Mit dem Fahrrad in und um Köln

Ein Watchblog für Kölner Radverkehrspolitik

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Kölns kürzester „Radweg“?!

August 24th, 2008 · 7 Kommentare

Was kostet es eigentlich, so ein Verkehrsschild anzubringen? Ich meine, das Schild muß bezahlt werden sowie derjenige, der es aufhängt und vermutlich wird auch derjenige, der es geplant hat, fürstlich für seine Arbeit entlohnt. Selbstverständlich zahlt ein Verkehrsschild letztlich die Gemeinschaft, die eigentlich erwarten kann, daß ihr Geld vernünftig ausgegeben wird, oder? In Köln ist das nicht immer der Fall:

Köln kürzester "Radweg"!?

Köln kürzester "Radweg"!?

In Köln-Mülheim auf dem Auenweg, kurz vor der Kreuzung Hafenstr. wird also ein Weg mit Zeichen 240 ausgeschildert, der selbstverständlich mit der Einmündung endet. Ich hab mal nachgemessen: mit einigem Wohlwollen steh ich nach 3,50 Metern bereits auf der Fahrbahn – ist das also unfair, wenn ich diese unsinnige Ausgabe an Steuergeldern als „Schwachsinn“ bezeichne? Wie man auf dem Foto sieht, kann sich auch niemand vertan haben, denn nach der Einmündung gibt es keinen Rad- oder Gehweg (stattdessen ein falsch (nicht in Fahrtrichtung) mit Zeichen 240 ausgeschildertes Hochbord linksseitig). Aber es geht noch besser:

Es endet, was nicht enden kann!

Es endet, was nicht enden kann!

Das ist die Einmündung der Hafenstraße in den Auenweg von der Rückseite. Der Weg, der nicht ausgeschildert wurde endet hier also! Ein weiteres Schild, was man sich hätte sparen können und letztlich nur zur Verwirrung von Verkehrsteilnehmern beiträgt.

Damit keine Unklarheiten aufkommen: ich fahre diesen Weg selbstverständlich regelmäßig und sicher auf der Fahrbahn.

[Nachtrag 25. August 2008:]
Ich hab mir die Hafenstr. (siehe den ersten Kommentar von „Zweiradler“) nochmal angeschaut, tatsächlich führt der Weg ca. 30 Meter in die Hafenstraße hinein (erstes Foto rechts abbiegend), ist also schlicht komplett falsch ausgeschildert. Die Hafenstraße ist übrigens eine Sackgasse und ich zweifle ernsthaft, daß ein „Radweg“ dort irgendeine Berechtigung hat.

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Tags: Mülheim · Radwege

7 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 Zweiradler // Aug 24, 2008 at 12:05

    Ist vielleicht der nach rechts führende „Radweg“ gemeint? Oder endet er da auch?
    In der deutschen Version dieser Blog-Vorlage scheint es übrigens noch ein paar Fehler zu geben. Ich bezweifle nämlich, dass „Trete Sachen weg, die vom Formular runterfallen“ die richtige Übersetzung von „Kick things off by filling out the form below“ ist. 🙂

  • 2 Marco // Aug 24, 2008 at 12:19

    Ich bin mir nicht ganz sicher, aber rechts in der Hafenstr. gibt es keinen „Radweg“, meine ich. Unabhängig davon stehen beide Schilder dann trotzdem falsch.
    Ja, die Übersetzungsfehler sind mir klar, da muß ich mich mal ransetzen ;-).

  • 3 Udo // Aug 24, 2008 at 20:52

    Ich lese hier immer Radweg. Das ist doch eindeutig ein Gehweg, Blau ändert da nichts dran, klick Link.

  • 4 Jens // Aug 29, 2008 at 01:22

    Diese Schilder da sind halt ebenso falsch aufgestellt wie die anderen in der Umgebung. Auf dem Auenweg gibt es offenbar haufenweise gemeinsame Geh- und Radwege, die quer zur Straße in die Botanik führen, oder wie soll man sonst die dort aufgestellten Zeichen 240 („parallel“ zur Fahrbahn) verstehen?

    Auf der Hafenstr. selbst findet man nach wenigen Metern ein Zeichen 240 mit Zusatzzeichen „Ende“. Früher stand an gleicher Stelle ein Zeichen 241 in der anderen Richtung.

    In dem Bereich, in dem derzeit die Bauarbeiten an der neuen Hochwasserschutzmauer stattfinden, war übrigens früher ein Radfahrstreifen von der Fahrbahn abmarkiert, aber schon seit Jahren kaum noch zu erkennen. Daß all diese Zeichen wohl kaum den Anforderungen nach §45 Abs. 9 entsprechen muß man bei Kölner Radwegen ja nicht extra erwähnen, das versteht sich ja von selbst.

  • 5 siggi // Sep 10, 2008 at 00:26

    Kleine Anmerkung zu Marcos Nachtrag:
    Es spielt doch keine Rolle ob der rote Streifen noch 30m in die Hafenstrasse hineinführt. Fakt ist, das Radwegschild gilt nur für das kurze Stück im Auenweg. Für die Hafenstrasse müsste dann ein neues Radwegschild aufgestellt werden.

  • 6 Jens2 // Sep 12, 2008 at 18:57

    Mal von den Fehlern bei dieser Beschilderung abgesehen dürfte es in Köln aber noch so einige _sehr_ kurze Radwege geben, die im Kampf um den Titel „kürzester Radweg“ mit diesem hier gut mithalten können.

    An der Kreuzung Olpener Str./Frankfurter Str. in Höhenberg beispielweise werden ca. 2 Meter Radweg als benutzungspflichtig ausgeschildert, dann geht es mit einem „anderen Radweg“ weiter. Foto hier: http://www.uni-koeln.de/~a0667/IMG_2831.JPG

    Weitere Beispiele, die mir spontan einfallen, sind die Köln-Mülheimer Str. (Einmündung am Rendsburger Platz) und die Ecke Venloer Str./Kamekestr.

  • 7 Jens2 // Sep 21, 2008 at 19:16

    Kleiner Nachtrag zu oben: gemeint zwar natürlich die Kalk-Mülheimer Str., die am Rendsburger Platz mündet.

    Und es geht natürlich noch kürzer als an der Ecke Olpener Str./Frankfurter Str. Denn am linksrheinischen Ende des südlichen Radwegs auf der Deutzer Brücke, also zwischen der KVB-Haltestelle Heumarkt und dem Maritim-Hotel (Einmündung An der Malzmühle/Pipinstr.), findet sich ein mit Zeichen 237 beschilderter Radweg mit geschätzten 20 Zentimetern Länge. Das dürfte nun wirklich schwer zu unterbieten sein.

    Hier ein Foto dieses großartiges Radwegs: http://www.uni-koeln.de/~a0667/IMG_2839.JPG (Falls sich jemand wundert, warum die Straße auf dem Foto gesperrt ist: Ich habe das Foto im Rahmen des heutigen Aktionstages der „Europäische Mobilitätswoche“ aufgenommen, und da war die Deutzer Brücke halt für Kfz gesperrt.)

    Fraglich ist bei dieser Konstruktion natürlich, wo da wohl der „baulich angelegte“ Radweg sein soll, ist der gleiche Weg kurz davor doch noch mit Zeichen 241 beschildert worden. Aber man hat in Köln ja ohnehin den Eindruck, als sei es reiner Zufall, ob an einem Weg nun Zeichen 237 angeordnet wird oder 237+239 (nebeneinander oder übereinander montiert) oder aber 241. Eine systematische Verwendung ist da nicht zu erkennen.

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