… konnten die Verantwortlichen bei der heutigen 4. Kölner Fahrrad-Sternfahrt zählen und das ist doch ein beachtlicher Erfolg!
Ich fuhr -wie letztes Jahr auch- von Mülheim nach Leverkusen und startete mit den dortigen Fahrern (inclusive einiger Düsseldorfer!). Nachdem es morgens schon teilweise heftige Regengüsse gegeben hatte, war wettertechnisch eigentlich das Schlimmste zu befürchten – tatsächlich aber sind wir während der ganzen Sternfahrt komplett trocken geblieben! Lediglich während der Abschlußkundgebung auf dem Neumarkt gab es einen Schauer, dem die meisten aber problemlos und gerne trotzten!
Die Fahrten aus den Stadtteilen wurden von Polizeimotorrädern begleitet (später konnte ich tatsächlich sogar ganze zwei Fahrradpolizisten (!) beobachten!) und -teilweise sicherlich ein wenig übertrieben- abgesichert. Der Polizist, der jedenfalls hektisch eine Einbahnstraße gegen die Fahrtrichtung absicherte (und sich vielleicht ein wenig wunderte, warum von dort keine KFZ kamen) brachte mich dann doch zum Schmunzeln ;-).
Die rechtsrheinischen Routen, also auch unsere, schlossen sich wieder in Deutz zusammen – mit den linksrheinischen Routen vermählten wir uns dann am Rudolfplatz, bzw. auf der Hahnenstraße (die dadurch komplett gesperrt war), bevor es auf eine -wieder hermetisch abgesicherte- Runde durch die Stadt ging, die schließlich gegen 15:00 Uhr auf dem Neumarkt zur Kundgebung endete.
Dort erwarteten uns die üblichen Stände von adfc, Polizei, VCD, Grünen, diverser Umweltverbände, etc. Es war eine kleine Bühne aufgebaut und zur Begrüßung spielte eine Blaskapelle – selbstverständlich auch ein paar kölsche Gassenhauer!
Das Rahmenprogramm war dieses Jahr komplett passend und wirklich perfekt, die Kritik (ich wurde gar extra noch nache meiner Meinung gefragt, nachdem ich letztes Jahr doch zumindest eine Rede nicht so gut fand) hatte man sich ganz offensichtlich zu Herzen genommen!
Nach der allgemeinen Begrüßung hielt Hans-Georg Kleinmann wieder eine wirklich sehr, sehr gute und „runde“ Rede. Er brachte einen guten Vergleich mit der Energiepolitik und forderte analog die „Wende“ in der Verkehrspolitik, also ein Umdenken und ein Abkommen vom Gedanken, daß Verkehr gleich Kraftfahrzeugverkehr ist! Wir müssen uns nicht an die Seite drängen lassen, sondern wir müssen zeigen, daß wir da sind! „Wir müssen eine kritische Masse bilden“ und damit schlug er auch einen Bogen zur „Critical Mass„, die er in seine Rede einbezog – nächster Termin ist der kommende Freitag, 24.6.2011 ab 17:30 Uhr am Rudolfplatz.
Der „Stargast“, Kabarettist Wilfried Schmickler, ließ dann „erstmal Dampf ab“ und meckerte ironiegeladen in einem Pamphlet politisch über alles und jeden (klasse!), bevor er uns einen guten Radfahrer- und fahrradbezogenen Text vortrug, über den man sowohl selbstironisch Schmunzeln, als auch herzhaft lachen konnte. Ein Trekkingrad fährt man für steile Berge, „dat kütt vun ‚trekke'“. Herrlich! Vollkommen zu Recht bekam er dafür großen Applaus und ließ es sich nicht nehmen, noch eine kleine Zugabe über „Wir hier und die da“ zu geben!
Danach spielte die Blaskapelle nochmal zum Ausklang und es gab Gelegenheit, sich an den zahlreichen Ständen zu informieren oder mit anderen Radfahrern über Erlebnisse zu fachsimpeln. Für mich endete der Tag danach schließlich mit ein paar netten Gleichgesinnten bei einem leckeren Stück Kuchen im Café :-).
Ihr lest richtig, ich habe dieses Jahr nichts zu meckern! Es war eine tolle Sternfahrt mit einem guten und wohlbedachten Rahmenprogramm und ich habe jede Menge netter Mitfahrer und Gesprächspartner, aber auch Leser meines Weblogs getroffen. „Zieh doch nicht immer so über den armen Mann her“ wurde mir gesagt und ich hab mich dran gehalten: eigentlich wollte ich den dieses Jahr persönlich anwesenden „Fahrradbeauftragten“ der Stadt Köln an seinem Stand fragen, wann ich mit Antwort auf meine Anfragen vom 8. Juni rechnen kann. Ich hab das aber sein gelassen – ich habe schlicht einen interessanteren Gesprächspartner gefunden ;-).
In diesem Sinne: bis nächstes Jahr, bzw. – bis Freitag bei der Critical Mass!
2 Antworten bis jetzt ↓
1 Elmar Fischer // Juni 19, 2011 at 18:20
Habe gerade schon den Bericht im KSTA gelesen – nur ein ganz kurzer Beitrag, der gekrönt wird von einem Leserbeitrag eines Users namens „Urkölner“, der meines Erachtens ein ziemlich genaues Bild des Bewusstseins in Bezug auf Radfahrer in der Bevölkerung spiegelt.
2 Abgesegneter Unfug?! // Juni 22, 2011 at 12:48
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