Mit dem Fahrrad in und um Köln

Ein Watchblog für Kölner Radverkehrspolitik

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Fanpost!

Mai 10th, 2013 · 46 Kommentare

Nachdem am Mittwoch, den 8. Mai 2013 bei Stern TV ein Beitrag lief, in dem ich als Protagonist mitgewirkt und erklärt habe, warum ich selten „Radwege“ benutze, gab es doch -erwartungsgemäß- einiges an Resonanz.

Den Beitrag gibt es auf der Stern Website online – ich weiß allerdings nicht, wie lange er dort zu sehen ist.

Im Beitrag, den ich -zumindest was „meinen“ Teil angeht, wirklich sehr gut gemacht fand (erklärte z.B. sachlich und auch für einfache Gemüter verständlich, daß ein Sonderweg Radfahrer eigentlich schützen, anstatt sie zusätzlich gefährden soll und verwies gar auf die VwV zur StVO, an die sich die Kölner Verwaltung beispielsweise quasi nie hält), wurde ich gezeigt, wie ich „Radwege“ nicht benutze, sondern stattdessen sicher auf der Fahrbahn fahre und auch einige Konfliktsituationen, die ich -mit meiner goPro aufgenommen- der Redaktion zur Verfügung stellte. Darunter zwei Situationen, in denen mir Gewalt angedroht, bzw per Faustschlag vollzogen wurde – letztere sogar an dem Tag, an dem der Stern TV Dreh stattfand, woraufhin ich auch die Polizei rief.

In der ersten Situation erdreistete ich mich, einem Fahrzeug, dessen Fahrer mich auf dem Hansaring in Köln beinahe umgenietet hat, im Affekt nach meiner Vollbremsung auf nasser Fahrbahn mit der flachen, behandschuhten Hand auf das Autodach zu schlagen, woraufhin der Fahrer mir Prügel androhte. In der zweiten Situation behauptete der Fahrer, der aus seinem Fahrzeug ausstieg, mich stellte und mir ohne Vorwarnung zwei Faustschläge verpasste, ich wäre „gegen seine Stoßstange gefahren“, was der Off-Sprecher leider wiederholte, so als wäre dies eine wahre Tatsache (der einzige Faux-Pas des Stern TV Berichtes).

Die Diskussion im Studio nach dem Beitrag (an der ich nicht teilnahm) mit einer Grünen-Politikerin, Bernhard Stoevesandt vom „Kampfradler-Blog“ und Wolfgang Albers, dem Kölner Polizeipräsidenten, fand ich nicht so gelungen. Sie war recht wirr, verfolgte keine wirkliche Linie und dazu kam, daß der Moderator (Steffen Hallaschka) nicht den Eindruck machte, als wäre er auch nur annähernd informiert, um solch eine Runde leiten zu können. Herr Albers machte unsachliche, teils unwahre Aussagen. Er brachte es gar fertig, zu vertreten, daß ein Radfahrer,der über eine rote Ampel fährt, das gleiche Gefährdungspotential wie ein Kfz, das mit 80km/h in der Ortschaft fährt, hat. Sowas zu behaupten, das nenne ich schon verwegen. Immerhin sagte er, ohne rot zu werden „Ich bin Radfahrer„. Daß er sich bei schönstem Frühlingwetter für eine Propagandafahrt vor der Kölner Presse ein Fahrrad von Untergebenen satte 6km vom Präsidium in die Innenstadt per Polizei-Bulli bringen lässt, wie ich kürzlich berichtete, unterstreicht diese Aussage nicht gerade. Und dass er die Ursachen von zwei der drei am Mittwoch geschehenen schweren Fahrradunfälle schlicht verdreht und in der „Kampfradler“-Diskussion suggeriert, daß diese geschahen, weil „Radfahrer sich nicht an Regeln halten“, empfinde ich als unverschämte Polemik.

Anyway, ich möchte auf den Inhalt der Sendung gar nicht weiter eingehen, macht Euch Euer eigenes Bild. Ich bin der Meinung, zumindest den Filmbeitrag als „gut“ einzustufen und das ist für die insgesamt immer noch einseitig gefärbten und meist uninformierten Medien, besonders wenn man den Sender (RTL) und die Sendung (Unterhaltungsmagazin) betrachtet, wirklich eine gelungene leistung. Dafür ein ernst gemeintes Kompliment an die Redaktion.

Nun aber zur Fanpost: es dauerte eigentlich nur Minuten, bis die ersten e-Mails, Kommentare, Nachrichten in Social Media, SMS, etc. eintrafen. Neben einigen „ich seh Dich grad im Fernsehen“ von Freunden, Kollegen und Bekannten, nebst einem „Schwachsinn“ von einem früheren Freund, gab es jede Menge anonyme Anmerkungen, teils doch erheblich unter der Gürtellinie. Dubioserweise sind viele Kommentare bei Malte Hübner gelandet, der einen hervorragenden Blog betreibt, aber mit der Sendung absolut überhaupt nichts zu tun hatte! Er hat darüber einen eigenen Artikel verfasst (außerdem auch einen über die Sendung an sich) und da einige Kommentare offensichtlich an mich gerichtet sind (daß sie trotzdem an Malte gesendet wurden, sagt wohl schon einiges über den Geisteszustand  der Verfasser aus), möchte ich einige Highlights hier zitieren:

ich kenn jetzt deine adresse.. wenn ich dich auf der straße sehe anstelle auf dem Radweg, dann fahre ich dich über, dann hast du mal einen schönen Film für deine scheiß Helmkamera. komm mir blos nicht unter die augen!!

 

ihr habt sie nicht mehr alle!!!
Ihr seid keine Autofahrer, daher habt ihr nicht die gleichen Rechte!
Ihr habt vorausschauend zu fahren!
Und der typ beim stern tv heute provoziert.
Ich würde dem auch eine verpassen, wenn er mein Auto anpacken würde.
Geht zu Fuß, wenn s euch zu gefährlich ist -.-

 

ich fahr dich um du fotze fahr einmal auf der Straße und ich fahr dich um und dann kannst du dir deinen scheiss radweg in den arsch schieben

 

ich fahre auch manchmal rad kenne also beide seiten aber ich bin dankbar für jeden radweg den es gibt und du arschloch fährst mitten au fder straße und blockierst den verkehr. schon mal daran gedacht dass kinder dich sehen und dein verhalten nachmachen? du bestätigst mein vorurteil dass die meisten radfahrer einfach nur hirnlose spasten sind

 

Ihr Radfahrer seit alle Wickser.

Wie Malte in seinem Artikel schreibt, sind da tatsächlich Aussagen dabei, die es würdig wären, Strafanzeige an die Absender zu stellen. Da die Aussagen vermutlich an mich gerichtet sind, unterstütze ich Maltes Vorgehen uneingeschränkt.

Auf Ausdrucksweise, Ortographie, etc. möchte ich -wie auch auf den Inhalt der Kommentare und Drohungen- nicht weiter eingehen. Ich denke, sie sprechen -auch im Sinne der Mentalität der beiden im TV-Beitrag dokumentierten Konfliktfälle- für sich.

Hier noch ein paar bon mots, die bei mir landeten:

Laufenberg, scheiß Radfahrer

(angegebener Absender „Uwe Mundlos“)

Autofahrer provozieren und dann wundern wenn diese gewalttätig werden. Selber Schuld!!

 

du beschwerst dich da über Dinge an denen du teilweise wirklich selber Schuld bist. Du rasst wie ein blöder durch die Gegend und benutz nicht die extra gebauten Fahrrad wege, obwohl die extra dafür gebaut werden.

 

Sie fahren sehr zügig und sind dementsprechend für sich selbst eine Gefahr, wenn sie mit diesen Aggressionen und der Geschwindigkeit im Straßenverkehr unterwegs sind.
Zusätzlich rebellieren Sie noch damit, dass Ihnen mit Ihren Rädern die Wege zu schmal sind und Sie trotz Fahrradweges Autofahrer provozierend den Straßenverkehr blockieren.
Sie sollten sich mehr Gedanken über Ihre eigene Sicherheit machen und die Fehler nicht nur bei anderen suchen.

 

Echt klasse anderen Verkehrsteilnehmern auf Autodach zu Schlagen, an die Stoßstange zu fahren und sich dann noch wundern wenn´s auf die Fresse gibt. Danach noch die Frechheit zu besitzen und die Polizei zu rufen haut dem Fass den Boden raus. Von anderen hätte es da noch mehr gegeben – und ich kann diese Leute sehr gut verstehen. Radwege nicht benutzen weil man kein Bock drauf hat/Angst um die Laufräder hat; für mich unfassbar.

Ich möchte noch erwähnen das ich ebenfalls leidenschaftlicher Radfahrer und täglich im Straßenverkehr unterwegs bin.

Ein weiterer Fan (Daniel B.), der sich selbst als „seit über 18 Jahren begnadeten Radfahrer“ beschreibt, schreibt mir, daß er meine Rechtsauffassung „interessant“ fände und bezeichnet mein Verhalten als „lächerlich und peinlich“. Weiterhin wünscht er mir „das sie noch oft auf die Fresse bekommen und sie bei jedem Vergehen ordentlich Bußgeld abdrücken müssen.“ Er meint, wer „fremdes Eigentum“ angeht, hätte auch „ordentlich auf die Fresse verdient“ und droht dann recht offen, „Hätten sie sich mir gegenüber so verhalten, dann hätten sie sich auf was ganz anderes gefasst machen können“. Man merkt hier schon an den Formulierungen, daß der Intellekt doch ein wenig über die Windschutzscheibe hinausgeht, denn Daniel schließt mit den Worten, daß er mir untersagt, personenbezogene Daten weiterzugeben (was ich für eine Strafanzeige allerdings müßte und auch werde) und Inhalte dieser Mail zu veröffentlichen. Bei Zuwiderhandlung, würde er „ohne weitere Ankündigung“ gegen mich vorgehen. Deswegen habe ich aus diesem Leserbrief einfach nur zitiert und den Inhalt sonst in eigenem Worten zuammengefasst, Daniel!

Beide Male wird der Tatbestand der Sachbeschädigung erfüllt, Ihre gewählte Ausdrucksweise erfüllt den Tatbestand der Beleidigung.
Einen normal denkenden Mensch wundert es mit Sicherheit nicht, daß Sie als militanter, agressiver, beleidigender und sachbeschädigender Radfahrer eins aufs Maul bekommen.
Sie haben einfach nur das zurückbekommen, was Sie selbst ausgeteilt haben.
Sie können sich sicher sein, irgendwann kommen Sie durch Ihr Verhalten mal an den Richtigen, der Sie nicht mehr mit Samthandschuhen anfassen wird.

(schreibt jemand, der sich „porscheboxter“ nennt *lol*)
Für die Aktion hättest du Schläge verdient.
Man, bist Du ein Lappen.
Zieh dir den Stock aus dem Arsch.
Dazu kommen noch diverse „ArschlochWichserHurensohn“ Kommentare, die ich nicht mehr wirklich zitieren kann, da ich die ersten eintrudelnden Nettigkeiten zunächst einfach gelöscht habe.

Fazit: Ich muß mal versuchen, ob ich mit nem Fahrradhandschuh ne „Sachbeschädigung“ hinbekomme. Malte hat die derberen Sprüche abbekommen, denke ich (Danke für den Puffer, Malte!). In diesem Sinne hoffe ich, daß die, die meinen „jetzt hab ich ja Deine Adresse“ erstmal irgendwo anders hin fahren, bevor sie Selbstjustiz üben. Den Intellekt dazu scheinen sie ja zu haben. Ansonsten: locker bleiben und jetzt ab auf’s Rad!

[Nachtrag 10.5.2013, 22:40 Uhr – es gibt scheinbar noch mehr widerliche, kranke Hirne:]

 

Für mich wieder einmal ein Bild einer unglaublichen Arroganz, verbunden mit Rechthaberei und linken Gutmenschentum. Ich hoffe der Türke dem Sie hinten aufs Auto fuhren hat sie so richtig fertiggemacht, die Deutschen Pisser in ihrer ebenfalls rücksichtsvollen Gutmenschenmentalität trauen sich so etwas ja kaum. Zahlen sie erst mal Steuern für ihr scheiß Vehikel, dann sehen wir weiter! Ich hoffe, sie werden genauso überrollt wie die 17-jährige Radfahrerin.

Verehrter Herr „anonym“ (versanet.de IP), ich glaube, das war kein Türke. Der war genau so arisch wie sie. Steuern sind bezahlt. Und nun?

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Tags: Allgemein · Presse · Radwege · Verkehrsrüpel

46 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 Kristof // Mai 10, 2013 at 18:06

    Dann sieh’ mal genau hin – im Video sieht es sehr schwer nach Berührung aus und der Autofahrer ist doch sicherlich nicht ausgerastet, weil er einen Fahrradfahrer gesehen hat.

    Generell kommt es mir durch eure Beiträge und Kommentare (hier und bei Malte) so vor, als würdet ihr euch in der selber verordneten Opferrolle extrem gefallen! Hier wird derart mit Vorurteilen gewerkelt, dass ich mich nicht wunder, dass ihr scheinbar Probleme mit der Kommunikation mit Autofahrern habt.

    Ich empfand den Beitrag nicht als Anti-Radler-Ding.

    Man sollte sich aber doch nicht wundern, dass man Reaktionen bekommt, wenn man es derart drauf anlegt. Ich bin weder Auto- noch regelmäßiger Radfahrer, empfand die radelnden Protagonisten in dem Beitrag aber als sehr provokant. Wie man in den Wald hineinruft… Damit will ich in keinster Weise die anscheinend ausgesprochenen Drohungen gut heißen.
    Dennoch bitte ich mal zu Bedenken: Wer Hass sät…

    Ich habe den Eindruck, ihr wollt mit Vorurteilen Vorurteile bekämpfen – that’s like fucking for Virginity.

    (Kommentar fast im Wortlaut in Maltes Blog)

  • 2 Fabian // Mai 10, 2013 at 18:28

    Das geht auf keine Kuhhaut, was da für Kommentare bei rumkommen. Hoffe das legt sich bald wieder!

  • 3 Marco // Mai 10, 2013 at 18:30

    @Kristof
    „und der Autofahrer ist doch sicherlich nicht ausgerastet, weil er einen Fahrradfahrer gesehen hat“

    Doch, das ist er und er ist damit auch nicht alleine. Ich komme grad von ner Rennradtour, da gab’s zwei Ausraster und einen absichtlichen Engüberholer auf 80km. Das ist ne normale Quote. Fahr mal in Köln & Umgebung Rad – hier gilt schlicht das Recht des Stärkeren. Wenn ich irgendwann mal ganz viel zeit hab, dann schneid‘ ich mal ein Horrorvideo irrer verkehrsteilnehmender Zeitgenossen zusammen …

    Was die angebliche“Berührung“ angeht, läßt sich die Erschütterung im Bild recht einfach erklären: die Kamera ist am Helm befestigt, wird also permanent erschüttert. Der Bremsvorgang läuft üblicherweise so ab, daß gezogen wird bis zum Stillstand, dann kommt ein Rückschlag, ziehst Du dann noch einmal kurz am Hebel, sieht das so aus wie im Bild zu sehen. Das kann ich gerne jederzeit rekonstruieren und ist auch in zig meiner Videos zu sehen. Es gibt übrigens auch schon eine Erschütterung, wenn ich mein Klickpedal löse.

    Der Beitrag war absolut kein Anti-Radler-Ding, keine Frage. Eher im Gegenteil! Ich fand ihn -wie erwähnt- sogar sehr gelungen!

    Ich empfinde mein Radeln (Anwesenheit! Teilnahme am Straßenverkehr) nicht als provokant (ich spreche hier nicht für Bernhard!), den Schuh des Schlag aufs Autodach des Mannes, der mich beinahe umgenietet hat, ziehe ich mir an. Das war ein Affekt, den man nach ner Vollbremsung bei Nässe wegen Rowdytum nicht immer vermeiden kann, also eine Reaktion auf etwas und insofern auch nicht „wer Hass sät …“. Sieht natürlich im TV besser aus, als die Dutzenden anderen Harakiri-Aktionen motorisierter Verkehrsteilnehmer, die ich noch abgeliefert hab.

    Ich fahre jedenfalls nicht durch die Gegend und trete grundlos gegen Autotüren, im Beitrag wird ja sogar gesagt, „Marco Laufenberg hält sich an die Verekehrsregeln“. Ich lasse mich aber auch nicht mehr reaktionslos oftmals absichtlich über den Haufen fahren …
    Und auch ein in den Bart genuscheltes „Arschloch“ in Richtung einer Karosse, in der mich niemals jemand hören wird, nachdem mir jemand absichtlich die Vorfahrt genommen hat, ist keine Beleidigung. Das sage ich im Auto in so ner Situation vermutlich auch gegen die Windschutzscheibe.

    Für Malte kann ich hier nicht sprechen, aber ich sehe mich auch nicht in der Opferrolle – ich habe noch nicht einmal Vorurteile gegen Autofahrer. Mein diesbezüglicher Kernsatz ist immer noch „ich unterscheide nicht zwischen Auto- und Radfahrern, sondern zwischen Idioten und Nichtidioten“. Den hat Stern TV nur nicht gesendet 😉

  • 4 Kristof // Mai 10, 2013 at 19:02

    🙂

    ok, das kann ich komplett nachvollziehen!

    in Kölle ist es leider nicht wie in NL – da hat der Fietsfahrer eigentlich immer Recht 🙂

    Wünsche einen guten Abend!
    LG

  • 5 Wolli // Mai 10, 2013 at 19:25

    Auch und gerade im Internet geäußerte Bedrohungen und Beleidigungen sind strafbare Handlungen.
    Sie sollten nicht ungesühnt bleiben.
    lg Wo

  • 6 Karl Kreidbaum // Mai 10, 2013 at 22:39

    Um Verwechselungen zu vermeiden: In „Gestorben wird vor dem Auto – Teil 2“, Post #3 meldete sich ein neuer Karl zu Wort. (Namenskollision) Deshalb ab jetzt: Karl Kreidbaum.

    Aus meiner Sicht muss man unterscheiden zwischen „normalen Beleidigungen“ und Drohungen der Art: „Ich fahr dich um“. Das sind nach meinem Verständnis Ankündigungen von Straftaten. Während Beleidigungen Antragsdelikte sind – sie werden nur auf Wunsch des Geschädigten verfolgt – bin ich mir bei der Ankündigung, gezielt Verkehrsunfälle mit Personenschaden zu verursachen, da nicht mehr so sicher.

    Leider bin ich zu wenig Jurist und weiß auch zu wenig über die Möglichkeiten, die Behörden haben, aber vielleicht besteht die Möglichkeit, dass solchen Leuten der Führerschein entzogen wird, einfach weil sie mit dieser Grundeinstellung, das KFZ dazu zu benutzen, gezielt Unfälle zu verursachen, nicht in der Lage sind, ein KFZ zu führen und eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen.

    Die Täter verhalten sich einfach aggressiv. Man sollte nicht davon ausgehen, dass sie sich nur Radlern gegenüber aggressiv verhalten, sondern gegenüber jedem, der ihnen nicht passt, auch anderen Autofahrern gegenüber. Es ist also kein Konflikt KFZ gegen Radler, sondern freidfertige gegen aggressive.

    Wen es interessiert: Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) zu Aggressionstaten im Straßenverkehr (es könnte hier und da als Argumentationshilfe dienen):

    http://www.presseportal.de/pm/66358/2401224/unfallforschung-der-versicherer-udv-keine-toleranz-gegenueber-aggressionstaetern-51-deutscher

  • 7 siggi // Mai 11, 2013 at 08:08

    @Karl Kreidbaum
    Leider gibt es da wohl in unserem Rechtsystem eine Sonderegelung die besagt, dass solches Verhalten gegüber Radfahrern geduldet wird.
    Wie heisst es doch immer so schön wenn man von der Staatsanwaltschaft Post bekommt?

    Ermittlungen eingestellt weil kein öffentliches Interesse besteht.

  • 8 Karl Kreidbaum // Mai 11, 2013 at 09:26

    @siggi
    Es ist leider ein Problem, dass manchmal die Staatsanwaltschaft zum Jagen getragen werden muss. Allerdings gibt es die Möglichkeit eines Klageerzwingungsverfahrens. Siehe Wikipedia.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Klageerzwingungsverfahren

  • 9 siggi // Mai 11, 2013 at 09:36

    Karl Kreidbaum // Mai 11, 2013 at 09:26

    @siggi
    Es ist leider ein Problem, dass manchmal die Staatsanwaltschaft zum Jagen getragen werden muss. Allerdings gibt es die Möglichkeit eines Klageerzwingungsverfahrens.

    Wer es sich finanziell leisten kann.

  • 10 Karl Kreidbaum // Mai 11, 2013 at 11:40

    @siggi
    Du schneidest ein wichtiges Problem an: die Finanzen. Wenn sich aber, sagen wir, 10 Leute die Kosten teilen, dann wird es machbarer. Wenn man gewinnt, krigen alle das Geld zurück, zumindest verstehe ich das so. Wenn man verliert, dann hat jeder einzelne nur 1/10 der Kosten. Über Modelle dieser Art denke ich zur Zeit stark nach.

  • 11 Marcel // Mai 11, 2013 at 12:52

    Schade, wie emotional und aggressiv diese Diskussionen immer ausarten.

    Ich kann nur sagen: Alle machen mal Fehler und Radfahrer sind im Straßenverkehr stark benachteiligt.

    Wenn ich mir die (einige) Radfahrer in Berlin anschaue, dann kann ich selbst als Nicht-Autofahrer die Aufgebrachtheit verstehen.

    just my 2 pence

  • 12 Marco // Mai 11, 2013 at 12:55

    Ja, Marcel. Du hast vollkommen Recht.

    Wenn ich mir die (einige) Autofahrer in Köln anschaue, dann kann ich selbst als Auch-Autofahrer die Aufgebrachtheit verstehen.

    Ich trete trotzdem keine Türen ein und verschicke auch keine Morddrohungen.

  • 13 Jeremy // Mai 11, 2013 at 13:07

    Darf in keiner Anzeige aufgrund von Aggressiondelikten fehlen:

    Weiterhin möchte ich anregen, der zuständigen Verwaltungsbehörde eine Ablichtung des Vorgangs zwecks Prüfung der charakterlichen Eignung des Beschuldigten zum Führen eines Kraftfahrzeuges weiterzuleiten.

  • 14 Gesandter // Mai 11, 2013 at 21:42

    Herr Laufenberg

    Sie leisten hervorragende Arbeit, machen sie weiter so.

  • 15 Christoph S // Mai 12, 2013 at 09:03

    Wennschon die unschöne Vokabel „Kampf“ herhalten muss, dann erscheint mir eine „Kampfkraftfahrer“-Diskussion angebrachter, als die opportune “Kampfradler”-Diskussion.

    Unabhängig davon, mit welchem Verkehrsmittel ich unterwegs bin (die Regionalbahn nehme ich mal aus), werde ich weitaus häufiger von KFZ-Führern als von Radfahrern bedrängt, genötigt oder gar gefährdet und das liegt wohl kaum daran, dass es an Fahrrädern keine Lichthupe gibt…

    Nebenbei ist ein Radfahrer genau so wenig ein „Radler“ wie ein Autofahrer ein „Autist“ ist.

  • 16 Lutz // Mai 12, 2013 at 17:00

    Hallo Marco,
    Du machst alles richtig, Deine Argumentation ist sachlich und korrekt. Weiter so!

    Ich bin Alltagsradler in Hamburg und hier ist es nicht anders, als in Köln. Die Straßenverkehrsbehörden tun nur insoweit etwas für den Radverkehr, wie der Autoverkehr nicht „behindert“ wird. Als „Behinderung“ wird bereits ein Radfahrer auf der Fahrbahn angesehen. Die endlosen Staus, in denen Autos sich selbst im Weg stehen, sind selbstverständlich keine Behinderung, sondern nur das Ergebnis von zu wenig Straßenbau. Man wähnt sich offenkundig noch immer in den 1960er Jahren, ohne zu bemerken, dass das Auto als Fortbewegungsmittel am seinem Ende angekommen ist, dass neue, intelligente Formen von Mobilität unabdingbar und längst im Kommen sind.

    Man muss es mal so sehen: Da geben Menschen riesige Summen für ein ganz tolles Auto aus. In aller Regel ist es zu einem nicht geringen Teil finanziert bzw. geleast und total überdimensioniert. Vor dem geistigen Auge dieser Menschen sehen sie sich mit ihrem Traum aus Blech auf einsamen Landstraßen dem Sonnenuntergang entgegen fahren, wie es die Werbung suggeriert. Und, natürlich, wird sie der Nachbar um diesen vermeintlichen Traum beneiden…

    Und dann die Realität: Sie stehen ständig im Stau, finden keinen Parkplatz, Benzin wird immer teurer und die Durchschnittsgeschwindigkeit in der Stadt beträgt kaum mehr als 20 Km/h. Der Traum entpuppt sich zunehmend als Albtraum. Zu allem Überfluss wird ihnen vielleicht auch noch bewusst, dass sie immer fetter werden, weil ihre tägliche Bewegung sich auf den Weg zum Auto und zurück beschränkt. Eigentlich sollte jedem klar sein, dass das Auto als Fortbewegungsmittel keine Zukunft haben kann, zumal es sich um die mit Abstand verheerendste Umweltvernichtungmaschine handelt, die die Menschheit entwickelt hat. Autos sind sowohl ökologischer, als auch ökonomischer Wahnsinn!

    Und dann kommen auch noch die Radfahrer ins Spiel: Sie haben keine Lust mehr, vom Auto an den Rand gedrängt zu werden, sie erheben einen Anspruch auf die Fahrbahn, weg von den gefährlichen und grottenschlechten Radwegen, sie wollen die gleichen Rechte, wie die Autofahrer, sie zwingen den Autofahrern ihr Tempo auf – und sei es auch nur für Sekunden. Und sie zahlen, im Gegensatz zu den vermeintlichen Melkkühen der Nation, keine Steuern (dass jedes Auto in Deutschland mit rund 2000,- Euro pro Jahr von der Allgemeinheit subventioniert wird, will man natürlich nicht sehen). Das ist vielen verwöhnten Autofahrern zu viel. Da einigen von ihnen (nicht allen!) Hirn zum Denken fehlt, werden sie aggressiv.

    Du hast völlig Recht, wenn Du zwischen Idioten und Nichtidioten unterscheidest. Die Zeichen der Zeit nicht erkennen zu wollen ist idiotisch. Es ist idiotisch, für ein Transportmittel viele tausend Euro auszugeben, um damit in einem Haufen anderer Blechkisten im Dauerstau zu stehen und weder voranzukommen, noch an seinem Ziel einen Parkplatz zu finden – und das bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von oftmals kaum mehr als 20 Km/h. Jeder Radler ist da schneller.

    Die Entwicklung ist jedoch nicht mehr aufzuhalten, der Radverkehr wird immer weiter wachsen und er wird sich den Raum nehmen, der ihm zusteht. Wir haben das Pech, in einer Zeit des Übergangs zu leben – oder das Glück, an der überfälligen Veränderung teilhaben zu dürfen, je nach Sichtweise. Schau’n wir mal, wie die Dinge sich entwickeln… 😉

  • 17 Marcel // Mai 12, 2013 at 18:57

    Was ist denn bei der Situation mit dem Autofahrer passiert, wenn Sie nicht gegen die Stoßstange gefahren sind? Ohne Grund steigt man ja nicht mal eben aus seinem Auto und will jemanden verdreschen. Mal ganz davon abgesehen, dass sowas einfach garnicht geht und strafbar ist…

  • 18 Detlef // Mai 12, 2013 at 19:05

    Hi Marco,

    ich lese schon länger in Deinem Blog und wollte auch immer mal bei einer der Freitagstouren mitmachen. Grundsätzlich halte ich Dein Engagement für gut und wichtig.
    Selber radle ich ca. an 4 Tagen die Woche mit dem Faltrad zur Arbeit – inkl. Rudolfplatz und Ring. Statistisch gesehen dürfte ich, wenn ich einfach mit normaler Aufmerksamkeit und auf meinen Rechten als Radler bestehend durch die Stadt fahre, zwei bis drei schwere Unfälle in der Woche feiern. Von 50 rechtsabbiegenden PKWs am Ring hält einer. Aus den Cafés am Ring laufen ununterbrochen Fußgänger blind auf den Radweg und so geht das weiter und weiter.
    Ich erlebe am Rudolfplatz regelmäßig Kontrollen der Polizei und diesem Problem zu begegnen – immer werden die Radfahrer kontrolliert. Ich habe noch nie ne Schwerpunktaktion „Rechtsabbiegen“ gesehen. Es ist ein Witz, wenn die Stadt und ihre Ordnungsbüttel behaupten, sie würden Radfahrer als gleichberechtigte Teilnehmer am Verkehr sehen. Dazu kommt dann noch die übliche Kompetenzmagermilch bei den höheren Entscheidungsträgern und daraus werden das Radwege wie der auf dem Ring, auf der Venloerstr. Schönes Beispiel sind auch die KVB Haltestellen auf der Zülpicher – da fehlt eigentlich nur noch ein stadtweites „Radfahrer bitte Absteigen“ für die gesamte Stadt.
    Lange Rede – kurzer Sinn: diese massiven Nachteile den Radfahrern gegenüber verlangen nach Aufmerksamkeit, nach Aktionen und sicher auch nach teils drastischen Maßnahmen. Aber: hinter all diesen Problemen stecken, wenn man den Fahrzeugtyp mal ausblendet, zwei Ursachen:
    – mangelnde Toleranz und Rücksichtnahme
    – ein sehr deutsches Rechtsempfinden („das ist meine Straße“)
    Wenn ich als Fußgänger über die Straße gehe – kein Zebrastreifen oder ne Ampel weit und breit – dann erlebe ich regelmäßig die Autofahrer, die mit 2Tonnen Blech gezielt auf mich drauf halten. Wahrscheinlich zu beschränkt, die möglichen Konsequenzen zu bedenken. Ganz sicher fühlen sich diese potentiellen Totschläger aber im Recht. Das ist das gleiche Muster, weshalb ein Autofahrer Dich beim Überholen anhupt – obwohl sogar Platz genug da war.
    Dummerweise machst Du das in meinen Augen ab und an ähnlich. Natürlich ohne die 2Tonnen Blech – aber Du drückst Dein Recht teilweise ohne jeden erkennbaren Vorteil für Dich durch. Schönstes Beispiel ist Deine „Geisterfahrer“ Tour auf der Mühlheimer Brücke. Das war total gaga. Ich bin diese Brücke sicher schon 100te Male mit dem Rad lang gefahren – da ist ausreichend Platz für Räder in beiden Richtungen. Hättest Du statt zu schreien etwas mehr Rücksicht genommen, wäre auch die alte Lady nicht vom Rad gefallen (stimmt: verursacht hat sie den Crash) – dazu kannst Du gut genug mit dem Rad umgehen. Wolltest Du aber nicht – weil Du ja im Recht bist.
    Ich fahre dann auf der Straße, wenn der Radweg unzumutbar ist. Ich mache das aber nicht „aus Prinzip“ um andere zu behindern. Ne Ausnahme wäre ne Aktion wie die Critical Mass Aktion. Das hat aber nix mit Deiner persönlichen, ganz alltäglichen Aggression zu tun.
    Wie willst Du selber auf Rücksicht hoffen, wenn Du keine Rücksicht nimmst? Warum brüllst Du mit Inbrunst den ADFC (von dem Verein halte ich auch nix) Heinis hinterher, nur weil die in Worringen in falscher Richtung auf dem Radweg unterwegs sind? Die Situation war nicht kritisch – völlig harmlos (ich wohne da) und Dein Geschrei einfach nur ein Schreien um das Prinzip. Du fühlst Dich im Recht und das willst Du unbedingt durchsetzen. Leider bist Du damit ein Vorbild für genau die falsche Seite – keine Toleranz bedeutet eben keinen Fortschritt.
    Wie gesagt: ich kann Dich verstehen – ich ärgere mich jeden Tag. Als Radfahrer bin ich Verkehrsteilnehmer dritter Klasse. 70% alle Unfälle zwischen PKW und Rad werden durch die PKWs verursacht. Alles richtig. Nur wenn Du etwas ändern willst, dann ist für mich die Vermittlung einer toleranten Grundhaltung das A und O für jede Veränderung.
    In diesem Sinn – liebe Grüße,
    Detlef

  • 19 Marco // Mai 12, 2013 at 19:37

    @Detlef:
    nur ganz kurz, weil ich das schon zigmal erklärt habe und das langsam müßig wird:

    auf der Mülheimer Brücke war ich mit 18 km/h unterwegs, das ist sicherlich nicht „schnell“. Wenn Du behauptest, da wäre „Platz“, dann irrst Du gewaltig. Das ist ein täglicher Weg, auf dem ich (und andere) täglich gefährdet werden. Die Dame ist nicht wegen mir gestürzt, ich konnte wohl kaum mehr Rücksicht nehmen, als eine Vollbremsung machen. Ich war da genau genommen defensiv unterwegs, defensiver geht nicht – außer schieben.

    Ich mußte dem ADFC vorher unterschreiben, daß ICH mich an die StVO halte. Da halte ich meine Meckerei für berechtigt, selbst wenn ich über den Tonfall selbst nicht froh bin.

    Beide Fälle haben mit Toleranz nichts zu tun. Wenn Verkehrsteilnehmer gefährdet werden oder vorsätzlich gegen alle Regeln verstoßen wird, dann hört meine Toleranz schlichtweg auf. Und ich finde auch nicht, daß das verkehrt ist.

  • 20 Mark // Mai 12, 2013 at 19:46

    Möchte mich bedanken für den Beitrag auf stern.de und diese tolle Blogpräsenz, viel Arbeit und Zeit investiert.
    Ich finde Deine Art die Problematik anzugehen sehr positiv. Steter Tropfen… und das Ganze sachlich und ohne Polemik.
    Weiterhin Gutes Gelingen, Gruß aus Hamburg, Anti-Fahrradstadt No 1

  • 21 siggi // Mai 12, 2013 at 21:00

    Detlef // Mai 12, 2013 at 19:05

    Hi Marco,
    …..Deine “Geisterfahrer” Tour auf der Mühlheimer Brücke. Das war total gaga. Ich bin diese Brücke sicher schon 100te Male mit dem Rad lang gefahren – da ist ausreichend Platz für Räder in beiden Richtungen.

    Ich fahre auch oft über die Brücke und auch oft mit meinen Enkeln.
    Diese Frau hatte das Potential Kinder zu töten.
    Die Frau fährt auf diese uneinsehbare Stelle zu und hat noch nicht mal die Finger an der Bremse. Von ihren „Fahrkünsten“ ganz zu schweigen.
    Von meiner Seite aus absolut kein Mitleid mit dieser Frau. Zum Glück hat sie mit ihrem Schädel und mit ihrem Rad nur das Brückengeländer gerammt und kein Kind tot gefahren.

  • 22 Rainer F. // Mai 12, 2013 at 22:19

    @ Detlef

    Eine gewisse Duldungsstarre mag bei der Produktion von Schinken sehr sinnvoll sein, wie man sie aber noch befürworten kann, wenn „regelmäßig 2 Tonnen Blech gezielt auf mich draufhalten“, ist mir ein Rätsel.
    Die Vermittlung einer toleranten Grundhaltung hatten wir jetzt seit Jahrzehnten, und genau damit sind Radfahrer im wahrsten Sinne des Wortes „an den Rand“ und in vielen Fällen auch darüber hinaus gedrängt worden.
    Diese Toleranz wird leider auch heute noch immer nur von den Schwächeren eingefordert:“Na, dann schiebt man eben mal!“.

  • 23 Christian // Mai 13, 2013 at 10:24

    Hi Marco,
    ich habe mir den Beitrag angeschaut und finde ihn größtenteils auch gut. Die Situationen mit der Hand am Autodach und der Stoßstange sind dumm gelaufen. Leider ist das Öl ins Feuer derjenigen, die uns Radfahrer als „Kampfradler“ sehen. Was allerdings im Beitrag danach geschieht zeigt eindeutig, wer die Attitüde „Kampf“ für sich als Handlungsgrundmuster abgespeichert hat.

    Das Dir so ein Haufen E-Mail entgegenbrandet war fast schon zu erwarten. Gibt es eigentlich auch positive E-Mails auf den Beitrag?

    Halt die Ohren steif und lass dich nicht runterkriegen!

    Gruß, Christian

  • 24 Marco // Mai 13, 2013 at 10:34

    @Christian:
    Du hast aber auch gelesen, was ich oben über Autodach und besonders „Stoßstange“ geschrieben habe??

    Es gibt auch postive e-Mails auf den Beitrag, was natürlich freut. Und die Ohren halt ich sowieso steif 😉

  • 25 Thomas // Mai 13, 2013 at 14:12

    Vielen Dank für das Engagement beim Fernseh-Beitrag! Ich glaube ein wesentlicher Teil des Problems (hupende, aggressive Autofahrer) ist auch, dass viele gar nicht wissen, dass Radfahrer auf der Straße fahren, weil sie es DÜRFEN und nicht um die Autofahrer zu nerven. Da ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, was dann vielleicht irgendwann zu einem Umdenken und besserem MITeinander führt.

    Insofern ist der Beitrag (im ersten Teil) sehr gut, weil er eben genau diese Aufklärungsarbeit leistet und zwar sachlich und verständlich. Das Beispiel mit der Dürener Straße fand ich ganz hervorragend. Perfekt wäre gewesen, wenn noch erwähnt worden wäre, dass es da schon x (tödliche) Unfälle gegeben hat. Und zwar genau WEGEN dieser Verkehrsführung.

    Schade, dass im zweiten Teil des Beitrags dann dieser „Bremer-Heini“ seine Plattform bekommt. Mit dem Schrott ist niemanden geholfen. Wahrscheinlich galt viel „Fanpost“ dem Bremer. Aber der gemeine Internet-Proll scheint die Transferleistung nicht ganz hinbekommen zu haben (was jetzt nicht heißt, dass ich dem Bremer diese Art der Fanpost wünsche).

    Fazit: weiter so, Marco!

  • 26 Marco // Mai 13, 2013 at 14:20

    @Thomas:
    an der Dürener habe ich -selbstverständlich- auf den tödlichen Unfall und die anderen Unfälle hingewiesen, deswegen auch den Drehort vorgeschlagen. Wurde nur nicht erwähnt.

    Ich in übrigens gebürtiger Bremer, hihi 😉

  • 27 Jochen // Mai 13, 2013 at 15:10

    Wird ja immer „heißer“ bzgl. der vielen Sachinformationen, die es Stern-TV irgendwie nicht wert genug waren.
    Stattdessen dann mit dem „Vorschlaghammer“ im zweiten Teil die Emotionskeule, die der „gerechten Sache“ nichts hilft und auch nicht im Sinne der Überschrift war.

    Da darf dann schon gefragt werden, oder muss es sogar, aus wechem Grund solch ein „Journalismus“ zukünftig unterstützt werden sollte?

    By the way – Heute hat der Typ der dem Begriff Kampfradler gesellschaftsfähig gemacht hat, den Nationalen Radverkehrskonkgress in Münster eröffnet.
    Heute und morgen tratschen vielerlei Experten und Lobbyisten und sogar Radfahrer über alle möglichen Themen rund um den Radverkehr.
    Hintergrund ist der Radverkehrsplan 2020.

    Ob es was bringt … Münster wirbt in seinem Exkursions-Rundkurs u.a. mit seinen tollen Hochbordradwegen http://www.nationaler-radverkehrskongress.de/programm/Exkursion-muenster-A4.pdf
    Wenn ich micht nicht sehr irre, ist der unter Punkt 4 abgebildete deutlich zu schmal und erreicht nicht mal die ausnahmsweise Minimalbreite… Na ja, Münster halt.

  • 28 Dieter // Mai 13, 2013 at 17:51

    Also mal ehrlich, wenn man so etwas wie „Kampfradler“ sieht, braucht man sich doch nicht wundern, wenn der Ruf von Fahrradfahrern so schlecht ist.

    Aufklärungsarbeit gut, unterstütze ich ebenfalls, aber dieses aggressive, kontraproduktive Verhalten hilft da auch nichts. Irgendwann erwischt es mal einen und dann will wieder keiner Schuld sein, bzw. die Schuld wird dann wie so oft auf die Autofahrer geschoben.

    Anhand der Kommentare hier merkt man auch, dass die meisten es scheinbar nicht verstehen, dass man zusammenarbeiten muss um durch den Verkehrsdschungel zu kommen. Autofahrer und Fahrradfahrer gleichermaßen.

    Der Stern.TV Beitrag jedenfalls hat dafür gesorgt, dass die meisten in meinem Bekanntenkreis eine starke Antipathie gegen Radfahrer entwickelt haben. Gerade in Berlin keine so rosige Aussicht, denn hier werden ständig Verkehrsregeln gebrochen, ob zwei oder vier Räder.

  • 29 josch // Mai 13, 2013 at 23:16

    @Detlef
    Deine „tolerante Grundhaltung“ hätte ich gerne – es würden meinem Blutdruck gut tun. Andererseits ist der gar nicht so schlecht, da ich ja regelmäßig Rad fahre, und außerdem glaube ich, dass diese Toleranz zu gar nix führt. Warum sollten die Idioten ihr Verhalten ändern, wenn sie nicht mal erkennen, dass sie sich wie Idioten verhalten?
    Wären es nur harmlose Deppen, sähe die Sache ja anders aus. Aber sie gefährden mich. Die einen, weil sie halt Deppen sind, die anderen aus purer Absicht. Warum sie das tun? Ist mir an der Stelle ziemlich egal. Ob frustierter Hartzer oder gestresster Bonze interessiert mich nicht. Ich diskutiere im Normalfall auch nicht mit diesen Leuten, da meine pers. Erfahrung ist, dass sie es sowieso nicht begreifen (wollen). Was soll ich z.B. von einem Polizisten halten, der mir erzählen will, dass Radwege da sind „um mich sicher von A nach B zu bringen“? Mehr als „denken Sie beim nächsten Rechtsabbiegertoten einfach noch mal drüber nach“ fällt mir da nicht ein. Die Polizei nehme ich wieder ernst, wenn ich das erste mal sehe, dass sie sich um Nötigung und Gefährdung von Radfahrern kümmern.
    Merkwürdig finde ich, dass dem „potentiellen Totschläger“ mit Toleranz begegnet werden soll, während das Verständnis dafür, dass dem Bedrohten irgendwann mal genau diese ausgeht, fehlt.

    @Dieter
    Wie schön, dass ich als Radfahrer nicht auf der Suche nach Sympathien bin. Mir geht es nicht darum im Straßenverkehr gemocht zu werden, sondern nich bedroht, gefährdet usw. zu werden – das ist Alles. Passiert es trotzdem, so sind Affekt- und Notwehrhandlungen natürlich nicht auszuschließen.
    Sich einfach eine Haltung gegenüber Verkehrsteilnehmern auf Grund eines Beitrages in den Medien zuzulegen, ist wirklich einfach und hoffentlich entsprechenden Gemütern vorbehalten.

  • 30 Jochen // Mai 14, 2013 at 09:02

    Stichworte: „Idioten“ und „tolerantes Miteinander (nicht) nur im Straßenverkehr“

    Ich bin ja nun selber ein sehr langjähriger Gewohnheitsradfahrer und mir fällt die letzten Jahre immer öfter auf, was sich deutlich feststellbar so verändert. Zumindest dort wo ich so fahre.
    Ich erlebe erheblich häufiger aufmerksamere Autofahrer und es wird deutlich besser gewartet beim Ein- bzw. Abbiegen, nicht mehr so häufig blind bis auf den letzten Zentimeter vorgezogen und dergleichen mehr.
    Kurz: Was ich früher nur alle paar Tage mal erlebte, habe ich nun bei fast jeder Fahrt und dann auch meist mehrfach – rücksichtsvoller und mit mehr Nachdenken fahrende Autofahrer.

    Was ich aber ebenso zunehmend erlebe, ist die Zunahme von krass rücksichtsloser Fahrerei und hier geht es v.a. um Überholmanöver, Überholabstände und das Einhalten von Vorfahrtregeln.

    Für mich stellt es sich so dar, die Autofahrer sind zunehmend unterschiedlich „polarisisiert“ gegenüber Radfahrern. Die Extreme werden deutlicher und weiten sich aus.

    Über Gründe kann nur spekuliert werden, da es nicht möglich ist, jeden jeweils nach seinen Motiven zu Hintergründen zu befragen.
    Wahrnehmen statt werten.

    Ich denke aber für mich, die Zunahme des positiven Verhaltens liegt an der Zunahme der Autofahrer die selber auch (mehr) mit dem Rad fahren und daher die sicht aus beiden Perspektiven kennen und rücksichtsloses Fahren, egal ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, nicht mögen.

    Was ich aber auch so feststelle, ist die Zunahme von unsicheren Verkehrsteilnehmern, egal ob Auto- oder Radfahrer. Die Menschen sind immer öfter überfordert und unzureichend informiert, was Rechte und Pflichten angeht und beherrschen ihr Fahrzeug längst nicht ausreichend gut.

    Und ich kann nicht erkennen, dass bei all diesen Problemen echte und praktikable Lösungsansätze in Sicht sind. Lieber wird das Tragen von Helmen empfohlen, auf dem Fahrrad und nicht im Auto, natürlich …

  • 31 Axel // Mai 14, 2013 at 09:37

    @Detlef:

    Problem bei solchen Aktionen gegen Geisterradler ist immer, dass es sehr nach „Prinzip“ ausschaut. Dieser Geisterradler, dem man auf gerader Strecke natürlich problemlos ausweichen könnte, der kommt auch an die nächste Kreuzung oder Engstelle. Der fährt da auch, wenn von der Gegenseite ein Radler einen anderen Überholen will und dann kann er sich eben nicht in Luft auflösen und wird zur Gefahr.

    Bei Geisterradler ist einfach null Toleranz angesagt. Im Gegensatz zum über rote Ampeln fahren ist dies eben kein überschaubares vergehen, bei dem man im Vorfeld die Gefahr abschätzen kann.

  • 32 Jochen // Mai 14, 2013 at 12:16

    Geisterradfahren … tja nun, wie oft wird es aber angeordnet oder ist eben erlaubt? Und wieviele kennen weder den Unterschied, noch bemerken sie ihn? Egal ob auf Radwegen oder in Einbahnstraßen.

    Die Straßenverkehrsordnung ist in sehr vielen Punkten einfach sehr kompliziert und für nicht wenige Mitmenschen halt ZU kompliziert, was durch die m.E. mangelhafte Verkehrserziehung nochmals in den Auswirkungen verstärkt wird.

  • 33 Jonas // Mai 14, 2013 at 13:30

    @Jochen

    Mir fehlt jetzt zwar die lange Zeitreihe und meine Erfahrungen sind stark subjektiv geprägt, aber ich empfinde ähnlich wie sie: Das gros der Autofahrer reagiert eigentlich gelassen und einigermaßen tolerant auf den Autoverkehr. Der klassische Rechtsabbiegerunfall passiert ja nicht aus bösem Willen, sondern eher aus Ignoranz. Je mehr Radfahrer und je stärker diese auch ihre Rechte selbstbewußt wahrnehmen, desto präsenter ist man auch in der Aufmerksamkeit der Autofahrer. Das es einige Autofahrer gibt, die jeden Radfahrer scheinbar als persönliche Beleidigung auffassen, erlebe ich leider aber auch.

    @Marco
    Ich hatte die Stern TV Sendung am Mittwoch leider erst in der Mitte des Beitrags eingeschaltet und fand die Kampfradlergeschichte extrem kontraproduktiv für die Akzeptanz der Radler. Jetzt habe ich mir ihren Teil des Beitrags in der Mediathek angeschaut und kann ihnen zustimmen: für ein eher boulevardlastiges Nachrichtenmagazin handelt es sich um einen sehr ausgewogenen Beitrag. Machen Sie so weiter mit ihrem Blog!

  • 34 Karl Kreidbaum // Mai 14, 2013 at 14:46

    Die häufigsten Unfallursachen bei Unfällen, die durch Radfahrer verursacht werden, sind Alkohol und Geisterfahrten. Rotlichtverstöße sind hingegen statistisch nicht signifikant.
    Dunkel gekleidete Geisterradler ohne Licht erlebe ich bei Nacht als sehr problematisch.

    Im günstigsten Fall sind Geisterradler einfach nur inkompetente Radfahrer, im ungünstigsten grob rücksichtslos. In beiden Fällen sind sie eine Gefahr für sich und andere. Man tut auch nichts Böses, wenn man versucht, sie vor sich selber zu schützen.

  • 35 Karl Kreidbaum // Mai 14, 2013 at 16:32

    Korrektur: Statt “ inkompetente Radfahrer“ bitte „unwissende Radfahrer“. Das inkompetent ist zu verurteilend und abwertend, das ist nicht das, was ich rüberbringen will. Entschuldigung bitte.

  • 36 siggi // Mai 14, 2013 at 18:11

    Dieter // Mai 13, 2013 at 17:51

    Also mal ehrlich, wenn man so etwas wie “Kampfradler” sieht, braucht man sich doch nicht wundern, wenn der Ruf von Fahrradfahrern so schlecht ist.

    Da kann man eben mal sehen wie man sich darauf eingeschossen hat, dass Radfahrer gefälligst nicht zu mucken haben.
    Der ganze Beitrag enthält für mich zwei ganz krasse „Kampfsituationen“.
    Einmal bei 01:10 wo der Autofahrer extra von der linken in die rechte Spur wechselt um das Leben von zwei Radfahrern zu bedrohen.
    Noch mal bei 01:30 wo ein Taxifahrer in eine Gruppe Radfahrer fährt und eine Situation herbei führt die jeden Moment für einen, oder mehrere, Radfahrer tödlich enden kann.
    Beide Aktionen waren völlig unnötig sind aber tägliche Realität für Radfahrer die sich selbstbewusst im Strassenverkehr bewegen.
    Das ist echter Kampf, denn da geht es wirklich um Menschenleben.
    Was ist dagegen ein Kampfradler?????

  • 37 flueggus // Mai 14, 2013 at 19:06

    Respekt an die Stern-TV-Redaktion zu diesem Beitrag. Die Radwegproblematik wurde wohl noch nie vorher in einem derartig prominenten Medium in dieser Weise thematisiert.
    Vom „Kampfradler“ hätte ich eigentlich eine größere Konsequenz bezüglich der Radwegenichtbenutzung erwartet. Wenn man einmal erkannt hat, dass es dort gefährlich ist, wieso fährt man dann immer noch auf diesen Wegelchen!? Oder war das nur für’s Fernsehen?
    Übrigens erzwingt die Benutzung der Fahrbahn meiner Erfahrung nach eine deutlich stärkere Beachtung von roten Ampeln nicht nur als Regelung der Vorfahrt… 😉 Macht auch einfach weniger Stress.

  • 38 Karl Kreidbaum // Mai 14, 2013 at 20:59

    Chaos woanders (London), wen es interessiert:

    http://www.tagesschau.de/ausland/fahrrad-london100.html

  • 39 Sandra // Mai 15, 2013 at 10:05

    Die Kommentare, die du erhalten hast, sind wirklich erschreckend. Zwar sollen ja neue StVO-Regelungen das ganze Verkehrschaos etwas beruhigen, aber die meisten Alltags- und Freizeitradler sind wohl weniger in Kenntnis ihrer Rechte und Pflichten im Straßenverkehr. §1 der StVO, die gegenseitige Rücksichtnahme, hat anscheinend bei einigen überhaupt keine Bedeutung..

  • 40 Karl Kreidbaum // Mai 19, 2013 at 11:19

    Zu den Hass-Mails sehe ich einige Ansätze der Strafverfolgung:
    1. Die Sache kostet Deine Nerven und Dein Arbeitgeber riskiert, dass Du schlechtere Arbeit in Folge Mobbing leistest. Damit hat er ein berechtigtes Interesse daran, dass das Cyber-Mobbing geahndet wird.
    2. In den Emails wurde aggressives Verhalten im Straßenverkehr angekündigt. Für den Deutschen Verkehrsgerichtstag war dieses Jahr Aggressivität im Straßenverkehr ein Thema. (Siehe http://www.deutscher-verkehrsgerichtstag.de/images/stories/pdf/AK_I_bis_VIII_Vorschau_51_VGT.pdf) Siehe auch: http://www.gdv.de/2013/01/empfehlungen-des-arbeitskreises-iii-aggresivitaet-im-strassenverkehr/
    Hier im letzten Link wurde votgeschlagen: „4. Es wird eine Vereinheitlichung der Vorgehensweise bei den Verwaltungsbehörden zur Überprüfung der Fahreignung in Folge aggressiver Delikte empfohlen. Hierzu wird angeregt, dass die Polizeibehörden in Abstimmung mit den Fahrerlaubnisbehörden einen empfehlenden Deliktkatalog erarbeiten, der Taten beinhaltet, die typischerweise Zweifel an der Fahreignung begründen.“ Es handelt sich bei diesen Emailschreibern also um Leute, die im Vorfeld sich als aggressive Autofahrer geoutet haben. Für die Staatsanwaltschaft ist vielleicht interessant, dass nach der Wiki Themen des Deutschen Verkehrsgerichtstags bundesweit Relevanz haben, da sie bei der Ausgestaltung von Gesetzen und Vorschriften berücksichtigt werden. ‚Das erwähne ich vorsorglich falls jemand behauptet, er könne das Verfahren wegen mangelndem öffentlichem Interesse einstellen. An Hand der Quellen lässt sich eher nachweisen, dass es das persönliche Interesse eines bequemen einzelnen Staatsanwaltes ist, aber nicht das Interesse der Öffentlichkeit.

  • 41 siggi // Mai 20, 2013 at 09:51

    Karl Kreidbaum // Mai 19, 2013 at 11:19

    An Hand der Quellen lässt sich eher nachweisen, dass es das persönliche Interesse eines bequemen einzelnen Staatsanwaltes ist, aber nicht das Interesse der Öffentlichkeit.

    An Hand von Quellen lässt sich nachweisen, dass über 90% der Radverkehrsanlagen illegal sind.
    Da könnte man Aspekte wie Subventionsbetrug, gefährlichen Eingriff in den Strassenverkehr mit Vorsatz u.s.w. anführen.
    Doch interessiert das unsere Justiz??
    Selbst Angriffe mit Kraftfahrzeugen auf Radfahrer werden ja von der Staatsanwaltschaft nicht verfolgt wie sollten die dann auf die Idee kommen zu ermitteln wenn Autofahrer nur verbal drohen ihr Fahrzeug als Waffe gegen Radfahrer einzusetzen.
    Und warum??
    Weil so etwas mittlerweile im öffentlichen Interesse liegt. Insgeheim applaudiert Deutschland wenn mal wieder ein Autofahrer einem Radfahrer gezeigt hat wer hier das Sagen hat.

  • 42 Jochen // Mai 20, 2013 at 13:25

    Jo siggi, gute Punkte, die Du da anführst.
    Oft genug wird von Kommunen in Infrastruktur, egal ob nun eine Ampel oder ein Radweg o.ä. nur investiert, wenn sie auch Fördergelder bekommen.
    Ob es ein Konzept gibt und ob das Konzept auch fundiert ist und z.B. den gesetzlichen Minimalanforderungen entspricht, interessiert da dann gerne nicht mehr soooo sehr.

    Vor Jahren gab es doch mal den Versuch über eine Petition die Aufhebung der Benutzungspflicht zu erreichen. Es gab auch genug Stimmen, die Sache kam vor das Gremium und ein Mitarbeiter des Bundesverkehrsministeriums musste eine Stellungnahme abgeben.
    Kernaussage war: Es gibt aber doch gar keine Benutzungspflicht! Und darüber hinaus die Feststellung, dass es in Sachen Gesetz Radwege(bau) offenbar oder vermutlich ein „Vollzugsproblem“ gäbe und da müsste halt mit entsprechenden Informationen nachgearbeitet werden.

    Und? Hat irgendwer in den letzten Jahren mehr als nur das mögliche Gefühl gehabt, da wäre irgendwas geschehen? Also ich nicht.

    Aber was nützt es denn, wenn erhebliche Missstände öffentlich gemacht werden? Die Landesrechnungshöfe und der Bundesrechnungshof, sowie der Bund der Steuerzahler, mahnen jedes Jahr alle mögliche Verschwendung an. Aber interessiert es die Politik? Interessiert es die Wähler? Interessiert es die Parteien, ob es die Wähler interessiert, was die Politiker dazu sagen oder gar tun?

    Interessiert sich überhaupt noch irgendwer in den Entscheidungspositionen für irgendwas, was ein normal und klar denkender Mensch des 21.Jh. für konform gehend mit den vorgeblich so wichtigen Grundwerten halten würde?
    – Oder umgekehrt gefragt: Wenn man sich anschaut was konkret und real erlebbar, nicht nur in diesem Land, so abgeht und abläuft, auch was würde man mit kriminalistischen Denken und Gespür da für Motive herauslesen?

  • 43 siggi // Mai 20, 2013 at 19:39

    Jochen // Mai 20, 2013 at 13:25

    Jo siggi, gute Punkte, die Du da anführst.
    Oft genug wird von Kommunen in Infrastruktur, egal ob nun eine Ampel oder ein Radweg o.ä. nur investiert, wenn sie auch Fördergelder bekommen.

    Bei Radwegen sieht es dann manchmal so aus.
    Da wird oft an einen Fussweg noch ein Radweg mit dran geklatscht, damit man auch Fördergelder bekommt.
    Der Bund macht zusätzlich die Subventionen auch noch davon abhängig, dass eine Benutzungspflicht angeordnet wird.
    Schon haben wir den Murks den man überall sieht.
    Die Petitionzur Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht hab ich damals von Anfang an verfolgt, schob bevor sie eingereicht wurde.
    Im Nachhinein war der Fehler klar der da in der Formulierung gemacht wurde.
    Allerdings wurde dadurch auch öffentlich gezeigt wie flächendeckend, im Punkt Rewegbenutzungspflicht, gegen geltendes Recht verstossen wird. Es hat die Regierung trotzdem nicht dazu veanlasst zu handeln – im Gegenteil.
    Schön wäre eine Petition die dies hier verfolgt
    http://forum.tour-magazin.de/showthread.php?218635-Die-quot-blaue-Idee-quot

  • 44 josch // Mai 21, 2013 at 10:54

    Nette Grafik zum Thema Radspuren und warum man dort nicht radeln sollte;
    https://plus.google.com/118266883181385571707/posts/WjCVBsCoVVN

  • 45 Markus // Jul 17, 2013 at 10:19

    Hallo Marco,

    mach so weiter wie bisher. Ich finde es gut wie Du Dich der Problematik annimmst. Als regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit pendelnder Radfahrer in Köln kann ich alle Deine Feststellungen bestätigen.
    Vielleicht sollte man sich wirklich mal mit ein paar Mann zusammen schließen und dann jeweils auch mit kleinen finanziellen Mitteln hingehen und durch Aktion einzelne Schwerpunke Anprangern und notwendigenfalls gesetzlich durchfechten bis „die da Oben“ mal kapieren dass wir das so nicht mehr mit uns machen lassen. Viele Grüße
    Markus

  • 46 IMHO: Haters gonna Hate. Die ewige Autofahrer-Radfahrer Diskussion – Drivers Groove // Jun 30, 2017 at 08:27

    […] Marco hat auf radfahren-in-koeln auch Stellung genommen – er war bei der Stern.tv Sendung […]

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