohnes.

    Was machen Sie eigentlich, wenn Ihnen in Ihrem Auto ein Geisterfahrer entgegen kommt? Sie bleiben sachlich und ruhig? Gratulation! Ich (schon erlebt!) schaffe das nicht.

    Hätten Sie also einen Blick für’s Grosse und Ganze, dann würden Sie verstehen, worum es hier geht. Sie sehen, bzw. hören aber nur jemanden der rumbrüllt. Das ist kleinkariert.

  • 78 Christian // Feb 6, 2016 at 16:50

    Und offensichtlich schreibt man mit 2 „f“. Egal. Denn das ist nicht der Punkt. Ich habe mir, so denk ich zumindest, den Artikel sorgfältig durchgelesen und verstanden. Ich geh mit mancher Meinung gleich und mit manchen eben nicht. Wobei ich auch ihre Meinung meine. Ist es jetzt ignorant auf sein Recht zu bestehen oder geltenes Recht zu übersehen.
    Ich werde Sie hier nicht beleidigen, wie der Rennradfahrer am Schluss des Videos die entgegenkommenden Radfahrer beleidigt. Ein gewisses Restrisiko kann man trotz strenger und guter Regeln, die auch der Menschenverstand gebietet, nicht ausschliessen. Ich denke, dass Rennräder nichts im normalen Strassenverkehr zu suchen haben. Das ist aber nur meine Meinung. MfG

  • 79 Marco // Feb 7, 2016 at 20:10

    „Ich denke, dass Rennräder nichts im normalen Strassenverkehr zu suchen haben.“

    Hach, ein Rassist. Dann müssen wir ja nicht weiter reden.

  • 80 Evo Lution // Feb 17, 2016 at 11:00

    @Christian

    „Ich denke, dass Rennräder nichts im normalen Strassenverkehr zu suchen haben.“

    Erklärung bitte!

  • 81 Christian // Feb 19, 2016 at 19:33

    Aber gerne doch. Mein Kommentar zum „Rassist“ wird ja noch geprüft. Meine Erfahrung ist die, dass Rennradfahrer scheinbar über jeden Zweifel erhaben sind. Ambitionierte Fahrer schaffen es auf mehr als 30 km/h, auch in einer 30er Zone oder Spielstrassen. Rennräder haben in der Regel keine Speichen-, Pedal-, Front- & Heckreflektoren, die bei anderen Rädern, die für den Verkehr gedacht sind, ab Werk montiert sind. Ich meine nicht BMX- oder Downhillräder. Ich habe auch an den wenigsten Rennrädern die Halterung für Lampen gesehen, geschweige denn, dass der Fahrer Lampen in seinen Taschen mitführt. Denn sie haben keine Taschen. Weniger ambitionierte Fahrer habe ich schon nebeneinander auf der Landstrasse gesehen. Bei Gruppen ab 4 Leuten ist das wünschenswert, um der Gefahrensituation des Überholens schnellstmöglichst zu entkommen. Aber nicht bei nur 2 Fahrern. Es macht mir manchmal den Anschein, dass die Rennradfahrer in der Stadt mit dem Berufsstand des Fahrradkuriers konkurieren, nur ohne Auftrag. Vielleicht seh ich nur, was ich sehen will. Aber das ist nun mal meine Wahrnehmung.

  • 82 Schläge, die man einstecken muss // Sep 24, 2016 at 15:38

    […] auch nur im Ansatz zu entschärfen. Höhepunkt war dabei sicherlich ein zufällig aufgenommenes Video, das einen Beinaheunfall mit einem Geisterfahrer zeigt und das irgendwann recht viral wurde, incl. […]

  • 83 Samuel // Sep 26, 2016 at 13:31

    §3 StVO regelt grundsätzlich, wie schnell man fahren darf. Nämlich nur so schnell, dass man innerhalb der Sichtweite stehen bleiben kann, an unübersichtlichen Stellen oder bei Gegenverkehr muss man innerhalb der halben Sichtweite stehen bleiben können (diese allgemeine Regel sollte sich auch so mancher Kraftfahrzeugführer immer mal wieder vor Augen halten).
    Für die unübersichtlichen Pylone heißt dies wohl schon, dass man da entsprechend umsichtig heranfahren muss. Was keinesfalls geht, ist auf den Fußweg auszuweichen. Dabei handelt es sich in jedem Fall um eine Ordnungswidrigkeit.

    Allerdings darf man grundsätzlich als Verkehrsteilnehmer schon davon ausgehen, dass keine Geisterfahrer unterwegs sind. Von diesen geht zweifelsohne an besagter Stelle die Gefahr aus (weil diese einem noch entgegen kommen und damit den Platz zum Anhalten weiter verkürzen) Wie kritisch das ist, wird in dem Video auch abseits der Pylone deutlich: Mal weichen die Geisterfahrer nach links, mal nach rechts aus. Mal zirkeln sie geradewegs auf die Fußgänger zu.
    „Das mit dem Rechtsfahrgebot hier mal nicht so ernst nehmen und mal fünfe grade sein lassen“? Diese Praxis ist ja keineswegs unüblich und auch bis in die Verwaltung verbreitet, die sich um Vorschriften einen feuchten Kehrricht schert und gern mal verbotswidrig beschidlert wie es ihr gerade in den Sinn kommt. Köln ist diesbezüglich ein wirklich trauriges Pflaster. Dann muss man sich auch nicht wundern, wenn Radfahrer zu Anarchisten werden und nur noch die Regeln befolgen, deren Sinn sie selbst unmittelbar einsehen. Geholfen ist mit derartigem Anarchismus aber kaum einem und die ersten, die darunter leiden, sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer. Lass mal einen Blinden über die Brücke laufen, der nicht ausweichen wird, wenn ein Geisterfahrer frontal auf ihn zuhält, um sich an einem entgegenkommenden Radfahrer noch vorbei zu quetschen…

    @rakija: Ich weiß nicht, welche Straßen du konkret rüpelhaft unsicher machst. Aber vorschriftsmäßig musst du als Radfahrer nirgends schieben, weil du dann ein Fußgänger und kein Radfahrer mehr bist. Zum Absteigen kann man dich nicht zwingen (mach das mal mit einem Velomobil, Liegerad oder anderen „Sonder“fahrrädern…) – bestenfalls kann man dir an bestimmten Stellen als Radfahrer die Durchfahrt verweigern. Ist keine dezidierte Radverkehrslösung vorgesehen, dann hast du als „Normalvariante“ auf der Fahrbahn zu fahren. Das ist im Übrigen auch entgegen deiner Behauptung eine sehr sichere Option. Und ich habe das selbst schon oft zur Genüge auch in Polen, Ungarn, Tschechien, Kroatien usw. praktizieren dürfen. Geht erstaunlich gut. Kritisch wird es, wenn in diesen Ländern Radwege angelegt werden, die die ganzen Fehler, die man hierzulande vor 50 Jahren gemacht hat, dort wiederholen.

    @ Christian: Du scheinst da ja ganz gewaltig einen gewissen Radtyp mit wenigen Fahrern, die ihn nutzen, durcheinander zu würfeln. Ist dir bekannt, dass Rennräder sogar namentlich in der StVO erwähnt werden? Mag ja sein, dass so ziemlich jedes Rennrad nicht über die vollständige Blitzerblinkesammlung verfügt. Aber sind diese Räder dadurch per se (bei vollem Tageslicht) gefährlicher/gefährdeter? Eher nicht. Insbesondere viele Radfahrer sind wahrscheinlich deshalb etwas anarchistischer unterwegs, weil eben auch Verwaltung und Verkehrsbehörden sie ebenso nicht für voll nehmen. Mit einem entsprechenden Rad will ich eben auch 40 fahren können und nicht „im Interesse meiner eigenen Sicherheit“ auf einem Fußweg mit Schritttempo geparkt werden. Hier stimmt halt die Prämisse (dass Radwege sicherer wären) schon im Ansatz nicht.
    Was das Nebeneinanderfahren betrifft: Dies ist in Deutschland nur dann nicht erlaubt, wenn dadurch andere Verkehrsteilnehmer behindert werden. An vielen Stellen kann man Radfahrer nicht sicher überholen, ohne die Fahrspur zu wechseln. In solch einem Fall kann man sich gut streiten, ob dann das Nebeneinanderfahren eine Behinderung darstellt. Bei dem Fall „ab vier Fahrern“ findest du dann Anarchismus wieder gut? Fakt ist, dass das Fahren in Zweierreihe als Regelfall erst ab einer Gruppengröße von sechzehn Fahrern („geschlossener Verband“) vorgesehen ist. Irgendwie solltest du mal reflektieren, welche Paragraphen der StVO nun ernst zu nehmen sind und welche nicht. Und wer darf kraft welcher Autorität darüber entscheiden?

    Ich fahre übrigens im Alltag auch mit einem Rad, welches wohl als „Rennrad“ deklariert werden könnte. Bis auf eine fehlende Klingel und die mit Klickpedalen recht unkompatiblen Pedalreflektoren ist das Rad aber rundrum StVO-konform. Schon mal dran nachgedacht, wie sinnvoll Pedalreflektoren für Liegeräder, Velomobile oder Lastenräder sind? Genau dies meine ich, wenn ich sage, dass der Gesetzgeber Radfahrer als Gesamtgruppe nicht für voll nimmt. Die Reflektorenparagraphen stammen übrigens noch aus den 30er Jahren. Als man die eingeführt hat, hatte eine mit der SS verbandelte Firma ein Patent auf die Reflektoren. Bischen Lesestoff: http://adfc-blog.de/2015/10/anton-loibl-der-pedalreflektor-die-ss-und-deutsche-vorschriften/
    Speichenreflektoren braucht es übrigens nicht zwingend, ein Reflexstreifen auf dem Reifen ist alternativ auch zulässig.

  • 84 Alexander // Dez 15, 2016 at 14:55

    Also was ich manchmal für einen Unsinn lese.
    Ich habe auch mal einen Disput mit einem Autofahrer gehabt, der mir das Recht des Fahrens als rennradfahrer absprechen wollte. Das ware Sport…blablabla.
    Der Witz an der Sache…Es war Sonntag, ein Opa mit einem SUV unterwegs. Brauche ich da mehr zu sagen?
    Ich könnte auch jedem,der am Sonntag Auto fährt (also spazieren) das Recht absprechen,das Auto zu nutzen…oder jedem Sportwagenfahrer.
    Es ist doch immer dasselbe Geschwätz.
    Ich fahre jeden Tag mit meinem Rennrad zur Arbeit. Da lasse ich mirnicht sagen, dass diese Dinger im Straßenverkehr nichts zu suchen hätten. Und diese ganze „ÜbereinenKammschneiderei“. Die „Radler“…
    Und was vorausschauendes und vorsichtiges Agieren im Straßenverkehr betrifft.
    Bin ich jetzt wahrscheinlich auch noch selbst Schuld, wenn ich von einem Autofahrer umgenietet werde, weil ich mein Vorfahrtsrecht beansprucht habe? Ich hätte ja selbst vorsichtiger in die Kreuzung fahren können. Ich könnte kotzen,wenn ich solche „Begründungen“ höre. Es ist der Schuld, der die Rechtsverletzung begangen hat. Punkt.
    Und das war die Frau auf dem Rad !
    Und noch etwas…ich schreie auch meinen Unmut raus.

  • 85 Mirko // Dez 22, 2016 at 14:14

    Recht und Unrecht
    Wie bereits an anderer Stelle geschrieben habe ich höchsten Respekt vor Marcos Engagement und finde es toll wie sehr er sich einsetzt.
    Mir persönlich geht es speziell bei der vorliegenden Sache aber immer noch zu sehr um Recht und Unrecht.
    Es gibt gerade unter Radfahrern so viele, alltäglich geschehende Dinge, die einen verärgert zurück lassen,
    dass ich dafür plädieren möchte andere Dinge als Recht oder Unrecht hoch zuhalten.
    Und insbesondere nicht dazu zu verfallen, das Recht des Stärkeren geltend zu machen.
    Die menschliche Kultur ist letztlich insbesondere durch Zurückhaltung entstanden.
    Durch die Fähigkeit, insbesondere seine Aggressionen zurückzuhalten und zu kontrollieren.
    Unserer Kultur scheint hier durchaus noch viel Entwicklungspotential zu haben.
    Die Beurteilung der im Video gezeigten Situation anhand rechtlicher Bewertungskriterien erscheint mir als sträfliche Vereinfachung.
    Auch wenn dies geradezu dem Zeitgeist entspricht vor der Komplexität der Welt in Vereinfachung zu fliehen und auf Menschen zu hören, die einfache Antworten geben, möchte ich versuchen meine Sichtweise des Videos darzulegen, die hoffentlich das Geschehen zumindest um eine Perspektive erweitert.
    „Richtig“ und „Falsch“ ist immer relativ.
    Das Bestreben etwas besser zu machen halte ich hingegen für ein universal gültiges Prinzip, dem wir folgen sollten.
    Etwas besser machen kann ich nur, wenn ich vorher einen Fehler erkenne.
    Das ist nicht leicht.
    Leichter wird es, wenn ich weiß, dass mir mein Fehler vergeben und nicht nachgetragen wird. Wenn jemand anders durch meine Schuld zu Schaden gekommen ist, bitte ich daher um Entschuldigung. Dieses Wechselspiel ist hier nicht so klar zu erkennen.

    Das Video
    Die entgegenkommende Dame fährt im Moment, da sie den Entgegenkommenden sieht, von Ihrer linken Fahrspur auf die rechte.
    Anscheinend hat sie kurz gedacht, Marco würde auf seiner rechten Seite weiter fahren.
    Sie rutscht schon halb vom Sattel um – wie man es häufig bei Damen sieht – anstatt zu bremsen, irgendwie mit den Füßen auf den Boden zu kommen und irgendwie das Rad zu kontrollieren.
    Marco rollt bremsend auf sie zu und brüllt „Geisterfahrer“.
    Der große Mann (Marco), der bedrohlich auf sie zu kommt (wenn auch hauptsächlich durch ihre eigene Geschwindigkeit) und sie dann plötzlich anbrüllt, lässt sie völlig die Kontrolle verlieren.
    Die Bremsen außer Reichweite (ihrer Hände und ihres Bewusstseins), die Füße am Boden, doch dafür zu schnell, schlingert sie gegen das Geländer.

    Marco fuhr im gemäßigten Tempo auf den Brückenpfeiler zu.
    Er wusste um die Gefahr. Hat dies schon tausendmal gemacht und wusste, dass ihm dort jemand entgegenkommen kann.
    Er ist also bremsbereit und tut dies auch im Augenblick, in dem er der Entgegenkommenden Gewahr wird.
    Seine Reflexe sind top.
    Er ruft quasi noch im Bremsen „Geisterfahrer“.
    Den Verlauf des Unfalles kann man schon fast antizipieren, wenn man noch einmal den Augenblick betrachtet, in dem man die Frau das erste Mal sieht.
    Sie antizipiert Marcos Fahrtrichtung falsch, wechselt die Fahrbahnseite, rutscht vom Sattel und wird damit zur unkalkulierbaren Gefahr.
    Dass sie dann auch noch angebrüllt wird, verschlimmert die ganze Situation.
    Im nachfolgenden Gespräch gibt der Herr sofort seine Schuld zu. Er versucht in keinster Weise sich zu rechtfertigen. Sie entschuldigt sich sogar.

    Weise Worte
    Im Nachhinein das Ganze zu bewerten ist sicherlich ein wenig unfair.
    Ich weiß nicht ob ich mich anders verhalten hätte.
    Ich brülle auf jeden Fall sehr selten jemanden an.
    Höchstens schon mal Autofahrer, die sich asozial verhalten.
    D.h. mit allem gebotenen Respekt könnte man zu dem Urteil gelangen, dass es u.U. rücksichtsvoller gewesen wäre, wenn Marco, im Bewusstsein seiner deutlich besseren Reflexe und Radbeherrschung, beim Anblick der unsicheren Entgegenkommenden einfach scharf gebremst hätte.
    Vielleicht noch etwas schärfer, als er es getan hat.
    Denn ihre Unsicherheit ist m.E. deutlich und früh zu erkennen. Gerade durch ihren Spurwechsel.
    Hier hätte man reflexartig auch eine schärfere Bremsung machen können.
    Und die Reflexe sind bei Marco top.
    Speziell vor dem Hintergrund, dass er sogar erwartet, dass hinter dem Brückenpfeiler eine Gefahr lauern könnte.
    Ohne den Brüller, hätte die Dame vielleicht noch die Geistesgegenwart behalten, am Lenker umzugreifen und die Bremsen zu erreichen.
    Ich kann auch nicht richtig glauben, dass die Situation, die Marco schon so häufig erlebt hat, ihn so sehr aufgeregt hat, dass er nicht mehr in der Lage gewesen wäre sich zu beherrschen.
    Insbesondere nicht, da noch nicht mal jemand „Gegenwehr“ geleistet hat.
    Die Schuld wurde sofort zugegeben.
    Er war zu jedem Zeitpunkt Herr der Lage.
    Es ist meines Erachtens auch dem rücksichtsvollen Miteinander nicht zuträglich so vehement und immer wieder auf den Leuten herumzuhacken und zu versuchen sie von der Schändlichkeit ihres Tuns zu überzeugen.
    Wenigstens eine klitzekleine Anerkennung der Schuldanerkennung des Paares hätte ich als fair empfunden.
    Ein klitzekleines „ist schon ok“ oder so.
    Ich finde, dass die beiden es nicht verdient haben, so klein gemacht zu werden von einem so deutlich physisch und geistig überlegenen Menschen.
    In einer anderen Kultur, anderen sozialen Schicht oder zu einer anderen Zeit hätte man vielleicht noch auf die Frau eingetreten nach dem sie zu Fall gekommen ist und dem nachfolgenden Herrn eins in die Fresse gegeben.
    Heutzutage beherrscht man sich und brüllt nur noch.
    Ist das das Endziel unserer Kultur?
    Die beiden sind gedemütigt worden.
    Sie haben einen Fehler gemacht, den sie sofort eingestehen und durch den sie selbst (!) zu Schaden gekommen sind.
    Und dann werden sie – trotz Schuldeingeständnis – auch noch verbal zur Schnecke gemacht.
    Hier fehlt mir ein wenig Mitgefühl.
    Es sind lediglich Freizeitradler die einen Fehler gemacht haben.
    Ja, der hätte Leben kosten können.
    Genauso, wie das zu schnell Fahren mit dem Auto. 60 km/h statt 50. Oder 40 statt 30. Auch das kann Leben kosten.
    In mindestens ähnlicher Größenordnung wie das Geisterfahren auf der Mühlheimer Brücke.
    Die Erkenntnis, dass das so ist, kann ich aber nicht in solchen persönlichen Gesprächen vermitteln.
    Oder durch persönliche Verkehrserziehung.

    (Mein) Fazit
    Die eigentlich Schuldigen an der Situation sind zweifelsohne die Angestellten/ Verantwortlichen der Stadt, die es nicht schaffen die Situation auf der Mühlheimer Brücke zu entschärfen.
    Wir radeln alle schonmal auf der falschen Seite.
    Ich glaube keinem der anderes behauptet.
    Auch wenn das auf der Mühlheimer Brücke besonders gefährlich ist, gibt es halt viele Radfahrer, die das nicht wissen und es tun, weil woanders eben auch schon praktiziert und weil es schlecht beschildert ist und, und, und.
    Wenn es denn geschieht, finde ich es falsch diese Radler alle dafür zu bestrafen, in dem man vielleicht etwas aggressiver auftritt, als man es sonst getan hätte.
    Damit meine ich z.B. das „Geisterfahrer“ brüllen oder das nicht aufeinander zu gehen im Gespräch, oder wenn man – wie in dem anderen hier verlinkten Video zu sehen – so dicht von hinten heranfährt, dass die Vorausfahrende vor Unsicherheit auch fast verunglückt.
    Ich fahre selbst auch manchmal zu aggressiv in solchen Situationen und ärgere mich hinterher darüber.
    Ich würde mir wünschen, wenn wir Radler generell einen etwas rücksichtsvolleren Umgang untereinander anstrebten.
    Vielleicht am befremdlichsten bleibt für mich das „Geisterfahrer“ rufen. Auch wenn weiter oben vorgegeben wird, dass damit die Nachfolgenden gewarnt werden sollen.
    Einzig, es sind ja im Video gar keine Nachfolgenden zu sehen.
    Warum also dieses Rufen?
    Es ist wohl der Versuch erzieherisch zu wirken.
    Einem solchen Versuch stehe ich ähnlich gegenüber wie dem des Autofahrers der den Mittelspur (Auto) Fahrer durch knappes vor ihm nach rechts ziehen zu erziehen versucht.
    Oder, noch schlimmer, den Radfahrer durch dichtes vor ihm nach rechts ziehen.
    Es ist bitte zu unterlassen.
    Auch wenn ich der Meinung bin, dass zu wenig erzieherisch auf die Verkehrsteilnehmer eingewirkt wird.
    So bitte nicht.

  • 86 Marco // Dez 23, 2016 at 18:57

    Ich brülle normalerweise auch nicht durch die Gegend und ich bin da -selbstreflektiert- auch nicht grad stolz drauf, im Nachhinein sogar eher schockiert von mir selbst (übrigens: ich rufe jetzt mit SEHR freundlicher Stimme „Huch! Die falsche Seite!). Andererseits -und ich habe diese Diskussion schon zigmal geführt- die meisten WISSEN, daß sie etwas „falsch“ machen – und machen es trotzdem! Weil es ihnen egal ist! Da kann man dann irgendwie auch nicht wirklich meckern, wenn man „angebrüllt“ wird. Daß ich zunächst nachfrage, ob alles ok ist, hast Du ja vernommen. Und nochmal: es geht nicht darum, daß ich mich über jemanden ärgere (ich erziehe z.B. nicht -wenn ich denn mal Auto fahre- den Mittelspurfahrer), sondern es geht um Unversehrtheit, bzw. gar um Leben und Tod (und ja, ich würde im Auto wohl auch brüllen, sei es aus Schock, wenn mir dort ein Geisterfahrer entgegen kommen würde) und ich kenne nun mal Leute, die dort (schlimme!) Unfälle hatten (wem erzähle ich das?), DAS möchte ich einfach nicht erleben, TROTZDEM: ich muss da jeden Tag lang und ich sehe es nicht ein, jedes mal abzusteigen (das möchte ich vermutlich tun, um auf Nummer sicher zu gehen).

  • 87 Sascha Frings // Jun 8, 2019 at 14:31

    Ich bin selbst fußgänger, mich nerven Falschfahrer aber auch hier in Aachen. Ich gehe deswegen immer auf Radwegen und lasse nur „Richtig“ fahrende Radfahrer vorbei.

    Leider gibt es auch stellen, wo einfach ein Gehweg genutzt wird.
    Besonders die Lothringerstraße. Diese ist bis zur hälfte für beide Richtungen freigegeben. Dann steht dort Beidseitig das Einbahnstrßenschild (das Rote). Auf der Linken Seite steht darunter das Schild „Fußgängerweg“ mit Zusatzschild „Radfahrer Frei“. Aber die Markierung auf dem Weg beschreibt wiederrum einen geteilten Fuß und Radweg, was straßenverkehrsrechtlich ja was anderes ist (Rot gepflasterter Streifen auf dem Boden, der entgegen der Vorschriften breiter ist als der Gehweg). In der gegenrichtung steht nur „Fußgängerweg beidseitig“. Durch entsprechende Verwirrung hatte ich hier schon oft Streit mit den Radfahrern.

  • 88 Bene // Jul 17, 2019 at 22:05

    @Sascha Frings

    Ich denke, du meinst das Stück Wilhemstraße und Lothringerstraße 29.

    In Fahrtrichtung Westen/Innenstadt können Radfahrende wählen, ob sie den „Anderen Radweg“ auf dem Hochbord oder auf der Straße fahren

    In Fahrtrichtung Osten/stadtauswärts können sie, wegen der Einbahnstraße, nur den „Gehweg, Fahrrad frei“ befahren. Wo sie das genau tun, ist bei einem angeordneten Gehweg egal.

    Mir ist auch keine Vorschrift bekannt, nach der ein Gehweg breiter sein muss als ein Radweg, aktuelle Richtwerte werden da in keinem Falle eingehalten, nach ERA ist eine solche Einrichtung wahrscheinlich überhaupt nicht mehr möglich.

    Diese Situation ist mindestens unübersichtlich, ich würde dennoch nicht, da oder irgendwo anders, auf dem Radweg laufen, schließlich ist er ein Rad- und kein Gehweg.

  • 89 DS-pektiven // Dez 26, 2019 at 18:08

    Ich befürchte, dass derartige Anordnungen noch in > 50 Jahren existieren werden – wenn es nicht endlich irgendwem gelingt, im Rahmen schwerer bis tödlicher Unfälle die Behörden mit in die Haftung zu nehmen und die Verantwortlichen auch strafrechtlich zu belangen. Anders besteht NULL „Anreiz“, sich zu bewegen. Die Radfahrer können sich ja auf solchen Todespisten gegenseitig ausradieren. „Win-Win“ sozusagen…

    Ich würde in dem Fall auch den Punkt „straßenbegleitend“ anzweifeln und auf der Fahrbahn fahren. Die könnten mich mal kreuzweise.

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