Mit dem Fahrrad in und um Köln

Ein Watchblog für Kölner Radverkehrspolitik

Mit dem Fahrrad in und um Köln header image 2

Knapp kommuniziert

April 16th, 2012 · 17 Kommentare

Heute, am 16.4.2012  findet er statt, der „4. Kölner Radverkehrstreff“ und zwar um 18:00 Uhr im Polizeipräsidium in Köln-Kalk.

Ein Großereignis scheint das nicht zu sein, denn seitens der Veranstalter tut man so ziemlich alles, um den Termin so geheim wie möglich zu halten. Eingeladen wurde seitens des „Fahrradbeauftragten“ schlappe 3 Tage vorher, nämlich am 13.4.2012 per Newsletter. Immerhin: das ist das erste mal, daß ich -trotz mehrmaliger Anmeldeversuche- von dort tatsächlich einen Newsletter erhalten habe, während andere Kölner Radfahrer erzählen, daß sie auch diesen nicht erhielten, obwohl sie sich beispielsweise auf der Cycolonia in die entsprechende Liste eintrugen.

Wer den Newsfeeed der Kölner Polizei liest, war schneller informiert, immerhin einen ganzen Tag, denn dort wurde „bereits“ am 12.4.2012 feierlich eingeladen. Eine Information, geschweige denn Einladung auf der Internetseite des Kölner „Fahrradbeauftragten“? Fehlanzeige! Dort finden sich unter „Aktuelles und Aktionen“ Artikel über „Netzlücken im Radverkehrsnetz geschlossen“ und „Fahrradleichen entfernt“. Na dann! Ich hatte nach dem 1. „Radverkehrstreff“, der aus solchen Gründen komplett an mir vorbei gegangen war, Erich Koprowski, den damaligen adfc-Vorsitzenden, an der Ampel getroffen und gefragt, warum sowas nicht kommuniziert wird. Seine lapidare Antwort war „dann würden da ja vermutlich jede Menge Leute hinkommen, das scheint denen nicht recht zu sein“.

Ach so, das Thema des heutigen „Radverkehrstreff“ ist übrigens „Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit„. Bezeichnend, nicht?

Ich hatte dieses Thema auf dem letzten Treff im November sogar vorgeschlagen. Nach einer ziemlich blamablen Kommunikationslücke vorher (Ich hatte bei der Moderatorin, Frau Bürgermeistrin Scho-Antwerpes, angefragt, ob ich oder einer der anderen Kölner Fahrradblogger zum Thema „Radwegebenutzungspflicht“ referieren dürfen und daraufhin noch nicht einmal eine Antwort bekommen, obwohl meine e-mail an die Organisatoren „weitergeleitet“ worden sei. Diese (Das Büro des „Fahrradbeauftragten“) behaupteten dann, bei Ihnen wäre diese Anfrage nicht angekommen. Trotz des energischen „das werde ich klären“ von Frau Scho-Antwerpes ist das bis heute selbstverständlich nicht geklärt …), sollte ich referieren (dürfen). Der nächste Treff sollte „im März“ stattfinden.

Vor ein paar Tagen bekam ich dann von Joachim Schalke (adfc-Vorsitzender und Polizist, wobei er beim Radverkehrstreff leider als Polizist teilnimmt und entsprechend schweigsam ist (sein muss?!))  eine facebook-Chatnachricht, ob ich bei diesem Radverkehrstreff referieren möchte. Ich wußte nicht, daß offizielle Einladungen per facebook-Nachricht ausgesprochen werden, hatte Joachim vorletzte Woche bei der Velo2010 PK getroffen und nochmal gefragt, ob das nun offiziell sei. Das war es, somit wußte ich also tatsächlich etwas früher von diesem Termin als die Weltöffentlichkeit. Unabhängig davon, daß ich für einen Vortrag, neben einer vernünftigen Einladung auch etwas Vorbereitungszeit wünsche, muß ich -wie der Rest der Welt- dann und wann auch mal arbeiten, so wie heute und kann da leider auch nichts dran drehen – mir ist es also leider unmöglich zu referieren.

Falls einer der Organisatoren meinen Vortrag heute Abend vermisst (was ich ganz sicher nicht glaube!) kann einfach dieser Artikel vorgelesen werden, der passt ganz vorzüglich zu dem, was ich zum Thema „Kommunikation“ zu sagen gehabt hätte – und das dauert vermutlich auch weniger als 10 Minuten.

Share Button

Tags: Allgemein · Fahrradbeauftragter · Kommunikation · Polizei · Presse

17 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 Ralf // Apr 16, 2012 at 09:43

    Wie lange dauert erfahrungsgemäß die Veranstaltung? Ich könnte 18:20 dort sein. Lohnt sich das noch?

  • 2 Marco // Apr 16, 2012 at 09:47

    Ca. 2 Stunden, 18:20 müsste noch was bringen ….

  • 3 Mike // Apr 16, 2012 at 09:52

    Dazu passt doch das hier: http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/12415/2234442/pol-k-120415-3-k-polizei-koeln-verstaerkt-fahrradkontrollen/rss

    5 tote Radfahrer und die Polizei reagiert mit Kontrollen von … Radfahrern!!

    (Danke für den Tipp mit dem Polizei PM RSS!)

  • 4 Ralf // Apr 16, 2012 at 11:01

    @Mike

    Ich finde das eigentlich noch ok. Fahren auf dem Radweg in falscher Richtung ist enorm gefährlich und das Fehlverhalten motorisierter Fahrzeugführer wird ja auch konsequent(!) geahndet. Mich würde danach nur mal eine Statistik interessieren, was wie häufig geahndet wurde.

  • 5 D // Apr 16, 2012 at 13:04

    Hallo Mike! Der Termin ist aber bekannt gegeben worden von der Polizei Köln. In den Medien wurde er auch veröffentlicht… Also nicht gleich losmeckern. Und die Pressemitteilung die du da verlinkst stimmt so ganz ja auch nicht. Immer schön bei den Fakten bleiben.

  • 6 Ralf // Apr 16, 2012 at 20:35

    Ich war dort und weiss noch nicht, ob ich es bereue. Wäre ich nicht dort gewesen, hätte ich vielleicht noch die Hoffnung, dass sich etwas verbessert.

    Das einzig positivie war eigentlich, dass Herr Simon zusagte mit den Kollegen von http://www.radfahren-in-koeln.de/2011/08/25/funfe-gerade-sein-lassen-verkehrskontrolle-reloaded/ nochmal zu reden.

    Zum negativen:
    Es fängt harmlos damit an, dass Herr Simon sich zwar für die Radfahrer zuständig fühlt, aber er weiss nur für wieviel Kilometer Straßen er zuständig ist, aber nicht für wieviel Kilometer Radwege.

    Dafür haben aber die Seniorenverbände eine neue Aufgabe: Sie sollen sich darum kümmern, dass die Radfahrer nicht mehr auf dem Gehweg fahren. Jedenfalls war das seine Antwort, als eine, mit Verlaub, etwas ältere Dame die Behauptung aufstellte, dass Busgelder ohne Kontrollen nichts bringen. Sie sieht jeden Tag zich Radfahrer auf dem Bürgersteig, hatte deswegen einen Unfall (und musste ins Krankenhaus) und hat wohl noch nie eine Kontrolle bzgl. Radfahrer auf dem Bürgersteig gesehen. Tja liebe Seniorenverbände, packt schonmal die Gehilfen aus und holt die Radfahrer vom Gehweg! Ist jetzt eure Aufgabe!

    Simon betonte mehrmals, wie wichtig das Helm tragen ist, verstand aber die Kritik nicht, dass es oft in Pressemitteilungen so aussieht, als sei der Radfahrer selbst schuld an einem Unfall, weil er keinen Helm trug.

    Zum Thema Einladung: 14 Tage sind zu früh, weil es die Leute bis dahin schon wieder vergessen haben. Und die Zeitungen drucken nur einmal eine Einladung.
    Weil diesmal die Polizei eingeladen hat, hat die Stadt dazu nichts veröffentlicht. (Achja, Hauptthema war Kommunikation. Nein, nicht die zwischen Stadt und Polizei.)

    Ein Verkehrsplaner im Publikum sagte, dass er es gut findet, dass Radfahrerkontrollen stattfinden, aber wie werden die Autofahrer in Bezug auf Radverkehr kontrolliert? Denn schliesslich sind häufig die Autofahrer an einem Unfall Schuld. Ein Miteinander soll ja erreicht werden. Die Antwort darauf war banal: „Botschaft angekommen“

    Damit war der Verkehrsplaner aber nicht zufrieden und verlangte einen Nachschlag:
    Herr Simon führte aus, dass die Polizei viele Aktionen, z.B. mit dem ADAC, macht, z.B. zum Thema tote Winkel. Es sei schwer x-tausend Polizisten zum Umdenken zu bewegen. „Wir müssen gemeinsam etwas voran bringen, aber ich weiss nicht wie.“ Ehrliche Worte. Vielleicht zu ehrlich. (Was war nochmal sein Job? Und die Frage?)

    Dann kam der 1a-Vortrag von den Fahrradbeauftragten Möller und Klein. Die bleiben gleich sitzen, denn, ich zitiere „weil der Vortrag wirklich kurz ist“. Zum Thema Kommunikation haben sie immerhin ca. 100 Meldungen/Aktionen pro Jahr vorzuweisen, darunter die Hälfte Pressemitteilungen. Z.B. verteilen sie Flyer, damit mehr Leute Fahrrad fahren oder stellen sich beim Bäcker hin und versuchen die Leute, die mit dem Auto Bötchen holen zu Radfahreren zu konvertieren.
    (Ja, der Vortrag war wirklich kurz.)

    Dann ging es um eine Fehlplanung bei der Boltensternstr. Weil die teilweise neu gebaut wurde, mit OPA (dem Flüster-Asphalt), aber kein Geld mehr für Radweg und Gehweg übrig ist. Da wird die Stadt jetzt noch 1-2 Jahre sparen und dann wird gebaut und danach wird die Situation wieder erträglich sein.

    Bzgl. der Radwegbenutzungspflicht rechnet man noch mit viel viel viel Zeit bis das die Autofahrer verstehen. Vorallem wenn man es mit den Einbahnstrassen vergleicht, die teilweise seit 20 Jahren geöffnet sind.

    Reaktionen beim Fahrradbeauftragten können schonmal eine Woche dauern, hiess es dann von Möller. *hust*

    Die Verlustquote beträgt nur 1%, esseidenn es handelt sich um bestimmte Themen wie Radweg an den Ringen.

    Es kam der Vorschlag eines Forums mit den Fahrradbeauftragten auf. Möller war am lachen, kichern oder (fies) grinsen. Er hat erst vor kurzem mit der zuständigen Dienststelle darüber gesprochen, will/kann sonst aber nichts weiter dazu sagen.

    Aber bald wird es irgendwas mit Facebook geben. Mit der Planung wurde quasi gestern angefangen (gestern = vor zwei Jahren).

    Danach kam, sachlich gesehen, ein wirklich guter Vortrag vom ADAC. Der ADAC hat zum Schutz seiner Mitgliederautos das Ziel, dass Radfahrer versichert sind. Falls sie ein Auto beschädigen, muss der Autofahrer natürlich entschädigt werden. Insofern wirklich gute Lobby-Arbeit vom ADAC und rein Vortragsmäßig, was die Redequalität, Richtigkeit, Aufbau des Vortrags angeht etc., Note 1.

    Dass die Dame aufgestanden ist, laut und deutlich gesprochen hat etc. war selbstverständlich. Bei der könnte Herr Möller nochmal in Lehre gehen.

    Auf Einwände, dass das hier keine Verkaufsveranstaltung für Versicherungen wär, wehrte sich Herr Simon, dass er oft die Opferseite mitbekommt, wenn es keine Versicherungen gibt.

    Dann gab es immerwiese noch inkompetente Zwischenrufe, wie dass die Pflicht für eine Haftpflichtversicherung zum 1.1.2012 in der Schweiz abgeschafft wurde und warum man in Deutschland das Gegenteil will. Nach 2 Minuten Googlen weiss ich, dass das so in der Form nicht stimmt. Oder eben auch, dass Hauptunfallursache Unaufmerksamkeit ist und deswegen die Polizei endlich die Radfahrer mit Kopfhörer aus dem Verkehr ziehen soll. Oder die ständigen Fragen nach „Wo darf ich fahren, wenn es kein „blaues Schild“ gibt, Strasse oder Gehweg“?

    Um 19:59 merkte man dann, dass man es mit Beamten zu tun hat. Herr Laufenberg wurde schnell entschuldigt (ohne Begründung warum er nicht kam, wer ist, was er wollte….). Und Ende der Fragen.

    Jetzt muss man nur noch das Thema fürs nächste Mal festlegen. Das sollte wenn möglich noch vor den Sommerferien sein, wobei die Fahrradbeauftragten und Herr Schalke um die Wette mit dem Kopf schüttelten.

    Das Thema wird wohl sein, wie es andere Städte machen:
    Also Zukunftspläne, Klimaschutz, Vergleich mit anderen Städten im In und Ausland.

  • 7 Mike F. // Apr 16, 2012 at 20:56

    Danke für’s Feedback Ralf! 🙂 Bitte nicht bereuen, daß Du da warst, immerhin hast Du ein schönes Feedback geschrieben.

    Da gibt’s noch Einiges zu tun beim Thema Radfahrn in Köln 😉

  • 8 Ralf // Apr 16, 2012 at 23:02

    Ich bereue gerade schon wieder, nämlich, dass ich es vor dem Abschicken nicht nochmal Korrektur gelesen habe.

  • 9 Marco // Apr 16, 2012 at 23:10

    Ralf, VIELEN Dank für Deinen Bericht! Der gehört eigentlich in einen eigenen Artikel … wenn Du willst, dann mache ich das auch, dann kannst Du auch nochmal Korrektur lesen 😉

  • 10 Tom // Apr 16, 2012 at 23:49

    @Ralf Ich hatte mich ordnungsgemäß gemeldet und einige Zeit gewartet – das ist wohl kaum ein „Zwischenruf“.

    Außerdem wurde zum 1. Januar 2012 die Velovignette – also die obligatorische Haftpflichtversicherung für Fahrradfahrer in der Schweiz tatsächlich abgeschafft.

    http://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=41706

    Einer der Begründungen ist übrigens, das die Versicherungsquote (private Haftpflicht) wohl deutlich höher ist als die von der Vortragenden genannten 70% für DE.

  • 11 Ralf // Apr 17, 2012 at 09:39

    @Tom

    Sorry, für das Wort „Zwischenruf“ entschuldige ich mich. Das muss wohl „Publikumsfrage“ lauten.

    Dennoch hast du, wenn ich mich nicht verhört habe (du warst ziemlich leise), gesagt, dass in der Schweiz die Pflicht für eine Privathaftpflichtversicherung abgeschafft wurde. Und gefragt, warum sie in Deutschland gefordert wird, obwohl sie in der Schweiz gerade abgeschafft wurde.

    Und das ist so eben nicht richtig. Die Haftpflichtversicherung für Fahrradfahrer wurde abgeschafft, dafür sind nun Fahrradfahrer in der Privathaftpflicht enthalten (was sie vorher nicht waren!). Das ergibt meiner Meinung nach einen ganz anderen Sinn.

    Wenn du das genauso siehst, kannst du es ja beim nächsten Treffen richtigstellen 😉

    @Marco
    Ist schon ok, ich glaube man versteht es trotzdem. Zumal ich es aus meiner Perspektive geschrieben habe und keinesfalls objektiv. Für einen offiziellen Artikel würde ich das nicht so provokant schreiben.

  • 12 Tom // Apr 17, 2012 at 10:28

    Nein, ich habe von Abschaffung der Fahrradhaftpflicht gesprochen. Es tut mir leid, wenn ich etwas zu leise war.

    Schweizer Fahrradfahrer waren bereits zu großen Teilen über ihre (freiwillige) Privathaftpflicht abgesichert. Sie bekamen die Vignetten dann einfach kostenlos von Ihrer Versicherung.

    Eine allgemeine, obligatorische Privathaftpflicht ist meiner Meinung nach kein Fahrradthema – das wäre eine Sozialversicherung ähnlich der Krankenversicherung.

  • 13 Ralf // Apr 17, 2012 at 10:54

    Dass es kein (reines) Fahrradthema ist, kam gestern ja auch zur Sprache.

    Letztlich denke ich, dass ein Vergleich mit der Schweiz hier nicht viel bringt. Einfach weil das System dort ein ganz anderes war.

  • 14 Tom // Apr 17, 2012 at 11:40

    Ich denke gerade deshalb – man hat dort ganz andere Erfahrungen gemacht. Warum sollte man davon nicht profitieren?

    Die Kennzeichen für Radfahrer werden ja immer wieder gefordert. Auch in einigen der Redebeiträge auf der Veranstaltung.

  • 15 Ralf // Apr 17, 2012 at 11:50

    Ok, in Bezug auf Kennzeichen evtl. ja.

    Aber nicht in Bezug auf eine obligatorische Privathaftpflicht.

    Wobei mir da gerade eine Idee kommt. Thema nächstes Mal ist doch der Vergleich mit anderen Städten und Ländern. Wieso hälst du da nicht einen Beitrag darüber, wie mit der Haftplicht aussieht und warum weshalb unsere Situation gut/schlecht ist? 😉

  • 16 Martina // Apr 22, 2012 at 23:15

    Zum Thema Terminbekanntgebung: Ich fand es unverschämt, am Freitag, 13.04. spätnachmittags für den 16.04. „einzuladen“, als Randnotiz auf einem Newsletter. Das habe ich den Fahrradbeauftragten auch mitgeteilt. Hab sogar ne Antwort bekommen, die war aber recht aalglatt. So kennt man sie ja. Immer rechtschaffen….
    Danke an Ralf für den Bericht.
    Grüße

  • 17 Norbert // Jun 18, 2014 at 19:42

    Immerhin gibt es so einen Newsletter. In Dortmund undenkbar.

Hinterlasse ein Kommentar