Mit dem Fahrrad in und um Köln

Ein Watchblog für Kölner Radverkehrspolitik

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Seil über Radweg gespannt!

Oktober 11th, 2012 · 13 Kommentare

Die Unsitte, vermutlich unliebsame Radfahrer mit Hindernissen wie über den Weg gespannte Seile zu gefährden und zu Sturz zu bringen, greift nun offensichtlich auch in Köln um sich!

Gestern befuhr ich mit meinem Rennrad die Ostheimerstr. in Köln-Vingst von Kalk aus kommend in Richtung Vingster Ring. Dort ist ein per VZ237 als benutzungspflichtig angeordneter „Radweg“:

Radweg Ostheimer Straße

 

Was man hier noch nicht wirklich sieht, sah ich auch in der Realität erst recht spät. Nach ca. 15-20 Metern, hinter dem rechts zu sehenden Halteverbotsschild befand sich auf dem Weg folgendes Hindernis:

Flatterband über „Radweg“

 

Zweimal quer über den „Radweg“ war auf Schulterhöhe ein sogenanntes „Flatterband“ gespannt – vom Behelfsschild links zum Mast des Schildes rechts und wieder zurück zum nächsten Behelfsschild links. Es ist übrigens mitnichten so, daß solch ein Flatterband aus Plastik sofort reißt, wenn man dagegen fährt. Man kann sich also sehr leicht strangulieren oder zumindest zu Fall kommen.

Flatterband auf Höhe des Halses

 

Auf obigem Foto sieht man mich in Fahrposition vor dem Flatterband. Ich habe einen Unfall letztlich durch eine dem Zustand des Weges angepasste Fahrweise und eine gehörige Portion Glück vermeiden können.

Ein Ansprechpartner für diese gefährliche Konstruktion war übrigens auch schnell gefunden:

Deine Stadt liebt Dich!

 

Ich habe selbstverständlich Strafanzeige wegen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr gestellt.

 

 

 

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Tags: Allgemein

13 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 Andreas // Okt 11, 2012 at 11:56

    Hallo,
    bei Strafanzeigen kann (sollte) man immer beantragen, über den Ausgang des Verfahrens informiert zu werden. Ich würde mich freuen, wenn Du das machst und hier berichtest.

    Grüße
    Andreas (gestern mit dem Rad zum Einkaufen nach Köln gefahren)

  • 2 siggi // Okt 11, 2012 at 15:12

    Zumindest von dem Flatterband, welches wir in unserer Firma verwenden, weiss ich, dass ich es nicht schaffe es zu zerreissen.
    Ist schon ne tolle Falle was die da gebaut haben. Erst verfängt man sich dort im Flatterband und dann schlagen einem die dadurch umstürzenden Schilder die Gliedmassen oder den Kopf ab.

  • 3 Henning // Okt 11, 2012 at 15:55

    Du musst für die Flatterband-Anbringer Verständnis aufbringen: hätten sie es lediglich von einem Behelfsschild zum anderen gespannt, hätte kein niemand mehr aus den dort geparkten Autos aussteigen können… [/ironie].
    Berichte bitte weiter, was da noch kommt (falls!?).

    Gruß, Henning

  • 4 aufmerksam // Okt 11, 2012 at 19:59

    Ist es nicht so,dass durch das gespannte Band der Radweg nicht mehr benutzbar ist und damit die Benutzungspflicht entfällt?

    Ein aufmerksamer Leser

  • 5 Jens2 // Okt 11, 2012 at 22:02

    Heute abend war die Konstruktion übrigens nicht mehr so wie auf dem Foto, sondern das Flatterband war parallel zum Radweg gespannt.

    Da die Route auf meinem üblichen Nachhauseweg liegt, ist mir diese „Sperrung“ des Radwegs gestern auch aufgefallen, aber da ich an der Ampel warten musste und das Hindernis so rechtzeitig erkennen konnte, bin ich direkt an der Kreuzung schon auf die Fahrbahn gefahren. Naja …

  • 6 dothebart // Okt 12, 2012 at 10:54

    es bedarf wohl nicht viel Phantasie, das so ein Unfall:
    http://www.velo2010.de/typo3temp/pics/456483c1be.jpg
    hier auch moeglich ist, aber dann wohl eher mit Knochenbruechen abgeht, wenn man auf den schoenen Gusseisernen Blumenbet Einfriedung aufschlaegt.

  • 7 Jens2 // Okt 14, 2012 at 12:25

    Falls es hier jemanden interessiert: Gestern abend stand nun einer der Pfosten, an dem das Flatterband befestigt ist, mitten auf dem Radweg, so dass man kaum vorbeikam.

  • 8 olaf // Okt 14, 2012 at 20:13

    Ich glaube kaum, dass es Jemanden bei der Staatsanwaltschaft interessiert. Ist doch bloß ein Radweg. Wahrscheinlich wird „wegen Mangel an öffentlichem Interesse“ eingestellt.

  • 9 Peter Ziegler // Okt 16, 2012 at 13:33

    Ich habe in Regensburg auch schon mal Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Hindernisbereitung gestellt. Resultat: noch nicht einmal eine Antwort der Rennleitung, geschweige denn ein Brief von der Staatsanwaltschaft. Die sind alle damit beschäftigt, in der Fußgängerzone mitten in der Nacht Radfahrer anzuhalten und 15 EUROs für die Weihnachtsfeier abzuknöpfen.
    Außerdem müssen sie noch ihre Aussagen wegen der gegen sie erhobenen Anzeigen wegen Körperverletzung im Amt miteinander absprechen.
    Da bleibt natürlich für die depperten Radfahrer und deren Sicherheitsbelange keine Zeit mehr.

  • 10 Jens2 // Okt 22, 2012 at 20:38

    So, heute ist die Baustelle ein paar Meter Richtung Kalk vorgerückt und befindet sich somit auf der Ostheimer Straße zwischen der Unterführung des Güterbahnhofs Kalk-Nord und der Homarstraße. Dabei steht der Ständer des Parkverbotsschildes wieder mitten auf dem Radweg und das auch noch so geschickt im Bereich einer dieser mit einem metallenen Rahmen eingefassten Blumenbeete, dass dort wirklich kein Vorbeikommen möglich ist. Falls der Aufsteller seit dem letzten Mal etwas gelernt hat, dann kann es leider nicht besonders viel gewesen sein.

  • 11 Einfach nicht (zu) ermitteln! // Dez 18, 2012 at 10:51

    […] hatte Anfang Oktober über ein über einen “Radweg” gespanntes Flatterband berichtet, das dafür sorgte, daß man bei Benutzung des Weges tatsächlich “Kopf und Kragen” […]

  • 12 Boris // Jan 22, 2013 at 12:04

    Also ein Flatterband ist noch lange kein Seil, oder sehe ich das falsch?? Insofern halte ich die Überschrift für reichlich irreführend!

    Was ist übrigens, wenn jemand das Flatterband nachträglich umgehängt hat? Also der Bauarbeiter alles richtig gemacht hat, und im Nachhinein wurde das Flatterband von Person xy umgehängt und ist jetzt verkehrsgefährdend?

  • 13 Bombenstimmung! // Jun 1, 2015 at 14:07

    […] Uhr auf dem Weg von der Arbeit nach Hause passieren und stand also vor der mit Absperrbaken und Flatterband (!) vollzogenen Sperrung, an der keine Umleitung ausgeschildert und auch keine sonstigen Hinweise […]

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