Mit dem Fahrrad in und um Köln

Ein Watchblog für Kölner Radverkehrspolitik

Mit dem Fahrrad in und um Köln header image 2

Sternfahrerei

Juni 22nd, 2009 · 24 Kommentare

Gegen 12:00 Uhr hatte ich mir selbst für die 2. Kölner Fahrrad-Sternfahrt eigentlich schon abgesagt, da es aus Eimern regnete und ich heute ganz sicher keine Lust auf Radfahren im Regen hatte. Gegen 13:00 Uhr habe ich überlegt, wenigstens mit der Bahn zum Roncalli-Platz zur Kundgebung zu fahren. Gegen 14:00 Uhr stand ich samt Fahrrad am Treffpunkt Keupstr./B8, denn das Wetter meinte es doch noch gut mit uns und wartete mit einigen anderen auf die Sternfahrer aus Düsseldorf und Leverkusen, die uns dann auch gegen 14:30 Uhr passierten. Wir schlossen uns an und fuhren auf „heiligem Territorium“, nämlich der Fahrbahn (statt „Radweg!“) der B8, eskortiert von einem Polizei-Motorrad bis nach Deutz und dann über Deutzer Brücke und Heumarkt/Altstadt zum Roncalli-Platz. Übrigens toll, wie freundlich und gemäßigt Kraftfahrer ein Rudel Radfahrer überholen können, wenn diese von einem Motorradpolizisten begleitet werden ;-).

Die Forderungen der Organisatoren (hier einzusehen) kann ich nur eingeschränkt teilen. Insbesondere „Radwege: Zustand verbessern, Sicherheit steigern (auch für AlltagsradlerInnen), von parkenden Autos freihalten“ und „Fahrrad-Schutzstreifen vermehrt einrichten“ lehne ich gar strikt ab. Natürlich nicht per se „Sicherheit steigern“, sondern dies im Zusammenhang mit „Radwegen“. Denn es muß deutlich werden, daß „Radwege“ mitnichten mehr Sicherheit für Radfahrer bedeuten, ebensowenig wie Schutzstreifen, die letztlich nur Spurdenken und somit zu enges Überholen mit unangepaßter Geschwindigkeit durch Kraftfahrzeuge fördern.

Anyway. Laut Polizei versammelten sich ca. 280 Fahrradfahrer auf dem Roncalliplatz, somit also wohl weniger als letztes Jahr, was vermutlich der Tatsache geschuldet war, daß das Wetter bis kurz vor Tourstart sehr bescheiden war – immerhin hatte auch ich im Geiste schon abgesagt. Es gab ein Rahmenprogramm in Form eines Chores der kath. Hochschulgemeinde und einer Sambagruppe, die aufspielten – sowie Stände der beteiligten Organisationen von Polizei bis hin zu Klimaverbänden. Der Fahrradbeauftragte der Stadt Köln, mit dem ich mich sehr gerne mal unterhalten hätte, war -wenn ich das richtig verstanden habe- wohl leider nicht anwesend.

Leider war recht nah vor der Bühne ein Sprinter aufgebaut, in dem die Technik (Mischpult, etc.) verbaut war und der somit den Blick (und auch die Akkustik!) auf die Bühne versperrte. Dies war wahrlich eine Barriere, die „unbeteiligte“ hinderte, die Reden auf der Bühne zu verfolgen. Und Öffentlichkeit sollte für „unsere“ Sache ja eigentlich ein Anliegen sein, es kann doch nicht verkehrt sein, möglichst viele Passanten vor dem Kölner Dom zu erreichen!

Ich habe eine Videokamera dabei gehabt und zur Abwechslung mal einen kleinen, selbstverständlich subjektiven Film gemacht:

Mein Fazit: ganz klar prinzipiell eine lobenswerte Veranstaltung, jedoch bin ich der Meinung, daß man ganz klare Ziele formulieren sollte, anstatt zaghaft runterzurattern, was im letzten Jahr für den Radverkehr (nicht) getan wurde. Auch müßte wesentlich mehr Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden, die Presse breiter involviert werden, Prominente Mitstreiter gesucht werden und ich würde mir auch jemanden wünschen, der die Radfahrer eloquent und gerne auch ein bischen energischer auf der Bühne und in der Öffentlichkeit vertritt! In persönlichen Gesprächen habe ich die Kritik vernommen -und damit war auch ich gemeint-, daß in Köln ein jeder sein eigenes kleines Süppchen kocht: wir sollten schauen, daß daraus ein großer, schmackhafter Eintopf wird! In jedem Falle bleibt mir die Hoffnung, daß im nächsten Jahr aus einer feinen Veranstaltung eine großartige wird, denn die 3. Kölner Fahrrad-Sternfahrt wurde bereits angekündigt!

Mein persönliches Highlight waren eigentlich die Gespräche mit Kölner Fahrrad-Aktivisten und Netzbürgern, insbesondere meinem Blog-Nachbarn Arne von radgefahren.de, mit dem mich nicht nur eine ähnliche Frisur, sondern auch grundsätzlich ähnliche Einstellungen und auch Wellenlänge verbinden – auf eine gute Zusammenarbeit!

Zu Dritt –mit Simon– machten wir uns schließlich auf den Weg ins rechtsrheinische Köln, den wir noch eine Zeit lang gemeinsam absolvierten. Die Realität hatte die Idylle vom Anfang der Sternfahrt mittlerweile wieder eingeholt, als wir -in gewohnter Weise- von einem „freundlichen“ Zeitgenossen im PKW angehupt wurden, weil wir den durch eine Baustelle verbauten „Radweg“ als unzumutbar interpretierten.

Share Button

Tags: Allgemein · Innenstadt · Mülheimer Brücke · Sternfahrt

24 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 |> Ganz schön kühn… <| » Fahrradsternfahrt Köln 2009 (Blog Archiv) // Jun 22, 2009 at 10:41

    […] wieder oder das erste Mal und bilden neue Synapsen. In meinem Fall waren das einige kleinere und Marco, dessen, aus meiner Sicht gelungenen, Film ich hier präsentieren […]

  • 2 Jens2 // Jun 22, 2009 at 13:38

    Ein sehr schönes Video! Das sieht nach sehr viel Arbeit aus, die dort hineingeflossen ist.

    Dem dort zu Wort kommenden Mitfahrer, der meinte, von Orwellschen Verhältnissen sei man 25 Jahre nach 1984 zum Glück weit entfernt, kann ich allerdings nicht so recht zustimmen: Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchung, BKA-Gesetz, das Rumgeeiere bei der Verbesserung der Datenschutzgesetze trotz etlicher Skandale (Bahn, Lidl, …) und viele weitere Maßnahmen sprechen da in den vergangenen Monaten für mich eine ganz andere Sprache. Nur weil es etwas subtiler ist als beim „Televisor“ halte ich diese Entwicklungen keinesfalls für weniger gefährlich. So, jetzt bin ich vom Thema Radfahren aber ziemlich weit abgekommen. Also ad rem: Ja, wir sind gestern wohl in der Tat ein Stück gemeinsam gefahren, von Mülheim zum Heumarkt.

  • 3 Zweiradler // Jun 22, 2009 at 17:12

    Danke für den ausführlichen Bericht. „Schutz“-Streifen halte ich ebenfalls für eine der schlimmsten Erfindungen. Erst verlangt man von Autofahrern das Einhalten eines Sicherheitsabstands, und dann pinselt man schmale Streifen auf die Fahrbahn, die genau das Gegenteil bewirken, nämlich die Autofahrer zum mehr als knappen Passieren einladen – denn wo ein weißer Strich ist, kann ja nichts passieren. Schutzstreifen sind daher eine der Verkehrsanlagen, auf denen ich nie zu finden bin.

  • 4 Holger Müller // Jun 22, 2009 at 23:41

    Ich kann Marcos Kommentar nur beipflichten, auch wenn ich aufgrund eines Zeckenbisses an meiner Tochter von der Kundgebung nichts mitbekommen habe.

    @Zweiradler: Ich selbst halte „Schutzstreifen“ für das geringere Übel, da man dort zwar evtl. mit zu geringem Abstand überholt wird, aber immerhin im Sichtfeld der Autofahrer ist.
    Im Falle eines nach VwV-StVo angelegtem Schutzstreifen von 1.60m Breite (ich glaube sowas habe ich noch nie gesehen) wäre der Abstand beim Vorbeifahren wahrscheinlich größer als bei 90% aller sonstigen Überholmanöver.
    Außerdem würden sich vieleicht mal die „Gelegenheitsradler“ auf die Fahrbahn trauen, anstatt bei Hindernissen auf dem Radweg auf den Gehweg auszuweichen.
    Auch halte ich die Wahrscheinlichkeit von Geisterradlern auf Radstreifen für geringer, als auf Radwegen (Ich hatte letztes Jahr 3 Zusammenstöße mit Geisterradlern), auch wenn ich gestern im erfahren musste, dass einem Mitfahrer auch sowas schon untergekommen ist.

  • 5 Marco // Jun 22, 2009 at 23:57

    @Holger: ich glaube, wir haben uns auch unterhalten, wart Ihr mit dem Tandem unterwegs? Irgendwo in Deutz habe ich das erzählt, daß mir Samstag tatsächlich jemand auf einem Schutzstreifen entgegen gekommen ist. 1,60m Breite wären ja fast luxuriös gegenüber dem, was ich so kenne. Man möchte einfach mal den Horror Angebotsstreifen am Hansaring befahren: rechts parkende Autos (oder Bürgersteig mit Fußgängern, auf jeden Fall ist Abstand angesagt), links direkt neben der Schulter PKW, die rasend versuchen, die nächste Ampel noch bei Grün zu bekommen. Nach selbiger geht das Spiel dann wieder von vorne los …

  • 6 Jens2 // Jun 23, 2009 at 00:24

    @Marco: Die Schutzstreifen am Hansaring sind in der Tat übel. Noch schlimmer ist eigentlich nur, daß in einem Teilbereich des Hansarings ein ungefähr genauso breiter, allerdings dann eben benutzungspflichtiger Radfahrstreifen existiert. Oder zumindest etwas, das auf mich wirkt, als solle es ein Radfahrstreifen sein.

    In Leverkusen-Wiesdorf gibt es ein weiteres, ähnlich „gutes“ Beispiel: die Hauptstraße, eine Einbahnstraße, die für Radfahrer in die Gegenrichtung freigegeben ist. Da auf beiden Seiten stets Autos parken, sind die dort markierten Schutzstreifen ein echter Witz, denn sie haben allenfalls die Breite, die man als Radfahrer an seitlichem Abstand von den parkenden Autos unbedingt einhalten sollte, um nicht die unliebsame Bekanntschaft mit einer sich plötzlich öffnenden Autotür zu machen.

  • 7 Holger Müller // Jun 23, 2009 at 21:03

    @Marco: Ja genau, ich war der provokante Stoker auf dem Tandem (der in der Mitte). Wir hatten kurz an der Deutzer Brücke über das Thema Linksradler gesprochen.

    Was mir heute auf meiner heimfahrt von der Arbeit auf dieser mal wieder richtig deutlich geworden ist, ist dass man auf dieser eigentlich gar nicht den Radweg vorschriftsmäßig benutzen kann, wenn man vom Heumarkt kommend Richtung Deutz fährt:

    Am Heumarkt ist es noch ein getrennter Rad-/Fußweg mit einer weissen Trennlinie (Radfahrer fahrbahnseitig links); kurz danach (neben dem Maritim) wird er dann als gemischter Rad-/Fußweg beschildert (Linie geht aber weiter).
    Dort müßte ich ja eigentlich dann rechts am Geländer fahren, was ich mich aber in Anbetracht der Tatsache dass damit keiner der Fußgänger und auch anderen Radler rechnen würde noch nie getraut habe. Ob ich mal bei der Stadt oder Polizei nachfrage wie ich mich zu verhalten hätte?

    Besser wohl nicht, sonst wird es noch nen Fußweg, der für Radfahrer freigegeben ist….

  • 8 Jens2 // Jun 24, 2009 at 00:08

    @Holger: Ich fahre dort in dieser Richtung immer rechts am Geländer (sofern ich nicht Fußgängern ausweichen muß) und halte das auch für völlig klar: Die ersten Meter am Maritim-Hotel hat man noch einen getrennten Geh- und Radweg, dann folgt ein längeres Stück gemeinsamer Geh- und Radweg und am Ende der Brücke in Deutz wird daraus dann wieder ein getrennter Geh- und Radweg. In der Gegenrichtung ist es übrigens genauso. Sinn oder Unsinn dieser Beschilderung kann ja jeder beurteilen wie er will, aber wie das gemeint ist, ist m.E. schon recht eindeutig. In dem Bereich, in dem es einen gemeinsamen Geh- und Radweg gibt (Zeichen 240, das blaue Schild, auf dem Fußgänger- und Radfahrersymbole durch einen waagerechten Strich getrennt sind) ist die weiße Linie auf dem Boden (Zeichen 295) nämlich auch eigentlich nicht mehr vorhanden, sondern grau übermalt worden. Wenn man einmal am Anfang oder am Endes dieses Bereichs darauf achtet, kann man ganz gut erkennen, daß die Linie dort eben grau ist und nicht weiß. Man sieht es auch ganz gut beim Vergleich mit den weißen Linien, die um die Fahnenmasten herum aufgemalt sind.

    Bitte nicht falsch verstehen: ich will diese Art der Führung des Radverkehrs keinesfalls gutheißen, aber im Gegensatz zu vielen anderen Verkehrszeichen und Verkehrsführungen in Köln ist diese hier zumindest einmal grob den Vorschriften entsprechend und in sich konsistent. Das trifft auf viele andere Stellen in Köln nämlich gerade nicht zu.

    Problematischer finde ich da schon eher die Tatsache, daß der Gehweg (wenn man von Deutz kommt und zum Heumarkt fährt oder eben geht) auf dieser Seite da am Maritim-Hotel plötzlich einfach verschwindet. Anfangs habe ich mich immer geärgert, daß rund um das Maritim-Hotel ständig Fußgänger auf dem Radweg herumlaufen, bis mir einmal aufgefallen ist, daß es dort eigentlich gar keinen Gehweg gibt. Den Fußgängern bleibt letztlich gar keine andere Möglichkeit, als auf dem Radweg zu gehen.

    Gegen eine Ausschilderung als Gehweg mit Radfahrer frei hätte ich persönlich gar nichts einzuwenden, denn dann könnte man ja stets legal auf der Fahrbahn fahren. Das hätte viele Vorteile, unter anderen könnte man dann vom Heumarkt kommend auch mit dem restlichen Verkehr unter Beachtung nur *einer* Ampel von der Deutzer Brücke nach links Richtung Deutzer Bahnhof abbiegen, statt wie bisher an drei Ampeln zu stehen. Daher glaube ich auch nicht, daß es zu einer solchen Beschilderung kommen wird.

  • 9 siggi // Jun 24, 2009 at 00:41

    Zitat Jens2
    „““““““““unter anderen könnte man dann vom Heumarkt kommend auch mit dem restlichen Verkehr unter Beachtung nur *einer* Ampel von der Deutzer Brücke nach links Richtung Deutzer Bahnhof abbiegen, statt wie bisher an drei Ampeln zu stehen.““““““““““2
    Das kann man jetzt auch schon. Der Radweg schwenkt am Ende der Deutzer Brücke nach rechts, ich will aber nach links. Warum sollte ich dem Radweg also folgen? Also springe ich dort runter vom Radweg und ordne mich auf der Fahrbahn ein.

  • 10 Holger Müller // Jun 24, 2009 at 09:22

    Zitat Jens2: „““m.E. schon recht eindeutig. In dem Bereich, in dem es einen gemeinsamen Geh- und Radweg gibt (Zeichen 240, das blaue Schild, auf dem Fußgänger- und Radfahrersymbole durch einen waagerechten Strich getrennt sind) ist die weiße Linie auf dem Boden (Zeichen 295) nämlich auch eigentlich nicht mehr vorhanden, sondern grau übermalt worden“““
    Ich habe mir heute morgen (allerdings nur aus der Strassenbahn) die graue Linie noch mal angeschaut und für mich ist es absolut nicht eindeutig, dass sie grau übermalt worden ist. Sie wirkt für mich lediglich vergraut, wie sehr viele woanders auch. Sie ist jedenfalls noch eindeutig sichtbar und auch nirgens unterbrochen und somit für mich ein Verkehrszeichen nach §39 StVO ;-).

    Daran, dass mit dem Fußweg/Radfahrer frei, automatisch die Fahrbahn wieder freigegeben wäre, hatte ich im Moment des Schreibens des Kommentares nicht bedacht, aber vieleich kommt die Stadt Köln dann auf die Idee ein Zeichen 254 auf die Fahrbahn zu stellen…
    (um dann abzuwarten wer klagt)
    @siggi: das mit dem runterspringen an der Verschwenkung mache ich gelgentlich auch, aber das Argument „nicht Straßenbegleitend“ besagt auch, dass man den Radweg schon vorher an geigneter Stelle verlassen darf (Absenkung), somit also am Heumarkt, noch vor der Brücke 🙂

  • 11 Holger Müller // Jun 24, 2009 at 09:30

    Nachtrag!
    @Jens2:
    „““eigentlich nicht mehr vorhanden, sondern grau übermalt worden”““

    Zitat aus (leider nur aus Wikipedia Fahrbahnmarkierung):
    „““
    Um vorhandene Markierungszeichen zu entfernen, stehen verschiedene Demarkierungstechniken zur Verfügung. Das Verdecken von zu demarkierenden Flächen mit dunkler Farbe oder dunkler Folie ist unzulässig. Stattdessen besteht die Möglichkeit, die Markierung abzufräsen oder mittels eines Hochdruckwasserstrahls zu entfernen.“““

  • 12 siggi // Jun 24, 2009 at 15:22

    Zitat Holger
    „““““@siggi: das mit dem runterspringen an der Verschwenkung mache ich gelgentlich auch, aber das Argument “nicht Straßenbegleitend” besagt auch, dass man den Radweg schon vorher an geigneter Stelle verlassen darf (Absenkung), somit also am Heumarkt, noch vor der Brücke :-)““““
    Für Ortskundige durchaus möglich. Mir ist aber der Bordstein an der Verschwenkung „abgesenkt“ genug.

  • 13 Martin // Jun 24, 2009 at 18:56

    280 Teilnehmer ist ja wirklich ziemlich mau – da schaffen wir hier in Hamburg mehr! 😉

    Was Du schreibst, hat Hand und Fuß, und der Film ist ja richtig professionell – super! Bleibt zu hoffen, dass wir Fahrrad-Protagonisten langfristig (und am Besten schon kurzfristig!) an ein gutes Radwegenetz kommen…

    Glück auf & durchalten beim Kampf mit dem Fahrad!

  • 14 Jens2 // Jun 25, 2009 at 11:02

    @siggi: Natürlich kann man dort auch jetzt schon auf der Fahrbahn fahren und links abbiegen. Ob das legal ist oder nicht entscheiden aber im Zweifelsfall nicht du oder ich, sondern ein Richter. Es gibt da ja auch immernoch die ominöse Regelung von §9 Absatz 2 Satz 5 StVO. Die Argumentation, Radverkehrsführungen seien ausschließlich weiße Striche auf der Straße, halte ich jedenfalls doch für etwas zu dünnes Eis.

    @Holger: Zu Zeichen 254: Das gilt als Verkehrsverbot stets für die gesamte Straße, also Fahrbahn und Sonderwege. In dem Fall dürfte man dort also überhaupt nicht mehr mit dem Fahrrad fahren. Aber die korrekte Verwendung von Zeichen 254 bereitet der Stadt Köln nach meiner Beobachtung ohnehin größte Probleme. Just in dem Bereich rund um die Deutzer Brücke standen bis vor gut einem Jahr noch zwei falsch aufgestellte Zeichen 254 herum.
    Daß das „Demarkieren“ durch Überpinseln nicht zulässig ist, war mir bisher nicht bekannt. Dennoch halte ich die Regelung auf der Deutzer Brücke nach wie vor für verständlicher und eben „weniger falsch“ als vieles, was in Köln sonst so aufgestellt wird. Weniger Meter weiter von der hier diskutierten Situation, nämlich auf der Deutzer Freiheit (Tempo-30-Zone), steht z.B. ein Zeichen 237 herum, was eindeutig der Regelung von §45 Abs. 1c StVO widerspricht. Und was das sonstige Aufstellen von Verkehrszeichen für den Radverkehr betrifft, fangen wir besser erst gar nicht an – da wird in Köln doch offensichtlich irgendwas aufgestellt, was gerade im Bauhof zu finden war, und nicht das, was dort passend wäre (wenn man einmal völlig außer Acht lässt, daß die Benutzungspflicht bei den allermeisten noch immer so ausgeschilderten Wegen nach der 1997er StVO-Novelle längst hätte aufgehoben werden müssen). Besonders gut gelungen ist beispielsweise diese Schilderkomposition auf der Dürener Straße in Marsdorf (wenige Meter westlich der Brücke mit der A1): http://www.uni-koeln.de/~a0667/IMG_2871.JPG und http://www.uni-koeln.de/~a0667/IMG_2874.JPG
    Hier soll man also offenbar auf der Autobahn weiterfahren!

  • 15 siggi // Jun 25, 2009 at 12:04

    An der Mülheimer Brücke stehen ja auch neuerdings die Zeichen 254. Sie sollen angeblich das Überfahren auf der falschen Seite verhindern. Auf meine Anfrage bei der Polizei, wie ich mich denn nun verhalten soll, da die Zeichen ja für die ganze Strasse gelten, erhielt ich NATÜRLICH keine Antwort.

    Zitat Jens2:““““““““““@siggi: Natürlich kann man dort auch jetzt schon auf der Fahrbahn fahren und links abbiegen. Ob das legal ist oder nicht entscheiden aber im Zweifelsfall nicht du oder ich, sondern ein Richter.“““““““““““““““
    Was will man dort sonst machen? Ich will nach links und der Radweg geht nach rechts. http://maps.google.de/maps?hl=de&ie=UTF8&ll=50.936432,6.970336&spn=0.000474,0.001206&t=h&z=20

  • 16 Jens2 // Jun 26, 2009 at 21:44

    @siggi: Also die Zeichen 254 an sich stehen auf bzw. an der Mülheimer Brücke schon sehr lange. Vier Jahre mindestens. Allerdings ist vor einer Weile das Zeichen, das früher auf der Nordseite im Bereich der Treppe stand , nun hinuntergewandert zum Fuß der Treppe am Geh-/Radwerg entlang des Rheins. Das andere steht weiterhin auf der Abfahrt vom nördlichen Radweg Richtung Straßenbahnhaltestelle.

    Den Link zu Google Maps hätte es für mich übrigens nicht gebraucht, ich kenne die Stelle an der Deutzer Brücke sehr genau. Ich kann dazu nur noch einmal die erwähnte Bestimmung aus der StVO wiederholen: „Sind Radverkehrsführungen vorhanden, so haben Radfahrer diesen zu folgen“.

  • 17 siggi // Jun 26, 2009 at 23:22

    Zitat Jens2:
    „“““
    Ich kann dazu nur noch einmal die erwähnte Bestimmung aus der StVO wiederholen: “Sind Radverkehrsführungen vorhanden, so haben Radfahrer diesen zu folgen”.““““

    Auch wenn sie dahin führt wo man garnicht hin will?
    Ein Radfahrer handelt nicht verkehrswidrig, wenn er zum Linksabbiegen den Radweg verlässt und sich auf der Straße einordnet.

  • 18 Jens2 // Jun 27, 2009 at 15:07

    *schulterzuck*
    Es bringt wohl nichts, darüber jetzt noch weiter zu diskutieren. Wir können wie gesagt die Situation nicht abschließend aus rechtlicher Sicht beurteilen. Ich für meinen Geschmack würde es nicht riskieren, dort auf der Fahrbahn zu fahren, weil ich die Argumente, die gegen eine Benutzungspflicht des Radwegs sprechen, einfach etwas dünn finde.

  • 19 siggi // Jun 28, 2009 at 10:36

    Zitat Jens2″““““*schulterzuck*
    Es bringt wohl nichts, darüber jetzt noch weiter zu diskutieren. Wir können wie gesagt die Situation nicht abschließend aus rechtlicher Sicht beurteilen. Ich für meinen Geschmack würde es nicht riskieren, dort auf der Fahrbahn zu fahren, weil ich die Argumente, die gegen eine Benutzungspflicht des Radwegs sprechen, einfach etwas dünn finde.““
    Das ist zum Beispiel einer der Gründe warum Kommunen ein leichtes Spiel mit Radfahrern haben. Sie können jeden Mist bauen und die Radfahrer benutzen ihn treu und brav.
    Ich fahre jedenfalls keinen Radwegen hinterher die nicht dort langführen wo ich hin will.

  • 20 Einsfuffzich, bitte! // Jun 30, 2009 at 17:44

    […] XHTML ← Sternfahrerei […]

  • 21 Holger Müller // Aug 7, 2009 at 15:25

    Am Mittwoch, dem 5.8.2009 passierte auf der Deutzer Brücke ein Unfall:

    http://www.ksta.de/html/artikel/1248965022677.shtml
    (auch auf Velo2010 erwähnt)

    Dieses Motivierte mich doch endlich eine Mail an Velo2010 zu schicken…
    Diese kann unter http://www.kati-und-holger.de/dokuwiki/doku.php?id=holger:blog:unfall_auf_der_deutzer_bruecke
    nachgelesen werden.

    Ich bin gespannt, wann, ob und welche Antwort ich bekomme….

  • 22 Daniela // Aug 28, 2010 at 05:29

    Ja, es gibt sie, die 3. Kölner Fahrrad-Sternfahrt! Am Sonntag, 19. September 2010, starten FahrradfreundInnen in und um Köln auf neun Routen Richtung Rudolfplatz. Von dort aus geht (bzw. fährt) es gemeinsam weiter auf einer gemeinsamen Rundtour durch die Innenstadt mit Ziel Neumarkt, wo ab 15 Uhr die Abschlusskundgebung stattfindet.
    Eingeladen sind alle, die Fahrrad, Tandem, Liegerad oder Rikscha fahren. Und auch alle, die im Kindersitz oder Kinderanhänger sitzen.
    Die Teilnahme ist kostenlos. Schaut doch mal vorbei auf http://www.koelner-fahrrad-sternfahrt.de!

  • 23 3. Kölner Fahrrad-Sternfahrt // Sep 10, 2010 at 12:52

    […] hatte über die letztjährige Fahrrad-Sternfahrt einen -durchaus kritischen- Bericht samt Video angefertigt und bin entsprechend gespannt, ob und welche Fortschritte es dieses Jahr gibt. Immerhin […]

  • 24 “Wenn wir mehr Radfahrer wollen … // Sep 19, 2010 at 19:33

    […] habe -wie im letzten Jahr- gefilmt, werde es aber aus beruflichen Gründen nicht schaffen, den Film zeitnah zu schneiden. […]

Hinterlasse ein Kommentar